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Klassifikationen des Wissens

Überblick


PSYCHOLOGIE
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Was »Wissen ist, wie es zustande kommt und welche Bedeutung des für uns und die Gesellschaft als Ganzes hat, beschäftigt die Menschen aller Kulturen schon viele hundert Jahre lang. Die verschiedenen Kulturen haben sich zu unterschiedlichen Zeiten oft sehr auseinander gehende Vorstellungen darüber gemacht. Auch in unserer heutigen, »postindustriellen Gesellschaft, die von vielen als »Wissensgesellschaft bezeichnet wird, weil das Wissen immer stärker zur Grundlage des sozialen und ökonomischen sowie des medialen Zusammenlebens wird, kursieren etliche Theorien und Modelle über das Wissen und konkurrieren miteinander.

Schon mehr als 2500 Jahre haben Philosophen versucht herauszufinden, was ▪ Wissen  ist und wie es funktioniert. Ihre • Erkenntnistheorien werden auch als Epistemologie bezeichnet. Dieser Begriff geht auf eine Wortzusammensetzung in der altgriechischen Sprache zurück. Sie besteht aus dem altgriechischen Wort »Epistéme (ἐπιστήμη, = Erkenntnis, Wissen, Wissenschaft) und der »Nachsilbe »-logie (von altgriechisch λόγος lógos = Wort, Gegenstand der Rede, richtige Einsicht, Vernunft), die ab dem 16. Jahrhundert meist Bezeichnung einer Wissenschaft verwendet wird.

Die philosophischen Erkenntnistheorien (Epistemologien) fragen nach, auf welchen Voraussetzungen menschliche Erkenntnis beruht und  wie Wissen und andere Überzeugungen zustande kommen. Zugleich will sie ergründen, was die den Geltungsanspruch des Wissens auf Wahrheit ausmacht, wie Wissen gegenüber anderen Überzeugungen und Meinungen als höherwertige Form der Erkenntnis »gerechtfertigt und unter welchen Umständen sein Geltungsanspruch in Zweifel gezogen werden kann.

Aus der Vielzahl der Aspekte, die Gegenstände philosophischer Erkenntnistheorien sind, soll an dieser Stelle nur ein Überblick über einzelne • philosophische Klassifikationssystemen gegeben werden, die auch von didaktischem Interesse sind. Hierbei geht es um Modelle von ▪ Ryle/Baumgartner u. a. und ▪ Michael Polanyi.

In jüngster Zeit haben sich vor allem die Neurobiologie und die ▪ kognitive Psychologie diesen Fragen empirisch zugewandt und zum Teil beeindruckende Ergebnisse zur mentalen ▪ Wissensrepräsentation mit verschiedenen • Konzepten und Kategorien (Terminologie) und Modellen gebracht. Und auch die • Gedächtnisforschung hat einen großen Anteil an dieser Entwicklung. Und doch bleibt noch immer vieles im Unklaren und ob es für Wissen letzten Endes einmal eine rein naturwissenschaftliche, d.h. neurobiologische Erklärung geben wird, steht noch in den Sternen.

Auch die »Wissenssoziologie hat sich einen • eigenen Begriff von Wissen gemacht und Wissen auf verschiedene Art und Weise klassifiziert. Sie geht von der These der "Sozialität von Wissen und Erkennen" aus und meint damit, dass "Wissen und Erkenntnis (...) nicht nur ein individuelles Vorkommnis, sondern ein soziales Ereignis (ist)" (Knoblauch 32014, S.14), Wissen also seinem Wesen nach sozial ist. (vgl. ebd., S.16)

Und »Michel Foucaults (1926-1984) Denken kommt es zur Bildung von Macht-Wissens-Komplexen, 

Die alltagssprachliche Verwendung des Begriffs Wissen

Das Wort Wissen kommt aus dem Althochdeutschen (wiȥȥan, wizzan = gesehen haben). Dies könnte man als Indiz dafür nehmen, "dass Wissen auf Erfahrungen beruht, vor allem auf sinnlichen (besonders visuellen) Wahrnehmungen, die durch kognitiv-sprachliche Erfahrungen ergänzt werden." (Schoenke 2001). Dies wird auch im DUDEN-Eintrag sichtbar, der zugleich andere, mehr oder weniger von dieser Hauptbedeutung abgeleitete Bedeutungen aufführt.

Das Deutsche Universalwörterbuch von DUDEN (62007) verzeichnet unter dem Eintrag des Verbs wissen als vier Bedeutungen:

  1.  "durch eigene Erfahrung od. Mitteilung von außen Kenntnis von etw. jmdm. haben, sodass zuverlässige Aussagen gemacht werden können"

  2. "über jmdn., etw. unterrichtet sein; sich einer Sache in ihrer Bedeutung, Tragweite, Auswirkung bewusst sein"

  3. "davon Kenntnis haben, sicher sein, dass sich jmd., etw. in einem bestimmten Zustand, an einem bestimmten Ort o. Ä. befindet, sich etw. in bestimmter Weise verhält"

  4. "(mit Inf. mit »zu«) in der Lage sein, etw. zu tun"

  5. "(ugs.) in verstärkenden, floskelhaften Einschüben: so tun, also ob die Angelegenheit wer weiß wie (als ob sie äußerst) wichtig sei; dies und noch wer weiß alles (u. noch alles Mögliche) hat er erzählt; dies und ich weiß nicht was noch alles."

Zum Begriffsumfeld gehören in der Alltagskommunikation umgangssprachliche Redensarten wie "wissen, wie der Hase läuft" oder "wissen, woher der Wind weht", die auf sowohl auf die erste und zweite der oben dargestellten Bedeutungen referieren und zum Ausdruck bringen, dass man unterrichtet, orientiert, in bestimmte Geheimnisse eingeweiht und auf dem Laufenden ist sowie die Kontrolle über das besitzt, das man in Erfahrung gebracht hat.

Ansonsten findet man im Umfeld von Wissen auch Begriffe wie Meinung, Erfahrung, Glauben,  Einbildung oder Vorstellung, aber Emotionen.

 Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 20.02.2025

       
 

 
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