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Visuelle Kommunikation

Körperhaltungen

Körpersprache


FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Linguistik (Sprachwissenschaft)
RechtschreibungGrammatik / Syntax Semantik Pragmatik Überblick Kommunikation Überblick ▪ Kommunikationsmodelle Sprechen als Handeln Nonverbale Kommunikation Didaktische und methodische AspekteÜberblick Klassifikation nach SinnenFunktionen Olfaktorische Kommunikation Akustische Kommunikation [Visuelle Kommunikation Überblick Körperhaltungen◄ ▪ Gesten Mimik Verschiedene Aspekte der äußeren Erscheinung Bausteine ] Selbstdarstellung im Rahmen nonverbaler Kommunikation Textauswahl Bausteine   Textauswahl   Soziolinguistik Textlinguistik Gesprächsanalyse Schreibformen Rhetorik Filmanalyse Operatoren im Fach Deutsch
 

Die Bedeutung von Körperhaltungen - Strichmännchen verstehen

Körperhaltungen spielen bei der ▪ visuellen Kommunikation eine große Rolle.

  • Wer gerade steht, der sendet u. U. die nonverbale Botschaft "aufmerksam zu sein", signalisiert Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin und/oder zollt dem Gegenüber Respekt. So gibt es also für eine "Habacht-Stellung" eine ganze Reihe von Botschaften, die je nach Kontext gesendet und empfangen werden.

  • Wer gestresst ist, wünscht sich nicht selten, sich wie ein Igel zusammenzurollen, und zeigt damit im Streben nach dem so genannten "foetalen Verschluss", wie sicher, abgeschottet und geschützt wir uns einmal im Mutterleib gefühlt haben.
    (vgl. Eunson 1990, S.136)

Grundsätzlich verfügen Menschen über drei Hauptkörperhaltungen, wobei diese Haupthaltungen in verschiedenen Kontexten und auch im interkulturellen Vergleich eine ganze Anzahl verschiedener Varietäten und Bedeutungen ausbilden.

  • Stehen

  • Sitzen, Hocken, Knien

  • Liegen

Die verschiedenen Körperhaltungen können unterschiedliche Aufgaben und Funktionen erfüllen:

  • Ausführung von bestimmten Tätigkeiten (Schreiben, Kochen, Sexualität)

  • Ausdruck von Gefühlen (u. a. Trauer, Wut, Enttäuschung, Freude) und Einstellungen (u. a. Dominanz, Unterwürfigkeit, Auflehnung, Aggressivität)

  • Unterstützung und Verdeutlichung von Gesagtem

  • Selbstdarstellung und willentlicher oder unwillentlicher Selbstausdruck (u. a. Lässigkeit, Interessiertheit, militärische Strammheit)

  • Soziale Konventionen (bei uns ist es nicht üblich, während des Schulunterrichts zu liegen)

  • Symbolischer Ausdruck und symbolische Handlungen (z. B. bei Ritualen)

Körperhaltungen - es gibt weltweit ca. 1000 davon -  werden in den verschiedenen Kulturen meist unterschiedliche Bedeutung gegeben. Und doch gibt es auch mehr oder weniger universelle Gemeinsamkeiten: Die Körperhaltung, mit der z. B. Demut und/oder Unterwerfung ausgedrückt wird, geschieht in zahlreichen Kulturen durch Beugen, Niederdrücken oder Senken des Körpers.
(vgl. Payer 2000, 14.06.02)

In psychologischer Hinsicht haben Körperhaltungen aber auch mit mehr oder weniger archetypischen Signalwirkungen zu tun.

  • Körperliche Größe signalisiert Macht und Autorität.

  • Der Sieger zeigt sich nach einem Konflikt immer aufrecht (Siegertyp), der Verlierer eher gebeugt in einer unterwürfigen Haltung (Verlierertyp).

  • Die herausgestreckte Brust dient als Drohgebärde.

Sie dienen aber vor allem auch zur Kompensierung oder Überkompensierung, denn solche Verhaltensweisen wirken als Schutzmechanismus, wenn eine Person eine Schwäche bei sich selbst wahrnimmt. Um dieser zu begegnen, neigt diese Person dann dazu diese Schwäche oder ihr Gegenteil zu übertreiben.

  • Sehr große Menschen gehen oftmals in gebeugter Haltung.

  • Besonders schlaksige Jugendliche neigen zu hängenden Schultern.

  • Viele kleinere Menschen machen sich stets ganz groß. ("Napoleon-Komplex")
    (vgl. Eunson 1990, S.137)

Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch das so genannte "postural echo". Darunter versteht man das Nachahmen oder Widerspiegeln der Gestik und der Haltung eines Gegenübers. Gerade in der Kindheit spielt dies eine besondere Rolle: Ein Kind lernt so gehen, wie es die Eltern tun, latscht oder schlurft ebenso und nimmt eine Reihe anderer Körperhaltungen von Vorbildern an.

"Genau wie ein Kind lernt, das Stolzieren oder Latschen eines Elternteils zu imitieren, widerspiegeln wir manchmal die Haltungen, Gesten, die verbale Modulation von anderen. Manchmal handelt es sich um Menschen, die wir nicht mögen, von denen wir stark beeinflusst werden. So können zwei Freundinnen einander auf der Couch gegenübersitzen und Haltung, Gesten und Ausdruck der jeweils anderen widerspiegeln. [...] Dieser Imitationsvorgang kann absichtlich, d.h. bewusst sein, oder er kann unbewusst sein. Wir haben alle schon die Erfahrung gemacht, dass uns jemand mit seinem Gähnen 'ansteckt'; wie viele andere nonverbale Verhaltensweisen 'fangen' wir uns von anderen ein, wie viele geben wir an andere weiter?" (Eunson 1990, S.138f.)

Die Bedeutung von Körperhaltungen - Strichmännchen verstehen

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 18.12.2023

   
 

 
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