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Themabereich Lesen

Weibliches Lesen

Emotionale Selbsterfahrung und anarchische Lektüre

 
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Aus »Ray Bradburys (1920-2012) 1953 erschienen Science-Fiction-Roman »Fahrenheit 451stammt ein bemerkenswertes Zitat über das Lesen: "Sehen Sie nun, warum Bücher gehasst und gefürchtet werden? Sie zeigen das Gesicht des Lebens mit all seinen Poren. Der Spießbürger aber will Wachsgesichter ohne Poren, ohne Haare, ohne Ausdruck." (zit. n. Heidenreich 62007, S.14)

Lesen hat eine genderpolitische Seite. "Männer fürchten lesende Frauen", behauptet Elke Heidenreich (2007, S.14) in ihrem Vorwort zu dem Buch "Frauen, die lesen, sind gefährlich von Stefan Bollmann (2007), weil sie nie gern an Frauen gesehen hätten, wenn "sie zu sehr durchblicken." (ebd., S.13)

Aus diesem Grunde habe man noch im 18. Jahrhundert in die Einbände mancher Romane Faden und Nadeln eingelassen, um die Frauen daran zu erinnern, was ihre eigentliche Bestimmung sei: "nicht lesen, sondern den Haushalt in Ordnung halten. Lesen ist verschwendete Zeit, verschwendetes Geld, und wer weiß, wohin das führt - eigene Ideen, Aufruhr, erotische Phantasien, ja, sonst noch was. »Als eine Frau lesen lernte, trat die Frauenfrage in die Welt«, sagte Marie von Ebner-Eschenbach. Weil die lesende Frau hinterfragt, und das Hinterfragen zerstört fest gefügte Regeln." (ebd., S.15) Aus welcher Ecke die moralisierenden Einwände gegen das Lesen, insbesondere das weibliche Lesen auch kamen, sie konnten "den Siegeszug des Lesens, auch und gerade des weiblichen Lesens, nicht aufhalten."  (Bollmann 2007, S.25)

Weibliches Lesen ist, seit sich das weibliche Lesepublikum im 18. Jahrhundert allmählich entwickelt, dabei ▪ stilles Lesen.

Dass dem so war, lag nicht allein, daran, dass sich Frauen in ihrer Geschichte gegen die Abwertung ihrer Lektüre erfolgreich zur Wehr setzten, sondern auch an allgemeinen gesellschaftlichen Prozessen bei der Herausbildung moderner Gesellschaften wie z. B. Industrialisierung, Demokratisierung sowie einer "pädagogische(n) Revolution: eine Alphabetisierungswelle, die alle Bevölkerungsschichten erfasste, und die stetige Verlängerung der Ausbildungszeit, die heute oft bis weit ins dritte Lebensjahrzehnt hineinreicht." (ebd.)

Auch wenn man sich heute dem eingangs erwähnten apodiktischen Urteil Heidenreichs über die Jahrhunderte hinweg in die Gegenwart hinein nicht uneingeschränkt anschließen mag, so zeigt sich historisch zumindest in der patriarchalisch-philiströsen "Lesesucht" Kritik der viellesenden Frauen, schon das Muster, dessen Schlagworte bis in die Gegenwart nachhallen. Denn "in der Regel wurde vor lesenden Frauen gewarnt, weil in ihrem Kopf etwas passierte, das nicht zu den dominanten Lebensplänen passte, die andere für sie machten. Lesen stellt nicht nur Lebensentwürfe in Frage, sondern auch Vorgaben höherer Instanzen wie Gott, Gatte, Regierung, Kirche. Lesen beflügelt die Phantasie, und Phantasie trägt weg aus der Gegenwart. Als ließe sich das noch kontrollieren. Und alles Unkontrollierbare macht Angst. Gerade die, die unkontrollierbare Macht ausüben (Gott, Gatte, Regierung, Kirche), wissen das." (ebd., S.19)

 

 

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.12.2023

 
 

 
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