Seit der griechischen Antike
versteht man unter den
rhetorischen Mitteln (auch rhetorische Figuren genannt) beschreib- und
erlernbare Sprechweisen, die zur Steigerung der Wirkung einer Aussage
eingesetzt werden. Mit rhetorischen Mitteln kann die Aufmerksamkeit auf eine
bestimmte Aussage gelenkt werden.
Die rhetorischen Mittel werden häufig in
▪
(Stil-)Figuren und
Tropen eingeteilt, auch wenn eine klare Trennung zwischen beiden kaum
möglich und schon seit der Antike umstritten ist. Daher fällt auch die
Unterteilung der rhetorischen Mittel in verschiedene Hauptkategorien in der
Wissenschaft verschieden aus. Nach
Kolmer/Rob-Santer (2002)
lassen sich die beiden Stilmittel Figuren und Tropen wie folgt definieren:
(Stil-)Figuren |
Tropen |
"Als Figuren werden die Formen des Redeschmucks
bezeichnet, die den gewöhnlichen Ausdruck kunstvoll durch einen weniger
gewöhnlichen ersetzen, während bei den Tropen die Vorstellung selbst
vertauscht wird.“ (Kolmer/Rob-Santer,
2002, S. 53) |
"Ein Tropus ist ein Ausdruck, der nicht im wörtlichen,
sondern im übertragenen Sinn gebraucht wird. Er stellt eine Abweichung
von der Standardbedeutung eines Wortes dar.“ (Kolmer/Rob-Santer,
2002, S.125) |
Der Einsatz rhetorischer Mittel verändert den herkömmlichen
Sprachgebrauch oder den Sprachgebrauch einer bestimmten Vorlage. Dabei
lassen sich vier verschiedene rhetorische Änderungsoperationen
unterscheiden, nämlich
Die Wirkung der verschiedenen rhetorischen Mittel kann zwar nicht in
jedem Fall im Voraus und ohne Berücksichtung des Kontexts festgelegt werden.
Aber auf Grund von Erfahrungen lassen sich doch vier grundlegende
Wirkungsakzente rhetorischer Mittel unterscheiden. Diesen
Wirkungsakzenten lassen sich die verschiedenen rhetorischen Mittel zuordnen,
wobei manche von ihnen auch mehrere Wirkungsakzente aufweisen können. Man
unterscheidet dabei (vgl.
▪ Überblick)
Die Wirkung rhetorischer Mittel kommt in verschiedenen Bereichen der
Sprache zur Geltung, die jeweils von ihnen verändert oder "umfunktioniert"
werden. Die verschiedenen Wirkungsbereiche werden auch häufig zur
systematischen Unterteilung (Klassifikation) von rhetorischen Mitteln
(rhetorischen Figuren) verwendet.
Häufig unterscheidet man
vier verschiedene Wirkungsbereiche, wobei das eine oder andere rhetorische
Mittel auch zwei oder mehreren Wirkungsbereichen zugeordnet werden kann.
Andere Klassifikationsansätze, wie z. B. der von
Kolmer/Rob-Santer (2002)
gehen von etwas anderen Hauptkategorien aus. Sie unterscheiden vier
Hauptkategorien und ergänzen diese um eine Kategorie, unter der sie
▪ weitere Mittel zur Stilbildung einordnen. Die vier Hauptfiguren
sind: ▪
Klangfiguren,
▪ Positionsfiguren,
▪ Sinnfiguren,
▪
Satzfiguren
(Kolmer/Rob-Santer,
2002, S.54ff.)
Es gibt keine verlässlichen Aussagen darüber, welche rhetorischen Mittel
die wichtigsten darstellen. So kann man einfach eine bestimmte Auswahl
zusammenstellen, wie dies auch hier mit der
▪
TOP 25-Liste geschieht. Eine jede Auswahlliste ist dabei natürlich
willkürlich und ersetzt im Einzelfall nicht die Befassung mit einem
▪ rhetorischen Mittel im
Detail. Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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