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Motiv der Vergänglichkeit

Vanitas-Symbole in der Literatur und in Stillleben

Literarische Motive und SymboleEinzelne Motive und Symbole

 
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Literarische Motive und literarische Symbole

Vanitas-Lyrik des Barock
Didaktische und methodische Aspekte
Überblick
Textauswahl
Bausteine
Baustein: Vanitas in Stillleben und Porträts

Das Vanitas-Motiv war vor allem in der frühen Neuzeit (Renaissance und Humanismus) (1300-1600) und im Barock (1620-1700) weitverbreitetes Motiv in der Literatur und der Bildenden Kunst.

In der weltlichen Lyrik des Barock nimmt die Vanitas-Lyrik einen breiten Raum ein und varriiert "in vielfältiger Gestalt den Grundgedanken der Vergänglichkeit allen Irdischen" (Mauser 1982, S.242).

Für Vergänglichkeit im Allgemeinen können zahlreiche sprachliche und visuelle Symbole stehen. Sie können im Rahmen der Gestaltung eines Vanitas-Motivs in der Literatur und in der Bildenden Kunst zum Teil einzeln oder in Kombination mit anderen Vanitas-Symbolen kombiniert erscheinden.

Dabei ist aber grundsätzlich zu betonen, dass es ▪ keine verbindliche Definition des Begriffs Symbol gibt und die Abgrenzung von verwandten Formen nicht immer eindeutig vollzogen werden kann. Ebenso schwierig ist die Abgrenzung des Begriffs Symbol von dem des literarischen Motivs. Helfen kann hier die Überlegung, dass ein literarisches Motiv "als bloßes Element der Handlungsstruktur von Texten ohne weitere Bedeutungszuweisung" (Butzer/Jacob 2008/32021, S.VIII) verstanden werden kann, während " "unter »Symbol« (...) die sprachliche Referenz auf ein konkretes Ding, Phänomen oder auch eine Tätigkeit verstanden (wird), die mit einem über die lexikalische Bedeutung hinausweisenden Sinn verknüpft ist."

Für die Literaturdidaktik ist eine strenge Abgrenzung des literarischen Motivs von dem des Symbols nicht zwingend, kann aber durchaus Sinn machen, wenn man sich z. B. die Frage stellt, mit  welchen Symbolen die Gestaltung des ▪ Vanitas-Motivs in einem konkreten Text gestaltet ist und ▪ was bestimmte Symbole in diesem Kontext bedeuten.

   
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Viele bildliche Vanitas-Darstellungen beschränken sich nicht darauf, Negatives zu zeigen und benutzen neben typischen Vanitas-Symbolen auch christliche Symbole, die von der heilsgeschichtlich als möglich verheißenen Überwindung des Todes durch die unsterbliche Seele zeugen. Dazu zählen z. B. Symbole wie Fisch, Brot, Kelch, Nelke, Erbsenschote, Schmetterling, Ei etc. Das sie aber auch stets ihre Bedeutung nur im Bezug auf das Jenseits (Eschatologie) gewinnen, stehen sie in einem grundsätzlichen Kontrast zur Eitelkeit, Nichtigkeit und Vergänglichkeit aller sonstigen irdischen Dinge.

Ingvar Bergström hat die Vanitas-Symbole, die in Gemälden vorkommen in "Symbole der irdischen Existenz", "Symbole des Todes und der Vergänglichkeit" und in "Symbole der irdischen Existenz" unterteilt. Die vollständige Liste findet man bei Wikipedia.

Die nachfolgende Auswahl stellt eine Reihe von sprachlichen und visuellen Symbolen zusammen, ohne sie getrennt voneinander aufzulisten. Sie gehen auf die Untersuchungen von Ingvar Bergström (1956) zurück, der die wichtigsten Vanitas-Symbole in Stillleben analysiert hat, sowie auf die Zusammenstellung von literarischen Symbolen der Vergänglichkeit im Metzler-Lexikon literarischer Symbole (32021). Die »Vanitas-Symbole in der von Bergström für die Epoche des Barock vorgenommenen Unterteilung findet sich in der »deutschsprachigen Wikipedia.

Der nachfolgenden Zusammenstellung, die den aufgelisteten Einträgen in der Regel mehrere Symbole zuordnet, für die es in der Literatur zu verschiedenen Zeiten, wie im Metzler-Lexikon literarischer Symbole (32021) immer wieder nachgewiesen, entsprechende Belege gibt, verzichtet im Allgemeinen auf eine entsprechende zeitliche Zuordnung.

Dies geschieht auch aus didaktischen Gründen. Außerdem liegt dem ein Verständnis zugrunde, dass die Vanitas-Symbole der Bildenden Kunst und der Literatur ständig aufeinander einwirken und eingewirkt haben. Der historisch zum Teil unterschiedliche Symbolgehalt wird in Kauf genommen, ohne diesen Wandel im Verständnis des Symbols zu markieren. Eine diachrone Betrachtung kann und soll an dieser Stelle also nicht geleistet werden. Dessen ungeachtet ermöglicht auch die synchrone Betrachtung der Symbolentwicklung die Reflexion über das jeweilige Symbol auch im Kontext der Vanitas-Symbolik des Barock. Die Liste kann insofern eine Hilfe für die Analyse von Vanitas-Stillleben und die Vanitas-Lyrik sein.

Die hier alphabetisch aufgelisteten Symbole, die entweder unmittelbar als Vanitas-Symbole verstanden werden können oder dem Kontext von Vanitas-Motiven bzw. -symbolen zugeordnet werden können, sind:

Abend
  • Symbol des Alterns

  • Symbol des Sterbens

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol der Entgrenzung

  • Symbol des Friedens

Der Abend nimmt eine Zwischenstellung zwischen Tag und Nacht ein und zeichnet sich oft durch eine sich allmählich ausbreitende Stille aus und die Natur scheint in Bewegungslosigkeit zu verharren. Der Abend kündigt das Ende des Tages an.

Bilder

Bilder halten fest, was eigentlich nicht festzuhalten ist: Die Darstellung eines Augenblicks und eines Zustandes angesichts der immer weiter voranschreitenden Zeit. Auch Statuen haben im Vanitas-Kontext oft die gleiche Funktion.

Blumen
  • Symbole der Vergänglichkeit

  • Symbole des Lebens

  • Symbole de/des Geliebten

  • Symbole der Seele

  • Symbole der Unsterblichkeit

Blumen werden ihrer Form, ihren Farben und ihres Duftes wegen als schön und angenehm empfunden, sind aber trotz ihrer Vitalität vergleichsweise kurzlebig verglichen mit anderen robusteren Pflanzen in der Natur. Alles, was blüht, verwelkt und Schnittblumen können nur sehr kurze Zeit "überleben". Dabei sind in einem Blumenstrauß oft Blumen enthalten, die noch blühen und andere, die schon am Verwelken sind. Einzelne Blumen und ihre Farben haben dabei in der Regel eine besondere Bedeutung (z. B. rote Rosen, weiße Lilien)

Briefe
  • Symbol der Vergänglichkeit

Briefe verkörpern in gewisser Weise die menschlichen Beziehungen, die zwischen Briefschreiber*in und Briefempfänger*in bestehen, die aber stets vergänglich sind. Zugleich sind sie Ausdruck einer Kommunikation, die auf dem Fehlen des anderen in der konkreten Situation beruht, wirkt wie die schon verklungene Stimme des Schreibers.

Brot
  • Symbol Lebensnotwendigen

  • Symbol für die in der christlichen Eucharistie versprochene Erlösung

Brot ist das Grundnahrungsmittel, das aber im Gegensatz zu den Früchten der Natur vom Menschen selbst gebacken, d.h. hergestellt werden muss. Wo es kein Brot gibt, hungern die Menschen.

Bücher
  • Symbole der Klugheit und Weisheit

  • Symbole für die letztendliche Bedeutungslosigkeit des Wissens

Bücher enthalten das schriftlich überlieferte Wissen der Menschen, das immer größer wird, aber immer noch lückenhaft ist und bleiben wird.

Dose
  • Symbol der weiblichen Sexualität

  • Symbol der Verführung

  • Symbol der Gefahr und des Verderbens

  • Symbol des von Eva im Paradies verschuldeten Sündenfalls

  • Symbol dämonischer Weiblichkeit

Kostbar verzierte Dosen werden mit der weiblichen Vagina konnotiert und damit zum pars pro toto des Weiblichen.

Ei
  • Symbol des Ursprungs

  • Symbol des Entstehens und des (Neu-)Beginns

  • Symbol der Fantasie und des Erfindungsgeistes

  • Symbol der Entdeckung

  • Symbol der Autorschaft

  • Symbol für magische Kräfte

  • Symbol der verkehrten Welt

  • Symbol des Bösen

  • Symbol für den christlichen Glauben an die Auferstehung

Das Ei ist elementar für die biologische Fortpflanzung und die Entwicklung neuen Lebens, es besitzt eine zerbrechliche Hülle und eine ebenmäßige Form-

Eidechse

Eidechsen verschwinden blitzschnell in Ritzen und kleinen Löchern, wenden sich als wechselwarme Tiere gerne den Sonnenstrahlen zu, haben eine gewisse Ähnlichkeit mit "Drachen", schlängeln sich und bewegen sich in einer in einer besonderen Art und Weise.

Erbsenschote
  • Symbol für die jungfräuliche Empfängnis Marias

Erbsen haben eine zarte Blüte und schützen ihre Früchte durch die Erbsenschote.

Fisch
  • Symbol für Jesus Christus

  • christliches Symbol der Überwindung des Todes im Glauben

  • Symbol für verschiedene menschliche Eigenschaften wie Fruchtbarkeit, Verschwiegenheit, Wachsamkeit, Gesundheit, Gier)

Der Fisch ist ein verbreitetes christliches Symbol, das mit dem bildlichen Fisch nichts zu tun hat, weil es als Akronym aus dem Griechischen stammt: ἰχθύς/ΙΧΘΎΣ(ichthýs) = Ιησούς Χριστός Θεού Υιός Σωτήρ (Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser – die ersten Buchstaben bilden das Wort „Fisch“).

Fliege
  • Symbol der Kurzlebigkeit

  • Symbol des Bösen

  • Symbol der Unbedeutendheit

  • Symbol der durchaus auch bedeutungsvollen Kleinheit

Fliegen leben wie die meisten anderen Insekten auch nicht besonders lange. Sie sind verhältnismäßig kleine Lebewesen, gehören aber für die Menschen als Nahrungsmittelschädlinge und Plagegeister zu lästigem Ungeziefer. Indem sie sich von vielem ernähren, was auch in Verwesung ist, verfaulende Körper und Pflanzen aufspüren können und ihre Eier in verwesende Körper und in Kot ablegen, werden sie oft als ekelerregend empfunden und als Begleiter des Teufels (»Beelzebub = Herr der Fliegen) angesehen.

Fossil
  • Symbol schöpferischer Kraft

  • Symbol epochaler Umbrüche

  • Symbol der Vergänglichkeit

Fossilien sind Versteinerungen aus längst vergangenen Erdzeitaltern und zeugen von der Existenz weit vergangenen Lebens, dessen Verwesung aufgehalten wurde.

Früchte
  • Symbole der Fruchtbarkeit

  • Symbole des Reichtums und Wohlstandes

  • Symbole der Vergänglichkeit

  • Symbole des Sündenfalls (Apfel)

  • Symbole der Erotik

Früchte besitzen einen intensiven Geschmack (süß, säuerlich, bitter), verströmen einen deutlichen Geruch, haben oft eine auffallende Färbung und sind, je nach ihrer Herkunft (z. B. Zitrusfrüchte etc.) Luxusgüter, die auf Reichtum und Wohlstand verweisen. Allerdings verderben Früchte auch in vergleichsweise kurzer Zeit, insbesondere wenn noch frische, appetitliche Früchte neben überreifem und schon angefaultem Obst aufbewahrt wird. Etliche Früchte haben auch einen eigenen Symbolwert. So kann der biblische Sündenfall, der in der christlichen Mythologie die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies zur Folge hat, neben dem Apfel, den die damit "sündig" gewordene Eva vom Baum pflückte, auch von Birnen, Tomaten, Zitrusfrüchten, Trauben, Pfirsichen oder Kirschen symbolisiert werden. Bestimmte Früchte wie z. B. Feigen, Pflaumen, Kirschen, Äpfel oder Pfirsiche werden darüber hinaus als erotisch-sexuelle Symbole und damit als Sinnbilder für die sündige Wolllust und die sexuelle Libido schlechthin verwendet.

Hyazinthe
  • Symbol der Trauer

  • Symbol des Todes

  • Symbol des Werdens und Vergehens

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol der Liebe

  • Symbol der Frömmigkeit

Hyazinthen verströmen einen sehr intensiven Duft, haben blaue oder purpurfarbene Blüten, wachsen immer wieder im Frühling aus ihrer in der Erde verborgenen Zwiebel.

Käse

Käse ist grundsätzlich ein verderbliche Lebensmittel mit einer beschränkten Haltbarkeit, dessen Herstellung aber, vor allem wenn es sich um Hartkäse handelt, aber meist einen größeren Aufwand verlangt. Zu dem, was bei der großen Mehrheit der Menschen in der frühen Neuzeit auf den Tisch kam, gehörte er nicht.

Kelch
  • Symbol der Gemeinschaft

  • Symbol für das Ende gehende Leben

  • Symbol des Überflusses

  • Symbol des Zornes

  • Symbol des Leides

  • Symbol der Rache

  • Symbol der weiblichen Erotik

  • Symbol der Innerlichkeit

  • Symbol des unerreichbaren verlorenen Gutes

  • Symbol für die in der christlichen Eucharistie versprochene Erlösung

Aus dem Kelch wird als Trinkgefäß täglich getrunken oder er wird in Ritualen und Zeremonien herumgereicht.

Kerze
  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol des Todes

  • Symbol des Geistigen und Göttlichen

Kerzen verbreiten Licht, wenngleich ein kleines, verlöschen aber auch immer wieder und wenn sie abgebrannt sind, vollständig, verlöschen wie das Lebenslicht.

Kerzenlöscher
  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol des Todes

Das sogenannte »Löschhütchen bringt die Kerzenflamme zum Ersticken.

Kuckuck
  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol des Frühlings

  • Symbol der nicht differenzierten Kritik

  • Symbol der Einfalt

  • Symbol des Narzissmus

  • Symbol der Anmaßung

  • Symbol des Außenseiters

  • Symbol des Ehebruchs

Der Kuckuck kehrt gewöhnlich an einem bestimmten Frühjahrstag aus seinem Winterquartier zurück, besitzt einen sehr charakteristischen Ruf und betreibt Brutparasitismus, indem er seine Eier in Nester anderer Vögel legt, von den artfremden Vögeln ausbrüten und aufziehen lässt. Die Anzahl der Kuckucksrufe hintereinander ließ im Volksglauben Rückschlüsse auf die einem Menschen noch bleibenden Lebensjahre zu.

Leeres Glas
  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol des Scheins

  • Symbol des Todes

Als leeres Glas, oft einem vollen gegenübergestellt, ist es von seinem glatten, durchsichtigen Material her betrachtet, sehr zerbrechlich, entfaltet, je nach Bearbeitung (Färbung usw.) einen besonderen Glanz. Auch die Brille ohne Brillenträger hat eine ähnliche Bedeutung.

Lilie
  • Symbol des Todes

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol der Reinheit und Unschuld

  • Symbol der künsterischen Fantasie

Lilien haben eine weiße Blüte und wirken im Vergleich zur Rose eher unscheinbar und das Gewächs entwickelt sich aus einer Zwiebel.

Luxusgüter aller Art
  • Symbol des Auserwähltseins und des göttlichen Segens (Calvinismus)

  • Symbol der Vergänglichkeit

Luxusgüter, im Barock z. B. kostbare Schalen, Glaskelche, getriebene Metallbecher, aber auch Geld, Schmuck oder exotische Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, zeigen, dass es Gott gut mit einem gemeint hat, aber ihr Besitz ist, besonders stark im Calvinismus ausgeprägt, zugleich mit der Verpflichtung verbunden, einen vorbildliches und tugendhaftes Lebens zu führen und nicht der Verführung dieser Güter zu erliegen. Luxus ist dem (calvinistischen) Verständnis nach der wohlverdiente Lohn für ein rechtschaffenes und gottesfürchtiges Leben, das das stolze Zeigen von Reichtum und Besitz sozial erlaubte.


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Machtinsignien
  • Symbole der Herrschaft

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol der Hinfälligkeit weltlicher und kirchlicher Macht

Äußere Zeichen weltlicher und kirchlicher Macht wie z. B. Kronen aller Art (auch: die Papstkrone (»Tiara), »Lorbeerkränze oder »Turbane) oder sonstige Machtinsignien wie z. B. »ZepterHarnische, Helme, Amtsketten usw. repräsentieren, dass eine Person eine bestimmte Macht ausüben kann und erhöhen damit den Status einer Person.

Messer
  • Symbol der Verletzlichkeit des Menschen

  • Symbol der Sterblichkeit

  • Symbol der männlichen Sexualität (als »Phallussymbol)

Messer sind scharf und können schneiden, verletzten und sogar töten.

Mörser
  • Symbol der männlichen und weiblichem Sexualität

  • Symbol der Wolllust

  • Symbol sündhaften Lebens

Mörser und Stößel beziehungsweise Pistill werden aneinander gerieben, um z. B. Samen zu zermahlen.

Muschel
  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol des sündhaften Lebens

  • Symbol des Geizes

  • Symbol der Jugend

Das offene Gehäuse einer Muschel ist der Kalküberrest eines ehemals lebenden Tieres. Ist sie noch geschlossen, kann sie trotz ihres scheinbar wertlosen Äußeren eine Perle im Innern haben, die sie sehr wertvoll macht. Um die Perle zu gewinnen, muss sie gewaltsam geöffnet und damit getötet werden.

Musik/Musikinstrumente/Noten
  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol des Unwiederholbaren und Einmaligen

Musik und der Klang der Instrumente verstummt nach dem Ende ihrer Aufführung und die Instrumente und Noten selbst bleiben stumm. Nur wenn die Musikinstrumente von Menschen gespielt werden, wird aus Tönen Musik.

Nelke
  • Symbol der Liebe

  • Symbol des Todea

  • Symbol der Leidensgeschichte von Jesus Christus

Nelken haben viele Farben und duften stark, zudem haben sie spitze Blätter und nagelförmige Samen.

Papagei
  • Symbol der Beredsamkeit

  • Symbol der (falschen) Nachahmung

  • Symbol des fehlenden Verstandes

  • Luxussymbol

  • Symbol der Eitelkeit

  • Symbol der Wollust

  • Symbol der Gefangenschaft

Papageien sind in unseren Breiten kostbare Vögel und werden als ein Luxusgut betrachtet. Sie können die Laute der menschlichen Sprache nachahmen und dabei wie ein Echo ganze Wörter und Sätze, die sie gelernt haben, wiedergeben. Sie werden aus exotischen Ländern nach Europa gebracht, besitzen oft ein besonders buntes Gefieder und können, selbst in Gefangenschaft, oft sehr alt werden.

Porzellankeramik
  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol der Zerbrechlichkeit

  • Luxussymbol

  • Symbol der Reinheit

Porzellan ist wertvoll, teuer und zerbrechlich, meistens weiß und besitzt eine glatte Oberfläche.

Ratten
  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol für drohende Gefahr

  • Symbol der Krankheit

  • Symbol der Zerstörung

  • Symbol des Ekelhaften

Ratten und Mäuse sind fressen Nahrungsvorräte für Mensch und Tier auf, gelten als unersättlich, sind in der Dunkelheit besonders aktiv, treten häufig rudelweise auf, ernähren sich angeblich von Leichen und fressen wehrlose Menschen (Kranke, Säuglinge, Gefangene in Verließen), verlassen das sinkende Schiff spät, aber immerhin rechtzeitig.

Rose
  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol der Liebe

  • Symbol des Liebesschmerzes

  • Symbol der Jugend

  • Symbol des Todes

  • Symbol für Maria als Mutter Gottes

  • Symbol der göttlichen Gnade

  • Symbol der Vollkommenheit

  • Symbol der selbstgenügsamen Schönheit

Rosen entfalten einen als oft betörend empfundenen, intensiven Duft, blühen in vielen Farben, wobei rote Rosen und weiße Rosen in ihrem Kontrast zu einander besonders auffällig sind. Ihr Blütenkelch wird oft von mehrfach übereinander geschichteten Blütenblättern gebildet. Rose und Dornen, die die Blüte vor Schädlingen schützen, stehen in einem besonderen Verhältnis zueinander.

Ruinen
  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Barockes Symbol für die Nichtigkeit der irdischen Existenz des Menschen und für Verfall und Verwesung des menschlichen Körpers

  • Symbol für substantielle, epochale Umbrüche und Veränderungen

  • Symbol für die grundsätzliche Begrenztheit menschlichen Schaffens, einschließlich künstlerischer Schöpfungen angesichts der Vergänglichkeit all der von Menschen geschaffenen Dinge

  • Symbol der Verlassenheit und Melancholie

  • Symbol der Sehnsucht

Ruinen sind von Menschen oder den Naturgewalten zerstörte und verlassene Räume, die sich die Natur in einem lang anhaltenden, aber unaufhaltsamen Prozess wieder "zurückholt", werden häufig mit Einsamkeit, der Nacht und dem Grab in Verbindung gebracht, können aber auch als Sehnsuchtsorte wahrgenommen werden wie z. B. in der ▪ Literaturepoche der ▪ Romantik (1798-1835).

Salz
  • Symbol des Lebensnotwendigen

  • Symbol für Christus

Salz ist ein lebensnotwendiger Teil der Ernährung, ohne das ein Mensch nicht leben kann.

Schmetterling
  • Symbol der Verwandlung

  • Symbol der Liebe

  • Symbol der Seele

  • Symbol der Auferstehung

  • Symbol des Lebens

  • Symbol des Todes

  • Symbol des Traums

  • Symbol der Kunst

Schmetterlinge machen auf dem Weg ihrer Entwicklung vom Ei über die Raupe, die Puppe bis zum Schmetterling eine auffällige Verwandlung (Metamorphose) durch, wobei jeder dieser biologischen Entwicklungszustände nur von vergleichsweise kurzer Dauer ist. Als Motten und Nachtfalter scheuen sie das Tageslicht und sind nachtaktiv. Sie flattern und schwärmen herum und umkreisen die Blüten der Pflanzen, deren Nektar sie trinken. Als Nachtschmetterlinge machen sie aber auch die Nacht zu ihrem Tag.

Schmuck
  • Symbol der Eitelkeit

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol der Selbstverliebtheit

  • Symbol der Hoffart (Todsünde)

  • Symbol der weiblichen Anziehungskraft

  • Symbol für moralische und ästhetische Vollkommenheit (Perle)

Schmuck und Kosmetik sollen einen Menschen "verschönern", seine Attraktivität erhöhen, seinen Wert und sein Ansehen unterstreichen und soll einer mit Schmuck beschenkten Person, die Wertschätzung und Liebe des/der Schenkenden zeigen, kann aber auch der Käuflichkeit von Liebe dienen.

Schneckengehäuse
  • Symbol der Wertlosigkeit und Vergänglichkeit

  • Symbol des Schutzes

  • Symbol des Geheimnisses

Leere Schneckengehäuse sind wie Muschelschalen Überbleibsel einst lebendiger Tiere, in die sich diese mit ihren Weichteilen zurückziehen konnten. Das Paarungsverhalten von Schnecken, die häufig als Zwitter leben, zieht sich oft über Stunden hin und macht die Schnecke auch zu einem Symbol der sündigen Wolllust.

Spiegel
  • Symbol der Eitelkeit

  • Symbol des Hochmuts

  • Symbol der (Selbst-)Erkenntnis

  • Symbol des Todes

  • Symbol künstlerischer Produktivität

Spiegel zeigen nur eine äußerliche Form des Gespiegelten, glänzen und geben das Gespiegelte genau, aber seitenverkehrt, oder völlig verzerrt wieder, lassen ein Objekt mit dem Spiegelbild eins werden.

Spielkarte
  • Symbol des geselligen Zeitvertreibs

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol des verfehlten Lebens

  • Symbol der Hinwendung zu flüchtigen Vergnügen

  • Symbol des sündhaften Lebens

Spielkarten können die Menschen zu geselligem Zusammensein animieren, können aber auch als Mittel des Glücksspiels eingesetzt werden, in dem das Glück sehr flüchtig und damit schnell vergänglich sein kann.

Spinne (und andere Insekten)
  • Symbol der Kurzlebigkeit

  • Symbol des Dämonischen und der Bosheit

  • Symbol des Weiblichen

  • Symbol der Nützlichkeit

  • Symbol der politischen Macht

Spinnen gelten als hässlich und ekelerregend, fangen ihre Beute auf eine besondere Art und Weise und töten sie mit ihrem giftigen Biss, Spinnenweibchen töten angeblich das Männchen nach der Begattung und produzieren ihre feines Spinnengewebe.

Süßigkeiten
  • Luxussymbol

  • Symbol der Verschwendung

  • Symbol der "Genüsse des Himmels", die den Gläubigen im ewigen Leben erwarten

Süßigkeiten sind ein Luxusgut in der frühen Neuzeit in Europa.

Tabakpfeife
  • Symbol für momentanen, flüchtigen Genuss

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol des Weiblichen

Der Genuss von Tabak verfliegt in seinem Rauch.

Tau
  • Symbol der Gnade Gotte

  • Symbol der Jugend

  • Symbol des Schlafes

  • Symbol des Friedens

  • Symbol der Hoffnung

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol der Verkündigung des Wortes Gottes

Tau legt sich wie vom Himmel kommend auf alles Irdische, das sich außerhalb von geschlossenen Räumen befindet und entfaltet oft eine erfrische und belebende Wirkung, bis er wieder vergeht.

Theater/Bühne
  • Symbol der Welt

  • Symbol des Verhältnisses der Menschen zum Göttlichen

  • Symbol der Beziehungen der Menschen zueinander

  • Symbol des Verhältnisses von Sein und Schein

Die Bühne ist ein von Darstellerinnen und Darstellern genutzter Raun, der ihnen die Möglichkeit gibt, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen und aus diesen Rollen heraus, sich mit Gott und der Welt in Beziehung zu setzen. Sie erlaubt ein Spiel mit verschiedenen Wirklichkeiten.

Totenschädel
  • Personifikation des Todes als Teil eines lebenden menschlichen Skeletts z. B. in zeitgenössischen »Totentanzdarstellungen des Mittelalters und der frühen Neuzeit

  • Symbol der Vergänglichkeit und Ausdruck des memento mori (Gedenke des Todes)

  • Symbol der Auseinandersetzung des Menschen, er von existenziellen Zweifeln geplagt ist


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Tulpe
  • Symbol der Vergänglichkeit (vgl. Blumen)

  • Symbol für Leichtsinn

  • Symbol für Verantwortungslosigkeit

Tulpen waren vor allem in den Niederlanden in der frühen Neuzeit besonders angesagt, wo es in der Mitte des 17. Jahrhunderts zu einer regelrechten »Tulpenmanie gekommen ist. Der Handel mit Tulpenzwiebeln boomte, machte viele reich, trieb aber auch so manchen Spekulanten, der mit ihnen waghalsige Geschäfte machen wollte, in den finanziellen Ruin. Diese symbolische Bedeutung der Tulpe wurde vor allem in niederländischen Stillleben der Zeit ausgedrückt. Sie wurde von »Jan Brueghel dem Jüngeren (1601-1678) in seiner »Allegorie der Tulipomanie satirisch überzeichnet, indem er die Tulpen in den bildlichen Kontext bekannter Vanitassymbole wie Verträge, Geld, Werkzeuge, Zeichen von Luxus und Herrschaft sowie Affen als Sinnbild für den Menschen stellte.

Uhren
  • Symbol der verrinnenden Zeit

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol der Ewigkeit

  • Symbol der Lebenszeit

  • Symbol der Erinnerung

Mit Uhren lässt sich auf technischem Weg der Ablauf der Zeit messen.

Wiese/Gras
  • Symbol des Ursprungs

  • Symbol der Fruchtbarkeit

  • Symbol des menschlichen Lebens

  • Symbol des Todes

  • Symbol der Dauerhaftigkeit

  • Symbol der Welt

  • Symbol des Erotischen

  • Symbol der Muße

  • Symbol des Spiels

Wiesen sind Teil der globalen Vegetation, bieten die Nahrungsgrundlage für Nutztiere der Menschen und sind Lebensraum unzähliger Insekten und Kleinlebewesen. Zugleich bieten sie vielen Tieren auch Schutz,

Wildbret/Jagdbeute

Jagdbeute war, da die Jagd Adelsprivileg in der frühen Neuzeit war, ein besonders Luxusgut. Zugleich sind es, auch wenn sie noch so schön hindrappiert erscheinen, tote Tiere, Tierkadaver, die auf die Begrenztheit allen Irdischen im Angesicht des Todes verweisen. Anderseits führen die drapierten stillen Tierkadaver die Sterblichkeit allen irdischen Lebens vor Augen.

Wurm
  • Symbol der Demut

  • Symbol der Geringfügigkeit

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol des verlorenen Seelenfrieden

Würmer sind vergleichsweise klein, kriechen am und durch den Boden und ernähren sich oft in parasitärer Art und Weise.

Zitrone
  • Luxussymbol

  • Symbol der Vergänglichkeit

  • Symbol der Trauer

  • Symbol der Reinheit

  • Symbol für die Tugend der Mäßigung

Die Zitrone war in der frühen Neuzeit ein Luxusgut. Sie hat eine leuchtend gelbe Farbe, duftet sehr und entfaltet bei ihrem Genuss einen säuerlichen Geschmack. Bei übermäßigem Verzehr kann die Zitronensäure aber auch den Magen angreifen.

Literarische Motive und literarische Symbole

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Baustein: Vanitas in Stillleben und Porträts

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 05.11.2024

   
 

 
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