Niemand ist
seinen Antreibern für immer ausgeliefert. Wer ein Gespür dafür
entwickelt hat, kann nämlich sein Verhalten auch ändern und aus dem
Antreiberverhalten aussteigen. Allerdings kann man nicht von heute auf
morgen an die Stelle des Antreiberverhaltens ein anderes Verhalten setzen,
es bedarf also hier der Geduld und Ausdauer. Zu empfehlen ist außerdem, die
geplante Verhaltensänderung den Personen mitzuteilen, mit denen man in
verschiedenen Zusammenhängen zu tun hat, denn diese haben einen schließlich
unter dem Einfluss von Antreibern bzw. eines
Primärantreibers kennen gelernt.

Den fünf Antreibern stehen grundsätzlich fünf Erlaubnisse gegenüber. Sie
wirken den bedingten OK-Botschaften entgegen, die von den Antreibern
ausgehen. Sie können selbst Botschaften sein, die ihren Ursprung in der
(elterlichen) Erziehung haben. Wem allerdings seine Eltern oder andere
wichtige Erziehungspersonen solche Erlaubnisse in früher Kindheit nicht
erteilt haben und solche Erlaubnisse daher nicht verinnerlicht werden
konnten, der kann sich solche Erlaubnisse auch selbst erteilen. (Stewart/Joines
1990, S. 240)
Wessen Verhalten von einem Antreiber bestimmt wird, sollte sich durch
sorgfältige Bebachtung zunächst einmal sich seine Antreiber bewusst machen,
um das entsprechende Verhalten durch ein anderes ersetzen zu können. Denn
der Ausstieg aus einem bestimmten Antreiberverhalten bzw.
Primärantreiber ist ein
zunächst ein bewusster Akt, der aus dem Erwachsenen-Ich vollzogen sein will.
Aber je häufiger man bewusst aus dem Antreiberverhalten aussteigt, desto
mehr verstärkt man damit auch die dafür zuständigen Erlaubnisse durch das
neue (nonverbale)
Verhalten:
Da der Ausstieg aus einem Antreiberverhalten "nicht so ohne Weiteres
gelingen wird, könnte helfen
-
wenn man sich die entsprechenden
Erlaubnisse abends vor dem
Einschlafen oder morgens direkt nach dem Aufwachen selbst aufsagt,
-
wenn man die Erlaubnis(se)
auf ein Blatt Papier schreibt
und dort hinhängt, wo sie im Verlauf eines Tages immer wieder gesehen und
wahrgenommen werden können bzw. müssen. (vgl.
Stewart/Joines 1990, S. 240)

Den jeweiligen Antreibern stehen z. B. die folgenden
Erlaubnisse gegenüber:
Antreiber-Verhalten |
Erlaubnisse
|
Sei stark! |
Sei offen und drücke
deine Wünsche aus!
-
Du darfst dir Hilfe
holen.
-
Du darfst deine Gefühle
haben, darfst sie ausdrücken oder für dich behalten.
-
Du darfst
empfänglich sein für Zuwendungen und Konfrontationen.
|
Sei
perfekt! |
Du bist gut genug, so
wie du bist!
|
Sei (anderen)
gefällig! |
Sei dir selbst zu
Gefallen!
|
Beeil dich! |
Nimm dir Zeit!
-
Du darfst dir die Zeit
nehmen, die du brauchst.
-
Du darfst deinen eigenen
Rhythmus beachten.
-
Du darfst deine eigene
Lage und Kondition berücksichtigen.
|
Streng dich an! |
Tu's!
|
(vgl. u. a.
Stewart/Joines 1990, S. 240)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
29.01.2021
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