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Achtung! So besteht man keine Prüfung
Im Internet
kursieren mittlerweile etliche Inhaltsangaben zu ▪
Wolfgang
Borcherts
Kurzgeschichte »Die
Küchenuhr«.
Manchmal fallen
einem die Mängel solcher "Musterlösungen, wie dies beim
nachfolgenden Beispiel der Fall ist, relativ leicht auf. Da wird
schnell ersichtlich, dass der/die Verfasserin kaum in der Lage war,
Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden. Dazu kommen eine
Reihe von Mängel bei der inhaltlichen Erfassung des Textes, aber
auch bei der Gestaltung der Inhaltsangabe selbst.

Für größere Ansicht bitte anklicken!
Wer diese
Inhaltsangaben einfach per drag'nd drop kopiert und plagiatiert, ist
leicht zu überführen. Aber was eigentlich schwerer wiegt, ist die
Tatsache, dass jemand, der dies tut, offenbar nicht in der Lage ist,
die Qualität der Inhaltsangaben zu beurteilen. Ansonsten müssten ihr
/ ihm die Fehler und Mängel auffallen. Alles zusammen zeugt von
mangelnder Fachkompetenz, Schreibkompetenz und Medienkompetenz des
Plagiateurs.
Den Aufbau der Inhaltsangabe überlegen
Wer eine
Inhaltsangabe zu diesem Text verfassen will, muss sich zunächst
einmal mit der Frage auseinandersetzen, welche Bedeutung der
Kommunikation der Figuren in der Geschichte zukommt.
So kann man
erkennen, dass nicht allein die hinter der "Küchenuhr" stehende
Geschichte eine Rolle spielt, sondern auch die Art, wie die
dargestellten Figuren mit dem Leben im Bombenkrieg des Zweiten
Weltkrieges zurechtkommen oder eben nicht.
Wie sie darüber
miteinander sprechen oder auch nicht, gehört zum Wesentlichen des
Textinhalts in der Geschichte. Dementsprechend sollte die
Inhaltsangabe nicht so ausfallen, wie in dem oben dargestellten
Beispiel.
Dazu muss man den
Gesprächsverlauf zunächst einmal genau erfassen. Das kann dadurch
geschehen, dass man z. B. das,
-
was die Figuren
sagen genau unter die Lupe nimmt
-
ob und inwieweit
sie aufeinander eingehen (verbal und nonverbal) analysiert
-
eventuelle
Wendepunkte im Gesprächsverlauf markiert.
Auszug aus einem Musterbeispiel einer Inhaltsangabe zu Borcherts
Kurzgeschichte "Die Küchenuhr"
In der
Kurzgeschichte "Die Küchenuhr" von Wolfgang Borchert, erschienen
1949 in "Das Gesamtwerk, Hamburg: Rowohlt 1949, S.201-204) geht es
um die Traumatisierung von Menschen im Krieg. Erzählt wird von der
zufälligen Begegnung eines jungen Mannes, der nur noch seine nicht
mehr funktionierende Küchenuhr aus den Trümmern seines Hauses
gerettet hat, mit einem Mann und einer Frau. Dass er selbst nach dem
Bombenangriff noch am Leben ist, verdankt er der Tatsache, dass er
an diesem Tag nicht zu der üblichen Zeit nach Hause gekommen ist.
Die Zeiger der Uhr sind aber genau zu diesem Zeitpunkt
stehengeblieben.
Der junge Mann,
dessen Gesichtszüge auffällig alt wirken, setzt sich mit seiner
Küchenuhr in der Hand, zu der Frau mit ihrem Kinderwagen und dem
Mann auf eine Bank im Freien und beginnt sofort, den beiden von
seiner Küchenuhr zu erzählen. Es handle sich um die Küchenuhr, die
in seiner Wohnung gehangen habe, eigentlich kein wertvolles Stück,
aber doch das einzige, was ihm nach dem Bombenangriff, den sein
Zuhause getroffen hat, noch geblieben sei.
Als der Mann und
die Frau darauf nicht eingehen und jeden Blickkontakt mit dem jungen
Mann vermeiden, lässt dieser sich jedoch nicht beirren, [...]
Gert Egle, zuletzt
bearbeitet am:
25.05.2025
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