Der Begriff der
Aufmerksamkeitist
nicht verbindlich
definiert und wird entweder
als selektive
Aufmerksamkeit verstanden oder synonym mit dem Begriff
Konzentration oder
Konzentrationsfähigkeit
verwendet. Geht man dagegen von einem weiter gefassten Begriff von
Aufmerksamkeit aus, dann lassen sich verschiedene Aspekte von
Aufmerksamkeit unterscheiden, die zu verschiedenen eng miteinander
verbundenen Formen von Aufmerksamkeit führen.
Aufmerksamkeit stellt eine grundlegende Leistung dar, die in vielen
Bereichen der Wahrnehmung eine Rolle spielt. Aufmerksamkeitsleistungen
sind aus
diesem Grunde auch keine isoliert zu betrachtenden Funktionen unseres
Wahrnehmungssystems, sondern haben selbst funktionale Bedeutung für
zahlreiche Wahrnehmungsvorgänge und Bewusstseinsvorgänge (z. B. Gedächtnisleistungen, für Planen
und Handeln, für das Sprechen und Hören, für die Orientierung im Raum
usw.).
Zielgesteuerte Wahl:
einige Teile des sensorischen Inputs werden augrund eigener Ziele
des wahrnehmenden Subjekts zur weiteren Verarbeitung ausgewählt
(=Inputkontrolle)
dabei relevante Aspekte
erfassen, Irrelevantes unterdrücken
Grundlegende
Aufmerksamkeitsleistungen: Kontrolle des sensorischen Inputs
unterschiedlicher Sinnesmodalitäten oder Verlagerung des räumlichen
Aufmerksamkeitsfokus
kognitive Flexibilität =
schneller Wechsel des Aufmerksamkeitsfokus, flexible
Aufmerksamkeitssteuerung zwischen verschiedenen Informationsquellen
mangelnde kognitive
Flexibilität: Leistungsminderung durch externe (z. B. Lärm) und
interne Ablenkbarkeit (z. B.
anderweitige Grübeleien beim Lesen)
(vgl.
Morschitzky 2006)
längerfristige
Aufmerksamkeit bei niedriger Reizfrequenz und monotoner
Reizsituation (z. B. lange Autofahrten auf monotonen
Autobahnstrecken)
"Vigilanz ist ein Zustand
der Funktionsbereitschaft des Organismus, auf zufällige,
schwellennahe und seltene Ereignisse zu reagieren." (Morschitzky
2006)