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Fabel
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Didaktische und methodische
Aspekte
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Überblick
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Merkmale der Textsorte
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Figuren in der Fabel
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Textauswahl
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Motiv des Heimkehrers / Motiv der Heimkehr
Faustin
Faustin, der ganze fünfzehn Jahr
Entfernt von Haus und Hof und Weib und Kindern war,
Ward, von dem Wucher reich gemacht,
Auf seinem Schiffe heimgebracht.
»Gott,« seufzt' der redliche Faustin,
Als ihm die Vaterstadt in dunkler Fern' erschien,
»Gott, strafe mich nicht meiner Sünden
Und gieb mir nicht verdienten Lohn!
Lass', weil Du gnädig bist, mich Tochter, Weib und Sohn
Gesund und fröhlich wiederfinden.«
So seufzt' Faustin, und Gott
erhört' den Sünder.
Er kam und fand sein Haus in Ueberfluß und Ruh'.
Er fand sein Weib und seine beiden Kinder,
Und – Segen Gottes! – zwei dazu.
(aus: Gotthold Ephraim Lessing, Fragmente und
Fabeln, -
zeno.org)