Weil das Standard-Schriftsystem für die verschriftlichte Analyse
sprachlicher Interaktionen in verschiedenartigen Forschungsgebieten wie
der ▪ Linguistik, Soziologie,
▪ Psychologie und
▪ Pädagogik nicht ausreicht, wurden vielerorts unterschiedliche
Transkriptionssysteme
entwickelt, die auf z. T. sehr verschiedenen Notationskonventionen
beruhen.
Der von einer Gruppe von Linguistinnen mit dem
▪ Gesprächsanalytischen Transkriptionssystem (GAT) vorgenommene Versuch zur
Vereinheitlichung kommt ohne allzu große theoriegebundene Annahmen aus und
legt fest,
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wie das allgemeine Layout von Transkriptionen, die publiziert werden
sollen, aussehen soll und
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welche einzelnen Elemente im Zusammenhang lautsprachlicher
Äußerungen zur Notation gehören.
Dabei gelten die folgenden
Transkriptionsprinzipien und -kriterien:
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Detailliertere Transkripte differenzieren weiter ohne die
einfacheren zu revidieren.
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Auch Nichtlinguisten müssen mit dem Transkript zurechtkommen.
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Für jede einzelne Kategorie ein einziges, einfaches
Transkriptionszeichen.
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Möglichst für alle Texteditoren und Betriebssysteme.
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Die Zeichen sollen möglichst Eigenschaften des Bezeichneten
aufnehmen.
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Erfasste Phänomene müssen allgemein als wichtig angesehen werden.
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Interpretierende Kommentare und relevante, differenzierende
Einzelparameter und deren Kombination zu Merkmalsbündeln.
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Kompatibel mit anderen international üblichen
Transkriptionssystemen.
»Gesprächsanalytisches Modell (GAT) pdf-Dokument (=
Online-Version des Artikels "Gesprächsanalytische
Transkriptionssysteme" aus den Linguistischen Berichten 173, 1998,
S. 91-122)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
18.12.2023