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Bildkompetenz

Zehn Ebenen der Bildkompetenz

Grundlagen der Bildkommunikation


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Nach Roland Posner (2003, S. 18) kann ein zeichentheoretischer (semiotischer) Ansatz die von ihm kritisierte Kommunikations- und Kunstfixierung bei der Bildanalyse überwinden.

Zugleich rücken damit auch statt künstlerischer Bilder vornehmlich "Gebrauchsbilder des Alltags" in den Blickpunkt der Analyse. Gebrauchsbilder sind z. B.

  • Schilder

  • Piktogramme

  • Plakate

  • technische Zeichnungen

  • Bildgebungsverfahren der verschiedenen Berufe und wissenschaftlichen Disziplinen)

Was muss man können, um etwas als Bild wahrzunehmen und zu analysieren?

Posner (2003, S. 20) unterscheidet die im obigen Schaubild dargestellten und der nachfolgenden Tabelle aufgeführten zehn Ebenen der Bildkompetenz.

  • Dabei sind seiner Auffassung nach die ersten drei, "die niederen Bildkompetenzen" für den kompetenten Umgang mit Bildern unerlässlich und für diese spezifisch.

  • Die weiteren Kompetenzen treffen zum Teil auch für Sprach- oder Musikverstehen zu.

 

Kompetenzebene

   

1

Perzeptuelle Kompetenz

  • Fähigkeit, ein Bild als solches, als eine zweidimensionale Farb-Form-Konfiguration wahrzunehmen

  • Ein Blinder kann dies nicht.

2

Plastische Kompetenz

  • Fähigkeit, Gegenstände im Raum als Körper wahrzunehmen

  • Wer dies nicht kann, kann z. B. Flächen nicht von ihrer Umgebung unterscheiden.

3

Signitive Kompetenz

  • Fähigkeit, Gegenstände als Zeichen aufzufassen, die auf etwas anderes verweisen

  • Wer dies kann, verwechselt Spiegelbilder nicht mit den realen Gegenständen.

4

Syntaktische Kompetenz

  • Fähigkeit, Farb-Form-Konfigurationen in einzelne Teile zu zerlegen und darin eine Ordnung zu erkennen

  • Wer das nicht kann, für den bleibt ein Bild chaotisch.

5

Piktorale Kompetenz

  • Fähigkeit, über die syntaktische Struktur und den Verweischarakter hinaus, das Sujet zu erkennen

  • Fähigkeit über die Farb-Form-Strukturen hinaus Gegenstandstypen zu erkennen

  • Wer z.B. bei der Darstellung einer Ansammlung von Menschen in einem bestimmten situativen Umfeld erkennt, dass es sich um Partyfotos handelt, erkennt das Sujet des Bildes.

6

Referentielle Kompetenz

  • Fähigkeit, auf einem refererienden Bild bekannte Personen oder Situationen zu identifizieren

  • Wer in Familienfotos z.B. nur Genreszenen sieht, oder Passfotos nicht unter dem Aspekt individueller Merkmale betrachtet, sondern sein Augenmerk auf biologische, wie z. B. die Nasenlänge richtet, dem fehlt die nötige referentielle Kompetenz.

7

Exemplifikationale Kompetenz

  • Fähigkeit zu erkennen, was ein Bild direkt oder metaphorisch darstellt (exemplifiziert)

  • Wer über diese Kompetenz verfügt, kann z. B. den Stil, die Stimmung oder den Anmutungscharakter eines Bildes erkennen.

8

Funktionale Kompetenz

  • Fähigkeit, den Zweck des piktoral, referentiell und exemplifikatorisch im Bild Mitgeteilten zu erkennen.

  • Wer über diese Kompetenz verfügt, versteht z. B. eine Warnung vor dem Hund nicht als Tierporträt.

9

Pragmatische Kompetenz

  • Fähigkeit, das piktoral, referentiell,  exemplifikatorisch und funktional im Bild Mitgeteilte  situationsbezogen zu interpretieren.

  • Wer dies nicht kann, kann das Gezeigte nicht verstehen, wenn es in abgewandelten Situationen erscheint. (z. B. bei ▪ Karikaturen)

10

Modale Kompetenz

  • Fähigkeit, das piktoral, referentiell,  exemplifikatorisch, funktional und pragmatisch im Bild Mitgeteilte danach zu unterscheiden, ob es real oder nicht-real (fiktional) ist,

  • Wer dies nicht kann, verwechselt Abbildungen in Fachbüchern mit denen in Märchenbüchern, kann das Bild eines Zeitgenossen nicht angemessen von fiktionalen oder fiktiven Figuren unterscheiden.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 16.01.2024

 
 

 
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