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Im Wartesaal eines kleinen Bahnhofs saß ein
Mann, der mit dem Zug fahren würde. Es sollte
eine lange Reise werden. Der Raum war trostlos und leer
und nur von einer qualmenden Petroleumlampe schwach erleuchtet.
Aber das machte nichts, denn er würde ja
mit dem Zug fahren. Der Boden war ungefegt. In den
Ecken hatte sich der Schmutz angesammelt, lag vergessener Plunder herum. Der Ofen war verrostet, kein Feuer brannte in ihm. Es war kalt, der Mann
zog frierend den Mantel um sich. Aber das machte nichts,
denn er wartete ja nur auf den Zug. Draußen war es
finster, und der Wind blies, drückte gegen die Scheiben;
alles hier war roh und kalt. Er aber würde weit fort in ein anderes Land reisen. |
I. Die Ausgangssituation: Mann wartet im Wartesaal eines kleinen
Bahnhofes auf den Zug
-
unbekanntes Ziel der Reise, aber "lang“,
"weit fort in ein anderes Land“ (Zeitdauer, Wegstrecke?)
-
Beschreibung des Raumes: roh und kalt -
"
alles hier “schwache Beleuchtung
Schmutz, Plunder, verrosteter Ofen,
-
Gewissheit
der Reise (Konditional)
|
Er saß fast regungslos und
sah vor sich hin. Oben an den dunklen Wänden hingen
Werbeplakate mit hohen, sonnigen Bergen, blauen Meeresküsten und
verträumten Städten. Darunter war angegeben, wo diese lagen, aber man
konnte nicht lesen, was da stand. Nur aus einem Raum gegenüber
drang das Klickern eines Telegrafenapparates. Aber es schien,
dass da kein Mensch war. Es war auch keiner da. Nur der Mann
im Wartesaal und der Apparat da drinnen, der Botschaften entgegennahm. |
II.
Das Verhalten des Mannes während des Wartens
-
sitzt
regungslos, sieht vor sich hin
-
sieht auf
die Werbeplakate (man?)
-
hört
Geräusch eines Telegrafenapparates aus dem menschenleeren Raum gegenüber
-
vergewissert sich (?), ob jemand im Raum
|
Die Zeit verging, und es
schien, als altere der Mann. Seine Hände wurden
runzlig, sein Bart ergraute und wuchs hinab über seine
Brust. Spinnweben breiteten sich über den Fußboden und den Unrat
und über die Lampe, so dass sie noch schlechter Licht gab. Sie überzogen
auch die Fenster mit Finsternis und dem Sturm dahinter. Aber
das machte nichts, weil er ja mit dem Zug fahren würde. Er saß da,
alt und zusammengesunken, und starrte vor sich hin.
Schließlich erschauerte er, als fühlte er die Kälte, und
lehnte sich ein wenig zurück, an die Wand. |
III.
Der Alterungsprozess des Mannes
-
äußere
Zeichen der Alterung
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Vergehen
der Zeit: Spinnweben
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allmähliches Eintreten der "Finsternis“
-
Festhalten
an der Gewissheit der Reise
-
sinkt
zusammen, muss Kälte , wahrnehmen, stirbt
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Da kam der Zug. Donnernd fuhr er in den Bahnhof
ein und blieb mit einem Ruck stehen. Der Schaffner kam herein und
trat zu dem Alten in seiner Ecke. Er nahm ihn und trug ihn hinaus,
der Körper war schlaff und pendelte hin und her, der Kopf hing
nach unten. Man warf ihn in einen leeren Wagen und schlug die
Tür hinter ihm zu, das Signal erklang. |
IV. Die Ankunft des
Zuges
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Er würde mit dem Zug fahren. |
IV.
Die absurde Erfüllung des Reisewunsches des Mannes
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(aus:
Pär Lagerkvist, Schlimme Geschichten, aus dem
Schwedischen von Erik Gloßmann, München: Franz Schneekluth-Verlag 1992,
S.103-105)
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
29.03.2024
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