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Texte zusammenfassen
▪
Überblick
▪
Formen
der Textwiedergabe
▪
Überblick
▪
Kontinuierliche Sekundärtextgestaltungen
▪
Diskontinuierliche Sekundärtextgestaltungen
Das
▪ Exzerpieren
scheint als ▪ Arbeitstechnik zum
Erfassen von Texten im Zeitalter der photomechanischen und digitalen Vervielfältigung ein wenig
aus der Mode gekommen zu sein.
Das Exzerpieren eines Textes, insbesondere
in seiner wörtlichen Form, erscheint heutzutage, da Informationen digital
angeboten verarbeitet werden können, antiquiert. Ebenso sind Photokopierer
allerorten verfügbar, mit deren Hilfe man einzelne Textpassagen, Seiten oder
gar Kapitel schnell und bequem reproduzieren kann.
Unter diesen Umständen,
mühsam Inhaltsauszüge aus einem Text manuell anzufertigen, ist daher wohl
wenig sinnvoll. Handschriftlichkeit gehört daher heute nicht mehr zu
den besonderen Merkmalen eines Exzerpts, das natürlich diesbezüglich viele
Varianten und Mischformen zulässt. Die Kombinationstechnik (wörtliche Zitate aus digitalen Quellen oder aus
Fotokopien mit der Schere herausgeschnitten werden danach zwischen
handschriftliche Formulierungen aufgeklebt) stellt dabei eine der möglichen
Varianten dar.
Das Exzerpt
stellt dabei je nach Art seiner Gestaltung auch eine Mischform
zwischen ▪
kontinuierlichen und ▪
diskontinuierlichen Formen der Sekundärtextgestaltung beim ▪
Zusammenfassen bzw. der Wiedergabe von Texten dar.
Der Begriff
selbst ist dabei nicht eindeutig. So wollen
Becker-Mrotzek/Böttcher
(2011, S.171) den Begriff Inhaltsangabe allein für literarische
Texte verwenden und schlagen vor, für (expositorische) Sachtexte
den Begriff des ▪
Exzerptes zu benutzen.
Arten des Exzerpts
Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Arten des Exzerpts
unterscheiden:
In der Praxis bedient man sich aber eher Mischformen, die auf anderen
Formen der Textwiedergabe beruhen wie dem
▪ wörtlichen
oder ▪ sinngemäßen
Zitieren oder
▪
Paraphrasieren eines Textauszugs, die im Exzerpt miteinander verbunden
werden.
Merkmale
Die
▪
Textwiedergabe, die das
Exzerpt (lat.: excerptus = das Herausgepflückte)
leistet, orientiert sich im Gegensatz zum
▪
Konspekt, der auf die verkürzte Zusammenfassung eines gesamten Textes
zielt, im Allgemeinen an einer bestimmten Fragestellung innerhalb eines
Textganzen. Diese Aspektorientierung ist eine der wichtigsten
Grundzüge des Exzerpts.
Stets ist ein Exzerpt aber eine Form der Textwiedergabe, die den
Ausgangstext auf Wesentliches gekürzt zusammenfasst mit dem Ziel,
seinen Inhalt oder Gedankengang oder seine Strukturen klar zu erfassen.
Was also exzerpiert wird, ist immer Ergebnis einer Auswahlentscheidung
und die Form, in der dies geschieht (▪ wörtlich
oder ▪ frei)
bestimmt ganz wesentlich Aufbau und Gestaltung des Exzerpts.
Das Herstellen eines
speziellen Inhaltsauszugs in Form des
Exzerpts darf nicht nur ein mechanisches Abschreiben darstellen, sondern
soll stets auch ein
erstes Verarbeiten der in einem Text vorliegenden Informationen
sein. Aus diesem Grunde sind auch Anmerkungen und weiterführende
Kommentare zulässig, die jedoch deutlich von den der Textwiedergabe
verpflichteten Exzerptformulierungen abgehoben sein müssen. Dies kann
durch typographisch Elemente (Schriftart, Farbe) oder durch die
Gestaltung eines entsprechenden Seitenlayouts mit einer Spalte für
Anmerkungen geschehen (vgl. Exzerpt-Karteikarten).
Bei der äußeren Form eines Exzerpt sollten folgende Aspekte beachtet
werden:
Im
Exzerptkopf wird vermerkt
-
Autor und Titel des exzerpierten Textes
-
Erscheinungsort und Erscheinungsjahr, ggf. der Verlag, bzw.
der Jahrgang (bei Zeitschriften) und das Heft (falls die Seitenzählung
nicht durchgehend ist)
-
Signatur des Textes (Standort in der Bibliothek)
-
Verfasser des Exzerpts
-
Zeitpunkt der Abfassung des Exzerpts
Zieht sich das Exzerpt über mehrere Seiten hin, so empfiehlt sich eine
Kurzfassung des Exzerptkopfes (Autor, Titel) auf jeder Seite
fortzuschreiben und die Seiten am oberen rechten Seitenrand
durchzunummerieren. Am Ende wird hinter die laufende Nummer die Anzahl der
Seiten, die das Gesamtexzerpt umfasst notiert (z. B. 5/8, was so viel
bedeutet wie Seite 5 von insgesamt 8 Seiten)
Exzerpt-Karteikarten ermöglichen die Verwaltung handschriftlich
oder in der Kombinationstechnik erstellter Exzerpte. Dazu verwendet man im
Allgemeinen Karteikarten im DIN-A5-Format und beschreibt sie quer. Die Karteikarten können nach verschiedenen Kriterien - je nach Bedürfnis
und Anlass - sortiert werden.
Gängige Sortierverfahren für Exzerpt-Karteikarten sind:
-
Die alphabetische Sortierung nach den Nachnamen der Autoren
kann direkt in das später zu erstellende Literaturverzeichnis umgesetzt
werden.
-
Die thematische Sortierung nach bestimmten thematischen
Schwerpunkten z. B. gegensätzliche Forschungsrichtungen lässt den
Überblick über die Zugehörigkeit der jeweiligen Autoren zu einem
bestimmten "Lager" bewahren.
-
Die kapitelorientierte Sortierung ordnet bestimmte Exzerpte
den Kapiteln einer Facharbeit zu.
-
Die präsentationsorientierte Sortierung hilft bestimmte
Exzerpte den passenden Punkten in einer Präsentation (Kurzvortrag,
Referat etc.) zuzuordnen.
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Diskontinuierliche Sekundärtextgestaltungen
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
10.01.2024
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