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NS-Machtübernahme

Aufruf des Vorstandes der SPD und der SPD- Reichstagsfraktion

31. Januar 1933


Arbeitendes Volk! Republikaner!
Im Kabinett Hitler-Papen-Hugenberg ist die Harzburger Front wieder auferstanden.
Die Feinde der Arbeiterklasse, die einander bis vor wenigen Tagen auf das heftigste befehdeten, haben sich zusammengeschlossen zum gemeinsamen Kampf gegen die Arbeiterklasse, zu einer reaktionären großkapitalistischen und großagrarischen Konzentration.
Die Stunde fordert die Einigkeit des ganzen arbeitenden Volkes zum Kampf gegen die vereinigten Gegner. Sie fordert Bereitschaft zum Einsatz der letzten und äußersten Kräfte.
Wir führen unseren Kampf auf dem Boden der Verfassung. Die politischen und sozialen Rechte des Volkes, die in Verfassung und Gesetz verankert sind, werden wir gegen jeden Angriff mit allen Mitteln verteidigen. Jeder Versuch der Regierung, ihre Macht gegen die Verfassung anzuwenden oder zu behaupten, wird auf den äußersten Widerstand der Arbeiterklasse und aller freiheitlich gesinnten Volkskreise stoßen. Zu diesem entscheidenden Kampf sind alle Kräfte bereitzuhalten.
Undiszipliniertes Vorgehen einzelner Organisationen oder Gruppen auf eigene Faust würde der gesamten Arbeiterklasse zum schwersten Schaden gereichen.
Darum her zur Eisernen Front! Nur ihrer Parole ist Folge zu leisten! Kaltblütigkeit, Entschlossenheit, Disziplin, Einigkeit und nochmals Einigkeit ist das Gebot der Stunde!

(aus: Vorwärts (Berlin), 31. Januar 1933, Morgenausgabe, abgedruckt in: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Bd. 5, S.442)

   

   Arbeitsanregungen:
  1. Arbeiten Sie aus dem Aufruf der SPD heraus:
  1. Wie schätzt die SPD den Machtantritt Hitlers ein und welche Vorstellungen hat sie von der weiteren politischen Entwicklung unter der nationalsozialistischen Regierung?

  2. Wie muss nach Ansicht der SPD auf die Regierungsübernahme Hitlers geantwortet werden?

  3. An wen richtet sich der Aufruf der SPD?

  1. Beurteilen Sie die Absichten der SPD und setzen Sie sich mit ihrer Erklärung als Antwort auf den Generalstreik-Aufruf der KPD auseinander.

 

   
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