Schemata, so genannte
"Selbstschemata"
(Markus 1977),
steuern in hohem Maße
unser situationsspezifisches Verhalten. Dabei können in
verschiedenen Bereichen auch ganz unterschiedliche Selbstkonzepte
wirken, die ein divergentes Verhalten nach sich ziehen.
So
kann es sein, dass das Selbstkonzept, das im beruflichen Handeln und
beruflichen Selbstverständnis des einzelnen seine Steuerungs- und
Regulationsfunktion übernimmt (z. B. als sehr autoritär agierender
Vorgesetzter), im Privatleben durch ein anderes Selbstkonzept (z. B.
das eines verständnisvollen und kompromissbereiten Vaters) ersetzt
bzw. ergänzt wird.
Auf diese Weise können die unterschiedlichen Rollenerwartungen
in verschiedenen Bereichen erfüllt werden. Während im Berufsleben u. U. das
leistungsbezogene Selbstkonzept im Vordergrund steht, verlangen die
Rollen als Partner oder Vater eben ein stärker ausgeprägtes sozial-
und emotionsbezogenes Selbstkonzept.