Die repräsentative Studie "Das
Buch im Medienportfolio", herausgegeben vom »Börsenverein
des Deutschen Buchhandels, vom »Hauptverband
des Österreichischen Buchhandels und vom »Schweizer
Verlegerverband, ist im Juni 2009 erschienen. Durchgeführt wurde sie
von der »Gesellschaft
für Konsumforschung (GfK) mittels einer standardisierten
Online-Umfrage. Für die Studie wurden 500 Personen aus Österreich, 504
Personen aus der deutschsprachigen Schweiz und 729 Personen aus
Deutschland befragt.
Erstmals wurde mit dieser repräsentativen Studie das Nutzungsverhalten
unterschiedlicher Medien länderübergreifend untersucht. Dabei steht der
Medienklassiker Buch im Mittelpunkt: Die Studie klärt, wie intensiv das
Buch im Vergleich zu anderen Medien genutzt wird und welche
Einstellungen dem Buch in Deutschland, Österreich und der
deutschsprachigen Schweiz entgegengebracht werden.Auf der Grundlage
der von den befragten Personen bevorzugten Medien und Medieninhalten
(Medien- und Genrepräferenzen) unterscheiden die Verfasser der Studie 7
verschiedene Medientypen im deutschsprachigen Raum:
-
Unterhaltungsorientierte Leseratten (9,7 Prozent)
Personen dieser Gruppe, überwiegend Frauen, lesen im Durchschnitt 26 Bücher
jährlich. Ihr Leseinteresse richtet sich fast ausschließlich auf Bücher,
Tageszeitungen und Zeitschriften sind nur wenig relevant. Zudem empfinden
sie das Medium Fernsehen mehrheitlich als langweilig. Bücher sind für
Personen dieser Gruppe eine Art Statussymbol, deshalb bevorzugen sie
klassische Editionsformen, insbesondere das Hardcover.
-
E-Book-interessierte Internet-Freaks (14,7 Prozent)
Personen dieser Gruppen sind jünger als 50 Jahre und verbringen häufig mehr
als fünf Stunden täglich im Internet. 69 Prozent von ihnen können auf das
Internet nicht mehr verzichten. Sie lesen durchschnittlich neun Bücher im
Jahr, dabei sind sie vor allem an Informationen interessiert. Für sie geht
Inhalt vor Format, daher können sich 56 Prozent gut vorstellen, E-Books zu
lesen, wenn sie sich informieren wollen.
-
Entspannungssuchende Vielseher (21 Prozent)
Für Personen dieses Medientyps, vor allem Frauen, ist das Fernsehen das
zentrale Medium in ihrer Freizeit. Täglich verbringen sie etwa dreieinhalb
Stunden vor dem Fernseher. Bücherlesen empfinden Personen dieser Gruppe
häufig als anstrengend – wenn sie lesen, bevorzugen sie Liebesromane. Diese
möchten sie in gedruckter Form lesen, gegenüber E-Books sind sie eher
skeptisch eingestellt: 86 Prozent geben an, dass sie sich nicht vorstellen
können, Unterhaltungsliteratur in Form von E-Books zu lesen.
-
Konservative Zeitungsleser
(11,8 Prozent)
Diesem Medientyp gehören vor allem Männer im Alter zwischen 50 und 70 Jahren
an. Sie lesen täglich etwa eine Stunde Zeitung und greifen
überdurchschnittlich oft zu Zeitschriften. Mit zehn gelesenen Büchern im
Jahr entsprechen sie dem Durchschnittsleser im deutschsprachigen Raum. Sie
lesen insbesondere zur Information, mögen Sachbücher, Reiseführer und
Nachschlagewerke. Gegenüber Hörbüchern und E-Books sind sie eher ablehnend
eingestellt, sie schätzen das gedruckte Buch.
-
Fantasy-begeisterte Onlineleser (11,5 Prozent)
Zu dieser Gruppe gehören vor allem Männer unter 40 Jahren, die sich
besonders für die Genres Comics / Mangas, Fiction und Fantasy interessieren.
Sie sind stark inhaltsorientiert, deshalb ist ihnen die Editionsform von
Büchern nicht wichtig. Gedruckte Bücher empfinden sie jedoch häufig als
unpraktisch. Sie lesen gern online, mögen Hörbücher und stehen dem E-Book
sehr aufgeschlossen gegenüber.
-
Regelmäßige Radiohörer (19 Prozent)
Personen dieser Gruppe, vor allem Frauen zwischen 40 und 60 Jahren, hören
durchschnittlich sechs Stunden Radio am Tag. Sie lesen etwa neun Bücher
jährlich, wobei sie klassische Editionsformen bevorzugen. Im Internet zu
lesen, können sich Personen diese Gruppe nicht vorstellen.
-
Leseaverse Fernsehfans (12,3 Prozent)
Zu diesem Medientyp zählen vor allem Männer. Sie lesen nur etwa eine
Viertelstunde pro Woche in einem Buch (ein Buch pro Jahr) und nutzen auch
Zeitschriften und Hörbücher unterdurchschnittlich. Während das Lesen von
Personen dieser Gruppe als anstrengend empfunden wird, ist Fernsehen für sie
ein aufregender und aktiver Zeitvertreib.
(vgl, Zusammenfassende Presserklärung zur Studie,
http://www.boersenverein.de/sixcms/media.php/976/Das_Buch_im_Medienportfolio_Zusammenfassung_Presse.pdf,
Zugriff 21.9.2011)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
|