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Bausteine zur schulischen Analyse von Werbeanzeigen

Slogans auf ihre rhetorische Gestaltung untersuchen (2)

Satzbezogene rhetorische Mittel


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Schulische Analyse von Werbeanzeigen (Schreibform)

Slogan
Überblick

Formen von Slogans
Funktionen des Slogans
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Überblick
Inhaltliche Analyse
Rhetorische Analyse
Eigenschaften eines "guten" Slogans

Rhetorische Mittel
Überblick
Wirkungsbereiche rhetorischer Figuren
Überblick
Klangfiguren
Wortfiguren
Satzfiguren
Sinnfiguren
TOP 25 - Basisauswahlliste
Einzelne rhetorische Mittel im Detail

Die rhetorische Gestaltung von Slogans untersuchen (1): Wortbezogene rhetorische Mittel

Ironisches Spiel mit Neologismen in der Werbung

In ▪ Slogans kommen neben den ▪ wortbezogenen auch die nachfolgend aufgelisteten ▪ satzbezogenen rhetorischen Mittel besonders häufig vor.

 

Rhetorisches Mittel

Beispiele

1

Doppelung (Gemination)
Verdoppelung; unmittelbare Wiederholung eines Satzteiles (Wort oder Wortgruppe)

 

2

Anspielung (Allusion)
versteckter Hinweis auf einen Zusammenhang, eine Person, die der Adressat kennt; indirekter Vergleich durch implizite oder explizite Anspielung auf Konkurrenzprodukte;

 

3

Verdeutlichung
Wörter, Wortgruppen oder einzelne Lexeme werden in Form einer ergänzenden Beifügung explizit wiederholt (s. auch Doppelung); darüber hinaus auch Formen der direkten Erklärung eines Produkts

 

4

Bekräftigung
mit Nachdruck versehene Wiederholung wichtiger Textelemente (stets mit Doppelung verbunden);

 

5

Steigerung (Klimax)
semantische Aufwertung auf Wortebene mit Hilfe von steigernden Konstruktionen; häufig mit Dreierfigur

 

6

Übertreibung (Hyperbel)
semantische Aufwertung auf Wortebene, die bis zur Paradoxie gehen können;

 

7

Vergleich (Simile)
Vergleiche, die explizit mit "wie" oder "als" ausgedrückt werden; dienen häufig dazu direkte Gleichsetzungen und Gegenüberstellungen auszudrücken, die an bereits Bekanntes anknüpfen

 

8

Sentenz (Vetustas)
Sinn- oder Denkspruch, leicht einprägsamer allgemeiner Satz, der sich an allgemein bekannte, stehende Redewendungen anlehnt; auch möglich als Metaphern auf Satzebene und als festgefügte, bekannte Bilder;

 

9

Hendiadyoin
semantische Überschneidung gleichbedeutender Wörter

 

10

Tautologie
lexikalische oder semantische Deckungsgleichheit einzelner Wörter; dient zur Abgrenzung und Alleinstellung des eigenen Werbeobjekts, ohne dabei einen direkten oder indirekten Vergleich anzustellen oder eine explizite Wertung vorzunehmen

 

11

Litotes
Steigerung des Gemeinten durch die Negation des Gegenteils (verneinter Gegenbegriff); häufig untertreibende Ausdrucksweise (Understatement): statt Superlativ oder Elativ wird Verneinung des Gegenteils benutzt; auch als doppelte Verneinung

 

12

Paradoxon
Aussagen, die in sich widersprüchlich sind oder unmöglich sind; entstehen durch Gegenüberstellung von eigentlich Unvereinbarem und Gegenläufigem

 

13

Wortspiel (Ambiguität)
Zusammenstellung klangähnlicher, aber bedeutungsverschiedener Wörter, die eine Doppel- oder Mehrdeutigkeit ergeben;

 

14

Negation
verneinende Aussagen; gilt aber häufig als Auslöser negativer Emotionen, die unabhängig von der Tatsache, dass etwas Positives gemeint ist, unterbewusst den negativen Beiklang mitspeichert;

 

15

Asyndeton
Aneinanderreihung gleichgeordneter Wörter, Wortgruppen, Satzteile oder Sätze, die nicht mit Konjunktionen (Verknüpfungswörter) miteinander verbunden sind; sollte zur Unterscheidung vom Satzbruch (Anakoluth) mindestens drei syntaktisch voneinander getrennte Elemente umfassen

 

16

Antithese (Antitheton)
Entgegenstellung von Begriffen und Gedanken; kontrastiver Bezug

 

17

Explizite Ellipse
verkürzte Satzkonstruktion durch Auslassung eines Wortes oder Satzteiles; kann als Kurzsatz aus dem Sinnkontext verstanden werden; da elliptische Konstruktionen wegen dessen Tendenz zur Kürze quasi sloganimmanent sind, gelten als explizite Ellipsen solche satzverkürzenden Konstruktionen, die ausdrücklich mit (in der Regel drei) Auslassungspunkten gekennzeichnet sind;

 

18

Zweierfigur
Slogans, die aus zwei Gliedern bestehen, die syntaktisch gegeneinander abgegrenzt sind und einander gegenübergestellt werden; besitzt den Charakter einer mathematischen Gleichung (Antonomasie);  Markennamen, der nicht in einem eingliedrigen Slogan untergebracht sind, werden nicht als zweites Glied angesehen;

 

18.1

Enthymem
Argumentationsfigur des dreigliedrigen Syllogismus, bei der eine, gelegentlich sogar zwei der drei Schritte ausgelassen werden;

 

19

Dreierfigur
Slogan, der aus drei syntaktisch voneinander abgegrenzten Elementen besteht; Unterscheidung: Dreierfiguren, deren Glieder zunehmen, abnehmen, gleich bleiben.

 

20

Kreuzstellung (Chiasmus)
Überkreuzstellung von syntaktisch oder semantisch einander entsprechenden Satzgliedern; häufig auch dadurch Schaffung einer rhythmischen Struktur;

 

21

Allgemeine Behauptung
wie Ellipse und Übertreibung quasi sloganimmanentes Mittel, da stets eine produktbezogene Behauptung vorhanden ist; Tendenz vieler Slogans, Behauptungen aufzustellen, die nicht in einem vordergründig engen Zusammenhang zum Werbeobjekt stehen, sondern sich auf den Verwender des Produkts beziehen

 

22

Emphase
will besonders nachdrückliche Wirkung erzielen durch Abweichung vom normalen Satzbau (Satzgliedverstellung), durch Inversion oder den Einsatz von Ausrufezeichen;

 

23

Satzbruch (Anakoluth)
Störung des Satzbaus, der grammatisch nicht folgerichtig aufgebaut ist; dient als rhetorisches Mittel zur Nachahmung einer sozial oder emotional bestimmten Redeweise; zur Abgrenzung von Asyndeton und Zweierfigur in Slogans als außergewöhnliche, ungrammatische Satzordnung zu verstehen; willkürliche Trennung zusammengehöriger Satzglieder durch Inversion und/oder Interpunktion; vollständige Sätze mit syntaktischer Zäsur

 

24

Rhetorische Frage
unter inhaltlichem Aspekt: Scheinfrage; Frage soll eigentlich gar nicht beantwortet werden; klare Antwort wird vorausgesetzt; sVerstärkung dieser Intention häufig noch durch das fehlende Fragezeichen

 

25

Anruf (Anrede)
direkte Anrede des möglichen Konsumenten soll den Anschein einer persönlichen Beziehung zwischen (Kommunikations-)Partner erzeugen;

 

26

Befehl (Imperativ/Dictum)
zu imperativischen Formen zählen auch imperativische Empfehlungen und unpersönliche Infinitivkonstrukte

 

27

Bescheidenheit (Humilitas)
antiquierte Form aus der Rhetorik; durch selbst auferlegte Demut wird der Umworbene emporgehoben und wird ihm zugleich geschmeichelt; in aktueller Werbung als Trend zum Understatement wieder aktuell

 

28

Anheimstellung
explizite Eröffnung einer Möglichkeit, die dem potentiellen Konsumenten Entscheidungsfreiheit einräumt und damit dessen Wunsch nach Selbstbestimmung befriedigt; auch wenn in eine bestimmte Richtung gesteuert wird, glaubt der Konsument doch an seine freie Wahl

 

29

Personifizierung (Personifikation)
Vermenschlichung einer Ware soll die Gefühle des Rezipienten ansprechen; häufig: vermenschlichende Adjektive oder Verben, die die Waren zu aktiv handelnden Subjekten machen;

 

30

Zugeständnis
wie Bescheidenheit und Anheimstellung schmeichelt man dem möglichen Konsumenten hier mit dem Eingestehen eines Scheinfehlers;

 

31

Reim
Gleichklang eines Verses in der Lyrik; gebundene und rhythmisierte Sprache zur besseren Einprägung von Werbebotschaften durch den Rezipienten; verwendet werden u. a.: Endreim, unreiner Endreim, Stabreim/Alliteration, Binnenreim und Assonanzen, Schüttelreim

 

32

Bezeugung (Testimonium)
vermeintliche Kundenaussagen, die als Sekundärsender eingesetzt werden; meist in der 1. Person Singular, seltener 1. Pers. Pl.;

 

(vgl. Baumgart (1992, S.52-67, ergänzt)

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Einzelne rhetorische Mittel im Detail

Die rhetorische Gestaltung von Slogans untersuchen (1): Wortbezogene rhetorische Mittel

Ironisches Spiel mit Neologismen in der Werbung

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 08.11.2021

 
   Arbeitsanregungen:
  1. Sammeln Sie aktuelle Slogans aus der Werbung.

    • In welchem Kontext steht der jeweilige Slogan (Verhältnis zwischen Slogan und Bild, Slogan und Headline)

  2. Stellen Sie aus dem Internet unter »www.slogans.de entsprechende Slogans zusammen, die die oben dargestellten ▪ satzbezogenen rhetorischen Mittel enthalten.

  3. Sammeln Sie aktuelle Slogans

    • aus dem Bereich der Wirtschaftswerbung

    • aus dem Bereich der Imagewerbung

    • aus bestimmter Branchenwerbung wie z. B. der Autowerbung / Handy-Werbung / Textilwerbung ...

    • aus Werbung, mit denen Frauen / Männer angesprochen werden sollen

  4. Ordnen Sie diese Slogans nach den in ihnen verwendeten ▪ satzbezogenen rhetorischen Mittel .

  5. Führen Sie ein Ranking durch: Welcher Slogan ist Ihrer Ansicht nach besonders gelungen?
    Begründen Sie Ihre Ansicht.

  6. Gehen Sie die Ihnen vorliegende Liste von Slogans durch und ordnen Sie die Slogans nach den in ihnen verwendeten ▪ satzbezogenen rhetorischen Mittel.

 
 
 

 
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