Zustimmen als Akzeptieren, was jemand geäußert hat
Als ▪ Sprechakt
erfüllt die ▪
Zustimmung die Funktion einer ▪
Mitteilung.
Dabei verdeutlicht der Sprecher seinem Partner, dass er akzeptiert,
was sein Partner zuvor geäußert hat. Zustimmen ist immer eine
Reaktion auf eine bestimmte Voräußerung, die verbal oder nonverbal
gemacht werden kann. (reaktiver
Sprechakt).
In der Alltagskommunikation können wir dabei unsere Zustimmung
auf vielfältige Art und Weise, verbal und
nonverbal mit
körpersprachlichen Signalen ausdrücken.
Zustimmen ist schwieriger als gedacht
Im Zuge einer
kritischen
Auseinandersetzung mit einem Text kann die
Stellungnahme,
die man abgibt, zustimmend ausfallen. Einem Text im Rahmen der
Stellungnahme zuzustimmen ist allerdings leichter gesagt als getan. Daher
wird diese Form der Stellungnahme
auch häufig im Hinblick auf ihre Anforderungen unterschätzt.
Trotzdem: Gerade bei der
schulischen Schreibform der
Texterörterung hat sich bei der Auswahl der Themen mehr und mehr die
Tendenz ergeben, dass die ausgewählten Texte in der Regel mehr zur
Zustimmung reizen, denn auf Ablehnung stoßen. Dadurch hat die zustimmende
Stellungnahme also eine gewisse Konjunktur, ohne dass immer hinreichend
verständlich gemacht ist, was in einem solchen Fall eigentlich verlangt ist.
Stimmt man einem Text im Allgemeinen zu, ist man
nicht selten geneigt, einfach nur das zur Begründung heranzuziehen, was
ohnehin schon im Text steht.
Heraus kommt dann bestenfalls eine
Paraphrase des Textes, die die Übereinstimmung mit den Textaussagen signalisieren
soll. Dies kann aber keineswegs mit einer begründeten
Stellungnahme gleichgesetzt werden. (vgl.
Sprechakt Paraphrase)
Eine begründete
Zustimmung abgeben
Eine zustimmend ausfallende Stellungnahme kann auf verschiedene Art und
Weise ausfallen. Die Zustimmung zum Text kann sich auf den
Inhalt, die
Aussage
oder beides beziehen.
Und wer einem Text zustimmt, kann damit den Text
als Ganzes meinen, aber genau so gut nur einen bestimmten
Textabschnitt ins Auge fassen.
So kann man seine Zustimmung entfalten und begründen
Es reicht bei einer zustimmenden Stellungnahme natürlich nicht,
einfach zu artikulieren, dass man einen Text "gut" findet. Denn die
Stellungnahme ist immer eine begründete Stellungnahme.
Wer der Gesamtaussage eines Textes grundsätzlich
zustimmt, sollte dies mit
-
zusätzlichen Argumenten begründen,
-
Beispiele aus dem eigenen Erfahrungsbereich heranziehen,
-
Belege aus anderen geschichtlichen Epochen anführen,
-
auf Belege aus anderen Wissensgebieten verweisen oder
-
auf weitere vom Verfasser nicht genannte positive
Konsequenzen hinweisen.
Aus den genannten Möglichkeiten ist deutlich zu ersehen, dass Zustimmung
zu einem Text immer auch über das unmittelbar im Text Vorhandene hinausgehen
muss. Andernfalls würde man ja nur die schon im Text geäußerten Gedanken
wiederholen.
Die sprachliche Gestaltung der Zustimmung
Bestimmte sprachliche Formulierungen, mit denen man Gedankengänge beschreiben kann,
bringen besonders gut zum Ausdruck, wenn man einem Text
zustimmt
oder zeigen will, dass man mit einzelnen Aussagen des Textes
übereinstimmt.
Mit folgenden
Formulierungen
lassen sich Gedankengänge ausdrücken, mit denen man etwas Bestimmten
zustimmen oder seine Übereinstimmung mit etwas Bestimmten
kundtun kann:
-
etwas für richtig halten ...
-
keine Einwände haben ...
-
einverstanden sein mit ...
-
sich für etwas aussprechen ...
-
etwas befürworten ...
-
einen Vorschlag unterstützen ...
-
sich der Meinung anschließen ...
-
die Ansicht/Überzeugung teilen ...
-
bestätigen...
-
für etwas plädieren ...
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
10.01.2024
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