In der
traditionellen Erzähltheorie
versteht man unter Motiven inhaltliche Elemente, die in
verschiedenen literarischen Gattungen
räumlich, zeitlich und/oder figural gleich bleiben, aber in den Literaturgattungen und den konkreten
literarischen Texten verschieden umgesetzt werden können.
Dabei
wird der Begriff des Motivs auch mehr oder weniger trennscharf von
den Begriffen Stoff
und Thema(tik) abgegrenzt, die man aber mit den folgenden Kriterien
einigermaßen unterscheiden (vgl. Mölk 1966, zit. n.
Lahn/Meister 2013, S.204)
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Pointiert zusammengefasst lässt sich hinsichtlich der Abgrenzung von
Stoff, Thema und Motiv sagen, dass das Motiv die kleinste
strukturbildende und bedeutungstragende (semantische) Einheit
bildet, "der Stoff sich aus einer Kombination von Motiven
zusammensetzt und das Thema die abstrahierte Grundidee eines Textes
darstellt." (Christine
Lubkoll, in: Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie, 5. Aufl.
2013, S.542f.)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
05.11.2024