Bei der
Medienerziehung
kann man verschiedenen
Konzepten folgen.
Sie stehen nichtzuletzt immer wieder dann auf dem Prüfstand, wenn der
Zusammenhang von
Medien und Gewalt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit
gerät. Nachfolgend werden die Typologien von
Ulrike Six
und Werner Sacher
dargestellt.
Für Ulrike
Six
u.a. (1998) sind die
nachfolgenden Ansätze der Medienerziehung von besonderem Gewicht:
Das Schaubild soll die verschiedenen Konzepte zur
Medienerziehung in hierarchisierter Form darzustellen. Dabei wird
davon ausgegangen, "dass bestimmte Elemente der jeweils unteren
Konzepte (...) in den oberen aufgegriffen und um weitere Elemente
ergänzt (werden)" (Six
u.a. 1998, S.35)
Dementsprechend umfassen kindzentrierte Ansätze die umfassendsten
Anforderungen an die Medienerziehung und medienerzieherische Praxis.
Bewahrpädagogische Ansätze
Kinder sollen vor den negativen Einflüssen der Medien bewahrt werden. Daher
sollten der Kindergarten und die Grundschule frei von elektronischen Medien
wie Fernsehen, Video oder Computer gehalten werden.
Kritische Ansätze
Um Kindern zur nötigen Skepsis gegenüber dem vielfältigen
Medienangebot zu verhelfen und sie gegen die
Manipulationsabsichten
der Medienmacher immun zu machen, sollen sie anhand von Beispielen über
diese Sachverhalte aufgeklärt werden.
Kompetenzorientierte Ansätze
Kindern sollen bestimmte Kompetenzen zum aktiven Umgang mit
Medien vermittelt werden. Dadurch sollen unabhängig von individuellen
Bedürfnissen oder auch Äußerungen von der Kinder in die Lage versetzt
werden, Fernsehsendungen sinnvoll auszuwählen.
Kindzentrierte Ansätze
Damit Kinder ihre Fernseherlebnisse besser verarbeiten
können, sollen sowohl Fernseherfahrungen als auch dahinter stehende
Bedürfnislagen der Kinder aufgegriffen und thematisiert werden. Das soll
ihnen helfen, die Medien entwicklungsgemäß und an ihren individuellen
Bedürfnissen orientiert, zu nutzen.
(vgl.
Six,
U. u.a. 1998, S.35f., 507)
Werner
Sacher (2007, S.405), der ausdrücklich darauf verweist, dass es
gemeinhin erheblich leichter sei, eine medienerzieherisches Konzept zu
entwerfen, als dieses in die Praxis umzusetzen, unterscheidet die
nachfolgenden sechs Konzepte der Medienerziehung, wobei sich vor allem
Unterschiede beim handlungs- und kommunikationsorientierten Konzept zeigen, das
aber in Six' Typologie wohl durch die kompetenzorientierten Ansätze erfasst
wird.
Der
behütend-pflegende Ansatz will nach Sacher Kinder und Jugendliche
vor schädlichen Medieneinflüssen abschirmen, sie aber auch zugleich zu
wertvollen Medien hinführen.
Der
bedürfnisorientierte Ansatz sucht nach den tieferen Gründen für das
Mediennutzungsverhalten von Kinder und Jugendlichen und sieht diese in der
Befriedigung von Grundbedürfnissen durch die Medien. (Uses-and-Gratifications-Approach)
Das
Konzept der handlungs- und kommunikationsorientierten Medienerziehung
versucht "die bisherigen Ansätze unter den Leitideen der Handlung und der
Kommunikation zu integrieren und auf eine Verbesserung der
zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Kommunikation mittels der Medien
abzuzielen.
Die integrative
Medienerziehung (vgl.
Spanhel 1999) geht von einem systemischen
Verständnis von Unterricht und Erziehung aus und versucht auf dieser
Grundlage die verschiedenen und vielfältigen Erfahrungen, die Kinder und
Jugendlichen bei ihrer Nutzung von Medien in und außerhalb der Schule
machen, in den Fachunterricht zu integrieren und im Kontext von schulischer
Bildung und Erziehung insgesamt zu verorten.
Für
Sacher (2007) ist es dabei besonders wichtig zu betonen, dass
"man die Gewichte nach Altersstufen unterschiedlich setzen" muss. (ebd.,
S. 406)
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