Die Ursachen und Gründe
für ▪ Schwierigkeiten bei der Zeit- und Arbeitsplanung sind natürlich
vielfältig.
Ganz allgemein jedoch beruhen die häufigsten Fehlerquellen dafür
in einem nicht ausbalancierten Zusammenwirken verschiedener Faktoren,
hinter denen zum Teil elementare Bedürfnisse von Menschen stehen.
Solche
Faktoren, die zum Teil ineinandergreifen, sind
Natürlich ist die Herstellung dieser Balance im Allgemeinen keine
geplante Handlung.
Andererseits wird jedoch eine längerfristige Überbetonung
des einen Aspekts mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Vernachlässigung
eines anderen führen, und damit die Leistungsfähigkeit des ganzen Systems
beträchtlich herabsetzen.
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Wissen lässt sich eben nicht einfach stundenlang
"pauken", wenn es behalten sein will.
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Und wer sich um sein physisches und
psychisches Wohlbefinden gerade auch in einer besonders anstrengenden Phase
wie z. B. einer Prüfungsvorbereitung nicht hinreichend kümmert, wird am Tag
X meist nicht das Beste aus sich machen können.
Beim konkreten Arbeiten drehen sich die Hauptprobleme bei einer
effizienten Arbeits- und Zeitgestaltung meistens um drei Aspekte:
-
Man kann sich einfach nicht
durchringen, überhaupt anzufangen.
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Man will in einer meist zu kurz
bemessenen Zeit zuviel.
-
Das schlechte Gewissen,
eigentlich mehr tun zu müssen, peinigt einen und verhindert damit jegliche
Gelegenheit, Entspannung zu finden.
Heerscharen von Ratgebern befassen sich mit dem Thema
Aufschieberitis, das
wissenschaftlich »Prokrastination
heißt und ein Verhalten bezeichnet, unangenehme Handlungen immer wieder
auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Die Ursachen dafür sind
vielfältig.
Die Tendenz, Dinge immer wieder aufzuschieben, gibt es in allen
Bereichen menschlichen Handelns und irgendwie scheint es zum Schreiben
offenbar in besonderer Weise dazuzugehören. (vgl.
Girgensohn/Sennewald
2012, S.122)
Wem es nicht gelingt, eine praxistaugliche Balance zwischen der
Arbeits- und Zeitgestaltung herzustellen, kann sich mit
Schreibaufgaben aller Art so schwer tun, dass daraus ▪
Schreibstörungen
und Schreibblockaden entstehen können, die eine große psychische
Belastung sein können.
So kann man in einen
Teufelskreis mit schwerwiegenden Folgen geraten, den
Neil Fiore
(1991, S. 8) wie folgt beschreibt: "Wir fühlen uns überfordert und unter Druck gesetzt, wir fürchten das
Versagen und bemühen uns noch mehr, langsam wächst der Verdruss, wir
verlieren die Motivation und schieben unsere Aufgabe immer länger vor uns
her. Der Kreislauf beginnt mit dem Gefühl der Überforderung und endet mit
dem Versuch, dem Ganzen durch weitere Verzögerungstaktiken zu entfliehen.
Aber eine Flucht ist nicht möglich, solange man in diesem Teufelskreis
gefangen ist. Am Schluss lässt sich noch nicht einmal mehr die Freiheit
genießen, ohne dass man Schuldgefühle hat. Plötzlich wird jeder Augenblick,
der mit 'Spiel' oder sogar verhältnismäßig 'angenehmerer' Arbeit verbracht
wird, zu einer unangenehmen Ablenkung von dem, was man eigentlich tun
sollte."
Da es aber viele ▪
Ursachen
von Schreibblockaden (vgl.
Rose 1984/2009,
S. 4ff.) gibt, muss man u. U. auch etwas Geduld haben, bis man
eine geeignete Gegenstrategie findet.
Liegen keine ▪
Persönlichkeitsprobleme
vor, die dazu veranlassen, dann lassen sich die Unlustgefühle beim
Schreiben allerdings durchaus so kontrollieren, dass sie das
Schreiben nicht blockieren.
Auch wenn das Phänomen beim Schreiben so normal ist, dass man es,
wie
Girgensohn/Sennewald
(2012, S.122) meinen, "kaum noch als Schreibblockade bezeichnen
kann", können sich andauernde Schreiberfahrungen dieser Art eben doch zu
ernsthaften Schreibschwierigkeiten entwickeln.
Zunächst einmal kann man der "Aufschieberitis" mit einem
realistischen ▪ Arbeits-
und Zeitmanagement zu Leibe rücken, mit dem sich kleinere und
größere Schreibprojekte realisieren lassen.
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Dazu muss der gesamte
▪
Schreibprozess mit seinen drei Phasen Planen, Formulieren und
Überarbeiten in dem zur Bewältigung der ▪
Schreibaufgabe zur Verfügung
stehenden Zeitfenster zeitlich so eingeteilt werden, dass für jede Phase
hinreichend Zeit bleibt, um die entsprechenden Aufgaben zu erledigen.
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Dafür kann man Milestones setzen, Zeitpunkte also, an denen bestimmte Aufgaben
erledigt sein müssen, um die nachfolgenden noch ohne Zeitdruck
bewältigen zu können.
Und doch kommt es immer wieder, insbesondere bei größeren
Schreibprojekten wie Facharbeiten (▪
GFS)
oder bei der ▪
Portfolioarbeit immer wieder zu ▪
Schwierigkeiten
bei der Zeit- und Arbeitsplanung. Hier kann u. U. das Führen eines
▪ Tagebuchs
des Aufschiebens weiterhelfen.
Gert
Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024