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Kriterienkataloge zur
Erfassung von Textqualität
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Kompetenzbereich Schreiben
(BISTA–AHR–D 2012)
▪
Kompetenzbereich: Sich mit Texten und Medien
auseinandersetzen
(BISTA-AHR-D 2012)
▪
Sich mit literarischen Texten
auseinandersetzen
▪
Anforderungsbereiche
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Textinterpretation
▪
Didaktische und methodische Aspekte »
▪
So interpretiert man schriftlich einen literarischen Text
in der Schule »
Zunächst einmal gelten eine ganze Reihe ▪
allgemeiner
Kriterien für die Beurteilung schriftlicher Leistungen im
Deutschabitur. Sie haben für alle Aufgabenarbeiten, also auch beim ▪
textbezogenen Schreiben, wie es die ▪
Interpretation literarischer Texte
darstellt, besonderes Gewicht. Diese Kriterien beziehen sich auf
allgemeine ▪
Textqualitäten, wie sie auch in der ▪
Schreibdidaktik entwickelt worden sind.
Um den
beurteilenden und benoteten Lehrkräften eine Orientierung für ihr
Beurteilungs- und Bewertungshandeln von Prüfungsleistungen zu
geben und um eine Vergleichbarkeit der Bewertungsmaßstäbe bei der
Benotung zu erreichen, werden ihnen sogenannte Erwartungshorizonte
behördlicherseits zur Verfügung gestellt.
Diese
Handreichungen werden von den Lehrkräften, die die Prüfungsaufgaben
erstellen, verfasst und von einer Kommission geprüft und ggf.
ergänzt oder modifiziert, ehe eine Aufgabe als Prüfungsaufgabe in
Frage kommt. Dabei wird unter anderem auch geprüft, ob die
Lösungserwartungen, die mit einer solchen Aufgabe verbunden sind,
Leistungen in allen ▪
Anforderungsbereichen, vor allem im ▪
Anforderungsbereich II, erfordern, bei dem es um "das
selbstständige Auswählen, Anordnen, Verarbeiten, Erklären und Darstellen
bekannter Sachverhalte unter vorgegebenen Gesichtspunkten in einem durch
Übung bekannten Zusammenhang und das selbstständige Übertragen und
Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neue Zusammenhänge und
Sachverhalte" (»BISTA-AHR-D
201,
S.22) geht.
Der Erwartungshorizont als "Spektrum möglicher
Bearbeitungen einer Aufgabe"
Der jeweilige Erwartungshorizont stellt ein "Spektrum möglicher
Bearbeitungen einer Aufgabe" (»BISTA-AHR-D 2012,
S.29) dar, die die Lehrkräfte bei der Bewertung von
Schülerinnenleistungen unterstützen sollen.
Erwartungshorizonte dürfen generell
nicht als Musterlösungen
behandelt werden, "die in vollem Umfang von sehr leistungsstarken
Schülerinnen und Schülern erwartet werden" (»ebd.)
können, sondern stellen auch im Bereich der Interpretation literarischer
Texte eher "Maximallösungen" (»ebd.)
dar,
an denen die Lehrkräfte ihr Beurteilungs- und Bewertungshandeln
ausrichten können, ohne sie in jedem einzelnen Aspekt unbedingt
festzulegen.
Ihre
Orientierungsfunktion zeigt sich auch daran,
dass die Kompetenzen, auf denen die Erwartungshorizonte
beruhen, in einem mehr als ein Schulhalbjahr dauernden
unterrichtlichen Lernen ("Qualifikationsphase")
an ▪
Lern-. Übungs- und Leistungsaufgaben erworben werden konnten. Aus
diesem Grunde enthalten sie auch "Hinweise
auf die curricularen und – bei dezentraler Aufgabenstellung – die
unterrichtlichen Voraussetzungen" (»ebd.,
S.23) enthalten.
Erwartungshorizonte beschreiben beim ▪
textbezogenen Schreiben die inhaltlichen, strukturellen und
kontextuellen Lösungserwartungen genauer und beziehen dabei die
domänenspezifischen (i. e. S. fachwissenschaftlichen) und die
prozessbezogenen z. B. beim Schreiben auf der Basis eines
bestimmten Textmusters, möglichst gut aufeinander. Zugleich machen
sie entsprechend der allgemeinen Richtlinien der
KMK-Bildungsstandards (2012) zur Leistungsbeurteilung von "guten"
(11 Punkte) und "ausreichenden" Leistungen Vorgaben.
Erwartungshorizont und der Bedeutungsspielraum
literarischer Texte
Insbesondere bei der ▪
Interpretation literarischer Texte
kommt der Beschreibung der Bandbreite erwünschter
analytisch-deskriptiver und interpretativer Lösungserwartungen eine
besondere Bedeutung zu.
Die
besondere Aufgabe des Erwartungshorizontes ist es dabei,
das oben schon genannte "Spektrum
möglicher Bearbeitungen einer Aufgabe" (»BISTA-AHR-D 2012,
S.29) "vor dem Hintergrund der Mehrdeutigkeit literarischer
Texte" (»ebd.,
S.24) zu verdeutlichen und damit in gewisser Hinsicht den
Rahmen abzustecken, innerhalb dessen die Schülerinnen und Schüler
ihr "eigenständiges Textverständnis (...) entfalten und
textnah sowie plausibel (...) begründen" (»ebd.)
sollen.
Die Lösungserwartungen der
Schreibaufgabe werden im Erwartungshorizont für den Text, der
interpretiert werden soll, konkret beschrieben und orientieren sich
dabei an den gattungsspezifischen schulischen Erschließungskategorien
von ▪
erzählenden, ▪
dramatischen
oder ▪ lyrischen
Texten.
Beispiele die Interpretation eines dramatischen Textes (Bertolt
Brecht, Leben des Galilei) und eines lyrischen Textes (Textvergleich
(Franz Werfel Menschenblick und Paul Zech Fabrikstraße
Tags) finden sich in den ▪
KMK-Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife für das
Fach Deutsch (2012) (»BISTA-AHR-D 2012,
S.28ff.) Hier wird dieser im Kontext des Arbeitsbereiches
▪
Beurteilung schulischer
Textproduktionen und Schreibprozesse nicht dargestellt.
Auf
der Basis der detaillierten Aufgabenbeschreibung und des umfassenden
Erwartungshorizonts stehen die daraus gewonnenen Vorgaben zur
Benotung und beschreiben die Anforderungen, die für das Erreichen
einer
"guten" bzw. einer
"ausreichenden" Leistungsbewertung erforderlich sind.
Illustrierende Aufgaben
Den ▪
KMK-Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife für das
Fach Deutsch (2012) (»BISTA-AHR-D 2012,
S.28ff.) sind zwei illustrierende Aufgaben zur ▪
Interpretation literarischer Texte
beigefügt, die verdeutlichen sollen, "wie Prüfungsaufgaben zum
Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife im Fach Deutsch konzipiert
sein könnten". Sie bestehen aus einer "differenzierte(n)
Aufgabenbeschreibung,
eine(m) umfassenden Erwartungshorizont sowie
Bewertungskriterien für die Notenstufen
'gut' (11 Punkte) und
'ausreichend' (05 Punkte)."
Grundsätzlich sollen diese Aufgaben nicht "als Prototypen für die
Entwicklung von Prüfungsaufgaben in den Ländern dienen" und den
Bundesländern auch nicht vorschreiben, dass schriftliche
Prüfungsaufgaben nur so konzipiert sein dürfen. Die
Kultusministerkonferenz betrachtet sie "lediglich
als Anregungen (...), nicht als verbindliche Muster" und als
Angebot, an dem sich die Bundesländer, deren unterschiedliche
"Ländertraditionen in Bezug auf verpflichtende Textvorgaben oder den
vollständigen Verzicht auf Lektürelisten" ebenso ausdrücklich
anerkannt werden, wie die landesunterschiedlichen Regelungen für die
den Schülerinnen und Schülern auf dem grundlegenden und erhöhtem
Anforderungsniveau vorgegebene Bearbeitungszeit (grundlegendes
Niveau zwischen 180 und 240 Minuten; erhöhtes Niveau zwischen 240
und 300 Minuten, ungeachtet einer möglichen Zeitzugabe für die
Aufgabenauswahl). So obliegt es also den Ländern, die für das Fach
Deutsch von der Kultusministerkonferenz vorgestellten
Aufgabenkonzepte "für eine konkrete Abiturprüfung in einem
bestimmten Land jeweils entsprechend den verschiedenen anzupassen."
Ob
eine Aufgabe dem grundlegenden oder erhöhten Niveau zugeordnet wird,
hängt davon zu einen ab, wie komplex die Textvorlagen und
Materialien sind, die bearbeitet werden sollen, und davon wie
umfassend die Voraussetzungen sind, die ein Schüler bzw. eine
Schülerin mitbringen muss, um sie bewältigen zu können. Zum anderen
ist der Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellen zu berücksichtigen.
Beispiel: Gedichtvergleich unter dem Thema
"Menschenblick"
Eine
der illustrierenden Aufgaben zur Interpretation literarischer Texte,
die den KMK-Bildungsstandards (»BISTA-AHR-D 2012,
S.28ff.) beigefügt sind, ist die unter dem Titel "Menschenblick"
vorgelegte Aufgabe zur vergleichenden Interpretation zweier
Gedichte. Dabei handelt es sich um
"Menschenblick"
von »Franz
Werfel (1890-1945) im Vergleich mit "Fabrikstraße
Tags" von »Paul
Zech (1881-1946). Sie wird aufgrund ihrer
voraussetzungsreichen Textvorlage und der komplexen Aufgabenstellung
als Aufgabe für das erhöhte Niveau angesehen.
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Die Lösungserwartung auf für eine mit "gut"
bewertete Leistung
Die
Lösungserwartungen, die die Grundlage für die "gute" Benotung der
schriftlichen Leistungen (11 Punkte) darstellen, werden unter klarer
Bezugnahme auf die die vorausgehenden differenzierte )
Aufgabenbeschreibung und den umfassenden Erwartungshorizont
formuliert:
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Die Lösungserwartung auf für eine mit "ausreichend"
bewertete Leistung
Die
Lösungserwartungen, die die Grundlage für die "ausreichende"
Benotung der schriftlichen Leistungen (5 Punkte) darstellen, werden
unter klarer Bezugnahme auf die die vorausgehenden
differenzierte ) Aufgabenbeschreibung und den umfassenden
Erwartungshorizont formuliert:
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Kriterienkataloge zur
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Kompetenzbereich Schreiben
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Kompetenzbereich: Sich mit Texten und Medien
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Sich mit literarischen Texten
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So interpretiert man schriftlich einen literarischen Text
in der Schule »
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
07.01.2024
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