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Reduktionstechnik

Überblick

 
 
  Die Reduktionstechnik ist ein sehr brauchbares Mittel zur Erfassung von Texten und kann sowohl bei der inhaltlichen Erfassung von Texten als auch bei der Erfassung des Gedankenganges von Texten sinnvoll zum Einsatz kommen.

Ganz allgemein versteht man darunter ein Verfahren, mit dem man ausgehend von einem Gesamttext schrittweise durch Kürzung und Verdichtung zu einer Verringerung der Textmenge gelangt, ohne das für einen Text Wesentliche aufzugeben. Ein solcher Vorgang erfolgt also auf verschiedenen Reduktionsstufen, die sich am Beispiel der "Spickzettel-Methode" quantitativ darstellen lässt (Von DIN A 4 zu DIN Spick).

Die systematische Verkleinerung des Papierformates (z.B. Karteikarten) zwingt dabei dazu, sich auf auf die wesentlichen Informationen zu beschränken. (Auch die Verkleinerungspotentiale eines modernen Fotokopierers finden einmal in der Lesbarkeit ihre Grenzen!)

Grundmethoden der Reduktionstechnik

Die beiden Grundmethoden bei der Anwendung der Reduktionstechnik sind das Kürzen und das "Verdichten". Im Allgemeinen muss man, um zu sinnvollen Reduktionsstufen zu gelangen, beides tun, also kürzen und "verdichten". Eine Ausnahme bilden bestimmte journalistische Texte, die wie die Nachricht oder der Bericht im Lead-Stil aufgebaut sind, und damit einfach von hinter her gekürzt werden können, wenn dies bei der Gestaltung einer Zeitung erforderlich ist.

  • Kürzen:

    Streichen und Weglassen bei der Reduktionstechnik betreffen im Allgemeinen Textstellen, von denen man glaubt, dass sie für das Textganze bzw. seine Aussage nicht besonders wichtig sind.  Handelt es sich bei den Streichungen und Kürzungen nicht um "Überflüssiges" (Redundanz) und bloße Füllwörter ist solches Kürzen stets mit einem Verlust an Information verbunden. Im Gefolge solcher Kürzungen kann es schon vorkommen, dass auch die Verständlichkeit eines Textes herabgesetzt wird. Allerdings kann bei einem überbordend aufgeblähten Text auch das Gegenteil der Fall sein. Grundsätzlich wird man daher sich wohl daran halten müssen: Kürzungen  das prinzipielle Textverstehen und Textverständnis nicht ernsthaft beeinträchtigen.
     
  • "Verdichten":

    Beim "Verdichten" werden Aussagen, die in einem Text aus unterschiedlichen Gründen vergleichsweise "breit" ausgeführt werden, so verdichtet, dass der Text ohne Verlust an Information kürzer wird. Im Gegensatz zum Kürzen ist dabei im Idealfall kein, wenn auch unerheblicher Informationsverlust verbunden, sondern die Informationsdichte der Aussagen wird erhöht. Dies kann unter Umständen schon durch die Wortwahl erreicht werden, geht aber im Allgemeinen dadurch vonstatten, dass Gliedsätze in Form selbständiger Objekt-, Attribut-, Adverbialsätze usw. zu unselbständigen Satzgliedern eines Hauptsatzes werden. Das "Verdichten" birgt natürlich auch Gefahren. Zum einen ist die damit verbundene Tendenz zum Nominalstil sprachlich-stilistisch nicht unbedingt empfehlenswert, zum anderen kann die Verständlichkeit eines Textes darunter auch erheblich leiden. Hier kommt es also wie überall auf das rechte Maß an.

    Beispiel:
    • Wenn die Urlaubswelle in den Süden rollt, kommt es auf Autobahnen, die Baustellen aufweisen, häufig zu langen Staus, die viele Kilometer lang sind und an die Geduld und Ausdauer aller Beteiligten Anforderungen stellen, die für die meisten völlig ungewohnt sind. (40 Wörter)

    • Mit der Urlaubwelle in den Süden kommt es auf Autobahnen mit Baustellen häufig zu kilometerlangen Staus mit völlig ungewohnten Anforderungen an Geduld und Ausdauer aller Beteiligten. (26 Wörter)

    Insbesondere Lexikontexte weisen eine besonders hohe Informationsdichte auf.

 

 
      
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