Bei der
▪
Interpretation der
▪
Kurzgeschichte
▪ »Der
Mangobaum« von
▪
Hanna Johansen haben Schülerinnen und Schüler die folgenden
Aussagekerne
bei ihrer
▪
Inhaltsangabe verfasst:
Bei der
Interpretation der
Kurzgeschichte »Der
Mangobaum« von
Hanna Johansen haben Schülerinnen und Schüler die folgenden
Interpretationsaussagen verfasst.
-
"Franz tat [...] Abends
kam er zurück.
Diese Textstelle zeigt, dass sie alleine zu Hause bleibt und nicht mit
ihrem Partner weggeht. Sie entwickelt eine Freundschaft zu dem Fruchtkern
und vernachlässigt ihn auf keinster Weise über die anderthalb Jahre
hinweg.
-
Voller Tatendrang blicken sie
täglich auf die schlafende Erde, wo darunter der Kern liegt, Hoffnung,
dass jeden Tag womöglich ein Spross herausschauen konnte.
-
Er meint mit dem blauen Topf,
dass sie alles schönredet und ihre Hoffnung irgendwo hineinsteckt, wo es
keine Hoffnung mehr gibt. Sie soll den Tatsachen endlich ins Auge sehen.
Doch das möchte sie nicht.
-
Die Autorin benutzt in ihrer
Kurzgeschichte keine ineinander laufenden, sondern relativ kurze Sätze,
die eine sachlich-präzise Aussage liefern, um das Empfinden der
Ich-Erzählerin auf den Punkt zu bringen. Somit wird zum Ausdruck gebracht,
dass der Ich-Erzählerin die nahe Bindung, das gegenseitige Zuhören, die
Zuneigung und Leidenschaft in ihrer Beziehung fehlt.
-
Die Geschichte sagt aus, dass
jeder wie auch der Kern eine spezielle Umgebung braucht, um sich entfalten
und wachsen zu können.
-
Franz, der
sich schon damit abgefunden hat, dass der Baum nicht wächst, ist
eigentlich uninteressiert und sieht das Ganze als unsinnig an (vgl. Z ...).
Seine Frau weiß, dass er vielleicht Recht hat, will es jedoch nicht
zugeben und hofft weiterhin, obwohl sie weiß, dass ihre Hoffnung zu nichts
führt.
Dies signalisiert, dass Franz weniger Wert auf die Beziehung legt als
seine Frau. Ihr Zusammenleben ist zur Gewohnheit geworden. Deutlich wird
auch, dass die Frau weiß, dass es eigentlich keinen Sinn mehr hat, darauf
zu warten, dass sich zwischen ihr und ihrem Partner etwas ändert, doch
trotzdem will sie noch abwarten und hoffen (vgl. Z ...)
-
Franz ist
wahnsinnig besorgt um den Kern/die Beziehung. Er kniet sich aber nicht
rein, er erteilt ihr die Anweisungen und, wenn der Kern dann doch nicht
gewachsen ist, lädt er die ganze Schuld bei ihr ab.
-
Die
Geschichte beginnt drei Monate nach der Einpflanzung des Kerns und zieht
sich über weitere sechs Monate hinweg. Insgesamt ist der Kern also neun
Monate bei dem besorgten Paar. In dieser Zeit kümmern sich die Zwei um
den Kern wie um ein menschliches Wesen. Möglicherweise symbolisieren
diese neun Monate eine Schwangerschaft. Vielleicht wünschen sich die
beiden schon lange ein Kind, aber es will ihnen nicht gelingen, genauso
wenig wie aus dem Kern ein Baum wird. Die letzten neun Monate hatten sie
sich ganz ähnliche Aufgaben wie in einer Schwangerschaft angeeignet. Sie
fühlten sich beide gebraucht und verantwortlich.
-
Die
Beziehung geht nach und nach in die Brüche. Die Ich-Erzählerin steigert
sich so sehr in die Beziehung hinein, dass sich von Franz von ihr
bedrängt sieht (vgl. Z. ... "dem Kern mehr Wasser gab, als ihm guttat")
-
Die Beziehung der beiden ist
eigentlich die, dass sie gar keine Beziehung haben. Der Bezug zueinander
fehlt, vor allem der von Franz zu seiner Frau.
-
In Zeile
...
vermittelt uns die Autorin, dass die Beziehung nur dann überlebt, wenn
man auch Höhen und Tiefen übersteht. In Zeile ... weist Hanna Johansen
darauf hin, dass die Frau anfangs zu wenig Fürsorge und Aufmerksamkeit
für Franz übrig hat, jedoch in Zeile ... erdrückt sie ihn mit ihrer
Fürsorge.
-
Die
Autorin benutzt kein "hochgestochenes Deutsch". Ihre Sätze sind relativ
kurz, dafür aber sehr sachlich und auf den Punkt gebracht. Sie will
damit zeigen, dass der Beziehung die Romantik und Aufregung fehlt. Wäre
die Beziehung voller Leidenschaft und Romantik müsste man das auch an
der Sprache, die sie verwendet, merken.
-
Im ersten
Abschnitt beschreibt die Ich-Erzählerin die Eroberung eines Mannes. Sie
verliebt sich in ihn und glaubt, die große Liebe gefunden zu haben. Sie
gibt ihm Geborgenheit und Rückhalt (die gute Erde im Topf). Liebe (das
Wasser) und umgarnt ihn mit ihrer kühlen Art (das Blau des Blumentopfs).
Doch die ganze Liebesmüh ist auch nach sechs Monaten noch immer nicht
von Erfolg gekrönt. Er öffnet sich ihr gegenüber nicht. Kann es sein,
dass dieser spezielle Mangokern länger braucht, um zu gedeihen? Wer weiß
das schon, außer dem Kern selbst?
Bei anderen Leuten wächst der Baum doch auch, vielleicht dauert es bei
mir nur etwas länger. Die Frau hat eine unendliche Hoffnung, die jedoch
nach und nach in Verzweiflung umschlägt.
-
Der Kern
der Mangofrucht ist auch der Kern der Beziehung von Franz und seiner
Frau. Der Kern symbolisiert ein Zeichen der Liebe und der Partnerschaft,
die zwischen den beiden gedeihen soll. Solange der Kern der Frucht nicht
aus sich herausgeht und ein Baum heranwächst, wächst auch die Liebe und
Leidenschaft der beiden nicht. Der Baum selbst gibt der Frau Hoffnung
für die Beziehung.
-
Auffallend
ist auch die Aussage von Franz (vgl. Zeile ... "Vielleicht hast du auch
etwas falsch gemacht), die den Leser zur Annahme bringt, dass es an ihr
liegen kann, wenn der Baum nicht wächst, weil sie zu stark darauf
fixiert ist, und somit auch die Beziehung betreffend.
-
Sie weiß
nicht, wie die Liebe zu Franz wachsen soll. Er hat auch keine
Möglichkeit, mit ihr über die Probleme zu sprechen, weil sie ihn gar
nicht zu Wort kommen lässt.
-
Die
Ich-Erzählerin hat erst darüber gelacht, dann geweint (vgl. Z...). Sie
meinte dann, dass es schon länger nicht mehr funktioniert hat und sie
hatte "den Mut verloren“ wieder von neuem anzufangen (vgl. Z
...).
(Quelle des Textes: Hanna Johansen, Die
Schöne am unteren Bildrand, München: dtv 1995, S.49-52; München Wien:
Carl Hanser Verlag 1990) Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
04.03.2024
|