teachSam- Arbeitsbereiche:
Arbeitstechniken - Deutsch - Geschichte - Politik - Pädagogik - PsychologieMedien - Methodik und Didaktik - Projekte - So navigiert man auf teachSam - teachSam braucht Werbung


 

Bausteine: Politische Beteiligung

Jugendliche und ihr Interesse an Politik


fachbereich Politik
Center-Map Glossar Lebensformen in Deutschland ▪ Arbeitswelten in Deutschland Politisches System der Bundesrepublik Deutschland Lern- und Testcenter Grundgesetz Grundrechte [ Politische Beteiligung Überblick Politisches Interesse Dimensionen politischer Beteiligung Verfasste Formen der Partizipation Nicht-verfasste Formen der politischen Partizipation Bausteine ] Strukturprinzipien des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland  ▪ Verfassungsorgane Die Europäische Union (EU) Globalisierung Soziale Konflikte

Politisches Interesse
Thematisches Projekt Jugend
Auch unter Jugendlichen findet man unterschiedliche Typen mit unterschiedlichem politischen Interesse

Auch unter Jugendlichen kann man wohl die gleichen Typen mit unterschiedlichem politischen Interesse finden wie in der Gesellschaft sonst auch.

Man hat das unterschiedlich ausgeprägte politische Interesse von Bürgerinnen und Bürgern auf der Grundlage ihrer Neugier auf Politik und ihrer politischen Involviertheit (Ich-Beteiligung) zu den folgenden vier Typen zusammengefasst. (Van Deth (2000, S.200)

Eine andere Einteilung, die aber weitere Gesichtspunkte berücksichtigt, nimmt die 18. »Shell-Jugendstudie  vor.

Hier unterscheiden die Forscher*innen die folgenden Gruppen, die auch die politische Orientierung unterstreicht: Kosmopoliten, Weltoffene, Nicht-eindeutig-Positionierte, Populismus-Geneigte und Nationalpopulisten, wobei sie die klare Polarisierung zwischen Kosmopoliten und den Nationalpopulisten konstatieren. Allerdings machen beide Gruppen zusammengenommen lediglich etwa ein Fünftel der Jugendlichen aus. (vgl. Zusammenfassung: 18. Shell Jugendstudie 2019 (pdf))

Ohne ein gutes Kompetenzgefühl geht es nicht

Ob sich Jugendliche ▪ für Politik interessieren, hängt sehr stark davon ab, wie die Eltern oder auch die Geschwister mit Politik umgehen. Mit 23 Jahren erreicht das Interesse gewöhnlich einen Höhepunkt. (vgl. Kuhn 2000, S.30)

Neben dem politischen Interesse spielt aber auch die Frage eine entscheidende Rolle, ob man sich überhaupt für kompetent genug hält, um sich politisch engagieren zu können.

Häufig sagen Jugendliche, dass sie sich weder für Politik interessieren, noch hinreichend "Ahnung" davon haben. Nicht zuletzt aus diesem gering ausgeprägten politischen Kompetenzgefühl meiden sie politische Diskussionen, was natürlich den u. U. schon geringen Grad von Involvement gegenüber der Politik noch verstärkt.

Wer sich selbst nur eine geringe politische Kompetenz zuschreibt, wird sich so auch mit etwas komplizierteren politischen Fragen schwertun und es an der nötigen Differenzierung mangeln lassen, wenn einfache und populistische Antworten auf komplexe politische Fragen angeboten werden.

Politisches Engagement muss sich auswirken

Außer dem politischen Kompetenzgefühl kommen aber noch Erfahrungen  und Einschätzungen zum Zuge, die damit zusammenhängen, ob man überhaupt glaubt, mit seinem politischen Engagement irgendetwas bewirken zu können.

Ist man der Ansicht, dass das alles sowie so nichts "bringt", die Politik und die Politiker ("die da oben") ja doch machen, was sie wollen, dann wird die Bereitschaft zu politischem Engagement angesichts sicher gering ausfallen.

Es kommt also, so der Fachbegriff auf die Responsivität des politischen Systems am, die frage also, ob es überhaupt darauf reagiert.

Je höher demnach das politische Kompetenzgefühl und das politische Responsivitätsgefühl des einzelnen ausgeprägt ist, desto eher und anhaltender wird man bereit sein, seinen Gefühlen im Sinne politischer Partizipation Taten folgen zu lassen.


Quelle: https://www.shell.de/ueber-uns/shell-jugendstudie/alle-schaubilder-und-grafiken.html
Für größere Darstellung bitte anklicken!

 

Jugend sorgt sich und will gehört werden

Die »Shell-Jugendstudie von 2019 hat sich unter anderem auch mit dem politischen Interesse und der politischen Partizipation der Jugendlichen befasst.

Dabei hat man festgestellt:

  • Das politische Interesse von Jugendlichen hat sich im Jahr 2019 weiter stabilisiert.

  • Verglichen mit  2015 ist das politische Interesse zwar leicht zurückgegangen (41 % im Vergleich zu 43 %), aber bei einem  längerfristigen zeitlichen Verlauf liegt es deutlich über den Ergebnissen der Jahre 2002, 2006 und 2010.

  • Acht Prozent der Jugendlichen bezeichnen sich selbst als politisch stark interessiert und weitere 33 % sehen sich als interessiert.

  • Je höher der angestrebte Bildungsabschluss ist, desto größer ist das politische Interesse.

  • Jeder zweite Jugendliche, der das Abitur macht, bezeichnet sich als politisch interessiert. Bei Jugendliche mit angestrebtem oder erreichtem Hauptschulabschluss ist dies nur auf jeder vierte. Und von den Studierende bezeichnen sich 66 % als politisch interessiert.

  • Das Geschlecht wirkt sich aus: Männliche Jugendliche (44%) geben sich eher als politisch interessiert aus als weibliche (38 %).

Zusammenfassung: 18. Shell Jugendstudie 2019 (pdf)

So halten die Forscher/-innen fest, dass "die gegenwärtige junge Generation (...) wieder nachdrücklicher eigene Ansprüche hinsichtlich der Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft  (formuliert) und fordert, dass bereits heute die dafür erforderlichen Weichenstellungen vorgenommen werden." Aus diesem Grunde trägt die 18. Shell Jugendstudie auch den Untertitel »Eine Generation meldet sich zu Wort«.

Der Jugend von heute geht es, auch wenn sie nach wie vor sehr pragmatisch denkt, dabei vor allem um zukunftsrelevante Themen wie  Umweltschutz und Klimawandel, die im Mittelpunkt ihrer "Forderung nach mehr Mitsprache" steht. Sie legen aber auch ihre eigene Lebensführung deutlich akzentuierte Maßstäbe, sind bereit, darüber zu reflektieren und "ihre Ansprüche an eine nachhaltige Gestaltung von Umwelt und Gesellschaft" deutlich zu artikulieren.

Sie machen sich quer durch alle unterschiedlichen Gruppierungen zunehmend mehr Sorgen um die ökologische Zukunft, tendieren zu gegenseitigem Respekt und einer Achtsamkeit bei der eigenen Lebensführung und entwickeln einen starken Sinn für Gerechtigkeit. Alles Dinge, für die sie in immer stärkerem Maße bereit sind, sich aktiv einzubringen. Aber eines gibt auch denken: Einige Jugendliche von heute haben auch eine auffallende Affinität zu zu populistischen Positionen entwickelt. Dabei ist ihre Kritik "am sogenannten Establishment in Politik und Gesellschaft (...) auch davon beeinflusst, dass sich junge Menschen generell nicht hinreichend gefragt und einbezogen fühlen."

Wie informieren sich Jugendliche über die Politik?

Bei den Informationskanälen, die Jugendliche nutzen, um sich über Politik zu informieren, dominiert heute eindeutig das Internet.

  • Am häufigsten (20 %) nutzen Jugendliche dazu Nachrichten-Websites oder News-Portale.

  • Ebenso werden häufig Social-Media-Angebote genutzt, also Informationsquellen in den sozialen Netzwerken, Messenger Apps (14 %) oder  YouTube (9 %).

  • Auch das Fernsehen (23 %)  , Radio (15 %) und klassische Printmedien (15 %) spielen als Informationsquelle immer noch eine Rolle aber wenn sich Jugendliche gezielt auf die Suche nach bestimmten Informationen machen, haben Internet und Social Media die klassischen Medien hinter sich gelassen.

  • Trotzdem vertrauen die Jugendlichen den klassischen Medien nach wie vor am meisten. Für die Allermeisten sind die ARD- oder ZDF-Fernsehnachrichten und die großen überregionalen Tagezeitungen vertrauenswürdige Informationslieferanten.

  • Jugendliche in Ostdeutschland (68 %) trauen solchen Zeitungen deutlich weniger als ihre Altersgenossen im Westen (83 %).

  • YouTube bezeichnet hingegen etwa jeder zweite Jugendliche als weniger bis nicht vertrauenswürdig.

  • Facebook kommt noch schlechter weg: Hier sind es sogar etwas mehr als zwei von drei Jugendlichen, die den dort angebotenen Informationen misstrauen.

  • Twitter und seinen Tweets vertraut nur eine Minderheit.

(Quelle: Shell-Jugendstudie 2019, Zusammenfassung)

Politisches Interesse
Thematisches Projekt Jugend

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 05.05.2020

     
 

 
ARBEITSTECHNIKEN
Center-Map Arbeits- und Zeitmanagement Arbeitsaufträge Eine Fragestellung zu einem komplexen Thema erarbeiten Arbeit mit BildernArbeit mit Texten: ● Center-Map Arbeitsaufträge Operatoren Texte erfassen Lesen Markieren und Hervorheben Exzerpieren Den Inhalt eines Textes erfassen Den Gedankengang eines Textes erfassenTexte verstehen Texte verfassen Zitieren

 
  Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA)
Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von
externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de
-
CC-Lizenz