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Bausteine

Die Entwicklung der Beziehung von Hanna und Michael unter dem Blickwinkel von Komplementarität und Symmetrie untersuchen

Bernhard Schlink, Der Vorleser - Aspekte der Erzähltextanalyse - Handlungsverlauf - Erster Teil

 
FAChbereich Deutsch
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Die Entwicklung der Beziehung von • Hanna und • Michael in • Bernhard Schlinks Roman •»Der Vorleser« lässt daraufhin untersuchen, inwieweit die beiden Partner sich gleichberechtigt begegnen und ihre Wünsche und Vorstellungen in die Beziehung einbringen können. Man unterscheidet dabei Beziehungen entlang von zwei verschiedenen Polen, die im Anschluss an die berühmten »Axiome über die menschliche Kommunikation durch »Paul Watzlawick(1921-2007) Komplementarität und Symmetrie genannt werden sich unter dem Blickwinkel von Komplementarität und Symmetrie darstellen. Mit diesen beiden Kategorien werden die Art der Beziehung von Menschen einschätzen und beschreiben, wie sie vor allem in Partnerschaften vorkommen.

Symmetrische und komplementäre Beziehungen

In symmetrischen Beziehungen stehen die Partner in einer gleichberechtigten Beziehung. Sie kommunizieren quasi auf Augenhöhe miteinander, können ihre Vorstellungen ohne Rücksichtnahme auf unterschiedliche soziale Stellung, Geschlecht und Funktion in die Kommunikation einbringen und bemühen sich um auf Kompromiss und Konsens angelegte Problemlösungen. Keiner der beiden erhebt sich also irgendwie über den anderen, und keiner der beiden Personen tut einfach das, was die andere sagt und will, nur weil diese das eben so macht, wünscht oder auch anordnet. Symmetrisch bedeutet indessen nicht konfliktfrei. Gerade wenn zwei Partner unterschiedliche Vorstellungen über bestimmte Dinge oder das Leben im Allgemeinen haben und diese mit dem gleichen Gewicht vertreten, müssen sie sich, wenn eine Lösung nötig, ist, ja auch miteinander auseinandersetzen. Das kann auch zu Konflikten und Störungen in einer ansonsten gut funktionierenden symmetrischen Paarbeziehung führen. Konflikte können also durchaus auch in einer solchen Beziehung immer wieder einmal eskalieren, so dass es zeitweilig zu einer asymmetrischen Beziehung kommt, bei der "die Partner versuchen sich gegenseitig "auszustechen".(»www.paulwatzlawick.de/axiome.html) Problematisch wird es allerdings immer dann, wenn eine Person versucht, die andere Person mit unterschiedlichen Mitteln dazu "zwingen" will, seine Position aufzugeben-

Komplementäre Beziehungen betonen hingegen von Anfang an die Unterschiedlichkeit der beiden Partner. Im Extremfall dominiert einer der beiden den anderen und der andere akzeptiert die Dominanz des anderen. Solange dem ein Einverständnis, vor allem derjenigen Person, die sich in die untergeordnete (inferiore) Position begibt, vorliegt, können sich beide Partner in ihren unterschiedlichen Vorstellungen und Verhaltensweisen so ergänzen, dass daraus keine oder keine dauerhaften Konflikte entstehen. Die Partner sind auf ihre inferiore oder superiore Stellung in der Beziehung festgelegt. Das kann unterschiedliche Gründe haben, die auch mit dem kulturellen und gesellschaftlichen Kontext und den Kommunikationsbereichen zu tun haben, in denen die Kommunikationen stattfinden. Die Geschlechterbeziehung ist dafür ein Beispiel, ebenso wie die Beziehung zwischen Eltern und Kindern oder die Hierarchien in bestimmten Organisationen und Institutionen. Oft stehen solche Beziehungen in einem sich gegenseitig ergänzenden Wechselverhältnis zueinander, wobei die Rollen der Partner darin sich gegenseitig bedingen. Komplementäre Beziehungen sind also, so gesehen, nicht grundsätzlich schlecht, solange der eine Partner den anderen nicht gegen dessen Willen in seine inferiore Stellung hineindrängt. Wenn aber heutzutage in einer Partnerschaft einer der beiden Partner alles Wichtige entscheidet, die andere aus welchen Gründen auch immer dies akzeptiert und sich dadurch sogar "wohlfühlt", kann dies über kurz oder lang zu Konflikten führen, bei der diese komplementäre Beziehung dann symmetrisch eskaliert, wenn der auf die inferiore Position festgelegte Partner seine Rolle in der Kommunikation grundlegend in Frage stellt und ggf. in symmetrische Richtung verändern will.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 22.05.2024

      
    Arbeitsanregungen:

Untersuchen Sie, wie sich die Beziehung von Hanna und Michael nach Darstellung des Ich-Erzählers entwickelt.

  1. Stellen Sie dabei, besonders wichtige Ereignisse fest.
  2. Tragen Sie diese Ereignisse in das Schaubild ein.
    • Wenn diese Ereignisse eher die Dominanz von Hanna signalisieren, tragen Sie einen Punkt auf der Seite von Hanna ein.
    • Wenn das Ereignis eher auf die Entwicklung gleichberechtigter Strukturen verweist, tragen Sie einen Punkt auf der Seite von Michael ein.
 
 
 

 
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