Kurz gesagt:
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das Wesentliche
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was für den Handlungszusammenhang wichtig ist
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wichtige Grundstrukturen, z.B. bei einem Erzähltext: Ort und Zeit der Handlung,
Personen usw.
Gut, damit sind möglicherweise noch nicht alle Unklarheiten beseitigt und
Sorgen vom Tisch.
Das Wesentliche ist das, was am Inhalt eines Textes wichtig ist.
Und wichtig ist das, was als Antwort auf die zentralen Frage(n) eines
Textes aufgefasst werden kann.
Das ist nicht selten auch eine Frage des Umfangs einzelner Sinnabschnitte,
die sich darauf beziehen.
Aber umgekehrt heißt dies nicht, dass alles, was
in großer Breite ausgeführt wird, inhaltlich auch ebenfalls besonders
wichtig ist. Ansonsten wäre ja auch das größte Geschwafel "wesentlich".
Klar, irgendwie ist für jeden Menschen auf Grund seiner ganz eigenen Art
und Situation beim Lesen eines Textes anderes wichtig.
So erinnert sich
mancher bestimmt gut daran, wie er auf der Suche nach bestimmten "Stellen"
manche Bücher durchforstet hat, um nur das herauszupicken, was ihm für die
Anregung seiner Phantasien gut tat.
Aber bei dem Abfassen der Inhaltsangabe
sollte eine allzu große subjektive Sichtweise auf den Text vermieden werden,
auch wenn sie, aus grundsätzlichen Erwägungen heraus, natürlich
überhaupt nicht auszuschließen ist. Schließlich geht jeder Leser mit einem
unterschiedlichen Vorwissen und verschiedenen Leseerfahrungen und einem ganz
verschiedenen Weltwissen an einen Text heran, den er bei der Inhaltsangabe
verstehen und wiedergeben soll.
Aber eines ist sicher: Die Sorge, dass man nur das für wesentlich halten
darf, was auch der Lehrer für wesentlich hält, das Ganze also letztlich
reine Willkür darstellt, ist ziemlich unbegründet, solange das Wesentliche
als Antwort auf die im Text dargestellten Probleme und die von ihm
aufgeworfenen Fragen aufgefasst wird.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
31.01.2023