Viele Texte, die sich mit gesellschaftlichen Problemen befassen, stellen die
Sachverhalte in größerer Komplexität dar.
Dabei gehören zur Darstellung der komplexen Zusammenhänge eine
Reihe von Aspekten oder Faktoren, die auch beim ▪
Visualisieren eines Textes bzw.
von Textteilen berücksichtigt werden müssen.
Wenn sich ein
▪ Text z.B. mit dem Problem des Vandalismus, d. h. der mutwilligen Zerstörung
von öffentlichem und privatem Eigentum befasst, wird er sich unter
Umständen darüber auslassen.
-
welche Ursachen das
Problem hat,
-
wer bzw. welche
Personen das Problem bereiten,
-
was das Problem
ausmacht,
-
welche Folgen
das Problem hat, und
-
mit welchen Maßnahmen
man zur Lösung des Problems vorgehen kann.
Je nach Text, der jeweiligen
Entfaltung des Themas und der
Schwerpunktsetzung, kann die ▪ Visualisierung, die sowohl die wesentlichen
Aussagen als auch die Strukturen eines Textes umfassen muss, unterschiedlich
ausfallen.
Meist jedoch lässt sich eine logische Struktur in der Darstellung
der Ursache-Wirkungszusammenhänge in einem ▪
Strukturbild oder
einer Strukturskizze veranschaulichen.
▪
Strukturbild
zur Visualisierung eines Textes erstellen)
▪ Visualisierung eines Textes
folgt nicht unbedingt dem Text, dem Vor- und Nacheinander der
Gesichtspunkte, wie sie dort entfaltet sind, sondern versucht - wenn
erforderlich - selbst die Sachverhalte einem ▪
Strukturzusammenhang zu
sehen, erfassen und darzustellen.
Das erklärt auch den Umstand, dass die ▪
Visualisierung eines Textes in
Form eines Strukturbildes nicht
einfach eine dem Textverlauf folgende Kurzzusammenfassung mit
Visualisierungselementen (z. B. Pfeile oder Kästchen) sein kann. Dabei käme
im besten Fall eine Art ▪ Textgrafik
heraus, wenn sich die Darstellung weiterer ▪
typographischer Gestaltungselemente
bediente.
Das Strukturbild basiert dagegen auf der eigenständigen Erfassung
und Umsetzung des Textes in diese Art der Visualisierung, die selbst
dann noch die "Handschrift" des Produzenten zeigt, wenn er sich
bestimmter ▪ Schemata bedient.
Das vorstehende Modell versucht mit einfachen Mitteln einen
komplexen Ursache-Wirkungszusammenhang darzustellen. Dabei steht der
Sachverhalt (was), um den es geht, bewusst in der Mitte, während sich
die Ursachen des Problems
(warum) und die Akteure (wer) (Verursacher etc.)
oberhalb befinden. Die Folgen stehen unterhalb des Sachverhalts. Auf der
rechten Seite sind die Maßnahmen platziert, mit denen auf die
Ursachen und Akteure eingewirkt werden kann. Am unteren Ende stehen
Maßnahmen, die sich auf die Folgen richten. Beides hat den Vorteil, dass
Maßnahmen zur Abhilfe nicht nur ganz allgemein aufgelistet werden, sondern
im Strukturbild auch dort stehen, wo
sie jeweils ansetzen sollen.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024