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Textprozeduren
▪
Texthandlungstyp Argumentieren
Als ▪ Sprechakt
erfüllt die ▪
Ablehnung die Funktion einer ▪
Mitteilung.
Dabei verdeutlicht der Sprecher seinem Partner, dass er das, was
oder wie sich sein Partner zuvor geäußert hat, nicht akzeptiert.
Ablehnen ist immer eine
Reaktion auf eine bestimmte Voräußerung, die verbal oder nonverbal
gemacht werden kann. (reaktiver
Sprechakt). Dies kann entweder als Widerspruch oder als Zurückweisung
geschehen
-
Wenn
man etwas zurückweist, weist man die Absichten (Illokution)
zurück, die mit der Voräußerung verbunden sind, zurück. Im
Beispiel "Diese Vorwürfe muss ich entschieden zurückweisen."
wird also die Intention des Vorwurfes zurückgewiesen.
-
Beim
Widerspruch bezieht sich die Ablehnung auf den Inhalt
bzw. die Sachverhaltsbeschreibung (Proposition),
die zuvor von dem Partner geäußert worden ist.
Nicht nur, wer etwas ablehnt, kann eine kritische Stellungnahme
abgeben
Im Zuge einer
▪ kritischen
Auseinandersetzung mit einem Text kann die
▪ Stellungnahme,
die man abgibt, auf eine Ablehnung von
Inhalt
und
Aussage
des Textes hinauslaufen. Diese Art der Stellungnahme wird oft als einzig
kritische angesehen, weil sie u. U. auf einem gänzlich entgegengesetzten
Verständnis eines Sachverhaltes beruht.
Eine ablehnende Stellungsnahme
kann sich auf den Inhalt und die Aussage als Ganzes oder auf Teile dessen
beziehen. Häufig jedoch handelt es sich eher um den letzten Fall, eine
teilweise Ablehnung von Aussagen.
Dies hat auch damit zu tun, dass bei
▪
schulischen Schreibformen wie der
▪
Texterörterung im Allgemeinen weniger Themen ausgewählt werden, die
auf eine Ablehnung als Ganzes stoßen könnten. Sehr vergröbernde, plakative
Texte, die sich einseitig mit einem Problem befassen, und die u. U.
eher Ablehnung hervorrufen könnten, finden meist wenig Eingang in die
bevorzugten überregionalen Tages- und Wochenzeitungen, die wiederum meist
als Quelle zu erörternder Texte dienen.
Wenn man zu der Auffassung gelangt ist, dass die
gesamte Aussage eines Textes falsch ist, müssen
-
die
wesentlichen und wichtigsten Argumente widerlegt werden,
-
Gegenargumente zu einer eigenständigen
▪
Gegenargumentation entwickelt werden.
Dabei muss man natürlich auch beachten, ob die eigenen Argumente
stichhaltig und schlagkräftig genug sind, um die im Text vorgenommene
Argumentation wirklich zu entkräften. Ferner sollte man bei der
Gegenargumentation natürlich genau prüfen, wo man ansetzen und wohin die
Argumentation im Vergleich zur Textvorlage führen soll.
Sprachlich-stilistische Formulierungen und Textprozeduren
Bestimmte
▪
sprachliche Formulierungen, mit denen man
Gedankengänge beschreiben kann, bringen besonders gut zum
Ausdruck, wenn man einem Text
▪ insgesamt ablehnend
gegenübersteht oder
▪ nur bestimmten Aussagen nicht zustimmen
kann. Mit folgenden
▪ Formulierungen
lassen sich Gedankengänge ausdrücken, die Widerspruch oder
Ablehnung kundtun:
-
etwas widerlegen...
-
missbilligen...
-
bestreiten ...
-
etwas für bedenklich halten...
-
etwas für sehr fragwürdig ansehen...
-
etwas für falsch halten...
-
dem ist entgegenzuhalten ...
-
sich verwahren gegen ...
-
sich widersetzen ...
-
widersprechen...
-
warnen vor ...
-
einwenden...
-
sich wenden gegen ...
-
etwas verurteilen...
-
etwas verwerfen...
-
etwas zurückweisen...
-
etwas ausschließen ...
Als
▪
Textprozeduren
des ▪
Texthandlungstyps
Argumentieren gehören solche Formulierungen zu den
Handlungsschemata, deren Repertoire von Prozedurausdrücken je nach
Schreiberfahrung immer weiter ausgebaut werden und syntaktisch
differenzierter werden kann.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
10.01.2024
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