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Ursachen von Angststörungen

Ansätze der Ursachenforschung


PSYCHOLOGIE
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Angststörungen können zahlreiche Ursachen haben

Zur Erklärung der Ursachen von Angststörungen werden in der Forschung verschiedene Ansätze verfolgt. Die wichtigsten sind:

Biologischer Ansatz Verschiedene Forschungsansätze u. a.:
  • Die neurobiologische Forschung ist bemüht zu zeigen, dass bestimmte Substanzen Angstsymptome hervorrufen sowie dämpfen können.

  • Die Bereitschaftshypothese geht davon aus, dass im Zuge der Evolution die Fähigkeit ausgebildet worden ist, auf bestimmte Bedrohungen schnell und automatisch zu reagieren, um die Überlebenschancen unserer Vorfahren zu verbessern.

  • Die Forschung mit eineiigen Zwillingen hat gezeigt, dass es eine genetische Disposition für Angststörungen geben kann.

z. B. soll damit erklärt werden, warum bestimmte spezifische Phobien wie die Schlangenphobie (Ophidiophobie) häufiger vorkommt als Phobien vor Elektrizität;
aber: mit dem Evolutionsansatz kann das Entstehen von Phobien vor Spitzen oder dem Autofahren nicht erklärt werden
Psychodynamischer Ansatz
  • geht von der Annahme aus, dass verborgene psychische Konflikte oder Ängste die Ursache für die Symptome von Angststörungen sind

  • Angstsymptome sollen den Betroffenen vor psychischem Leid bewahren

  • Panikattacken: plötzlicher Einbruch von unbewussten Konflikten ins Bewusstsein

  • Zwangsstörungen, die mit Zwangshandlungen verbunden sind, sollen einen verbotenen Impuls symbolisch auffangen.

z. B.: Ein Kind unterdrückt seine unbewussten, miteinander konkurrierenden Gedanken über seinen Wunsch, schwierigen Familienverhältnissen zu entkommen. Im späteren Leben kann sich dies zu einer Phobie entwickeln, die dadurch ausgelöst wird, dass ein Objekt wahrgenommen oder eine Situation erlebt wird, die diesen Konflikt symbolisiert. Das kann z. B. eine Brücke sein, die symbolisiert, welchen Weg jemand gehen muss, um von seinem Zuhause und seiner Familie in eine andere Welt zu gelangen. So könnte der Versuch, Brücken zu meiden, symbolisch ausdrücken, dass man das Aufkommen bestimmter Ängste verhindert. die von Kindheitserfahrungen herrühren können.
Behavioristischer Ansatz
  • untersucht, wie Symptome einer Angststörung verstärkt oder konditioniert werden

  • Annahme: eine ehemals neutrales Objekt oder eine neutrale Situation wird mit einer Angst auslösenden Erfahrung verknüpft

  • Aufrechterhaltung der Phobie durch Vermeidung der Objekte und Situationen, die Angst auslösen

  • auch nur Denken an dieses Objekt oder diese Situation kann die Angst auslösen

  • Zwangshandlungen reduzieren die Angst und wirken damit verstärkend auf die Zwangshandlungen selbst

z. B. Ein Kind, das hört, wie seine Mutter beim Anblick einer Spinne, einen Angstschrei von sich gibt, entwickelt u. U. eine Spinnenphobie (Arachnophobie)
Kognitiver Ansatz
  • untersucht Wahrnehmungen und Einstellungen, die zur Verzerrung bei der Einschätzung von Gefahren führen

  • Interpretation des jeweils eigenen Lebens so, als stünde unmittelbar eine Katastrophe bevor; dadurch Teufelskreis: Angst wird größer, da die kognitiven Verzerrrungen die Bedeutung des bedrohlichen Reizes noch erhöhen

  • u. U. erhöhte Angstsensibilität, die zu einer erhöhten Wahrnehmung von Angst erregenden Reizen führt

z. B. eine Person überschätzt die Gefährlichkeit einer Situation oder unterschätzt ihre eigenen Möglichkeiten, damit fertig zu werden.

(vgl.  Zimbardo/Gerrig 2004, S.672-675)

 Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.12.2023

 
 

 
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