Die beiden Begriffe (Sinnes-)Empfindung und
Wahrnehmung werden häufig
ohne klare Abgrenzung von einander verwendet. Fest steht meist nur, dass
sie mit der sensorischen Verarbeitung von Reizen im System Mensch zu tun
haben.
Bourne/Ekstrand (2005, S. 81)
nehmen die folgende begriffliche Unterscheidung und Abgrenzung vor:
"Der Begriff Empfindung wird im Allgemeinen für die unmittelbaren
Effekte des Reizes benutzt, der auf ein Sinnesorgan einwirkt, und
beinhaltet die Aktivität des Sinnesorgans selbst. Im Gegensatz dazu wird
der Begriff der Wahrnehmung für die Nachwirkungen der Rezeptoraktivität
verwendet, d. h. für Prozesse, die der Reizung folgen und die zentraleren
kognitiven Funktionen des Organismus in Anspruch nehmen."
Auch wenn beides häufig ineinander greift und beide häufig nur schwer
voneinander zu unterscheiden sind, lässt sich doch einiges zur
Unterscheidung anführen:
Empfindung |
Wahrnehmung |
-
unmittelbare Effekte des
Reizes
-
umfasst die Aktivität des
Sinnesorgans selbst
-
üblicherweise ein
Bottom-up-Verarbeitungsprozess
(von unten nach oben)
|
-
Nachwirkungen der
Rezeptoraktivität
-
greift auf zentralere
kognitiven Funktionen des Organismus zurück
-
beeinflusst durch den
Reiz selbst, seine Bedeutung, den jeweils herrschende motivationalen
Zustand, die Erwartungen bezüglich der eintreffenden Informationen
usw.
-
sowohl
Bottom-up- als auch
Top-down-Verarbeitungsprozesse
(von oben nach unten)
|
"Aufnahme des
informatorischen Inputs aus der äußeren Umgebung" (ebd.,
S. 81) |
"weitere Verarbeitung,
Interpretation und Benutzung dieses Inputs" (ebd.,
S. 81) |