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Sexistische Werbung

Frauenfeindliche Werbung


These 1

Bei sexistischer Werbung handelt es sich letztlich um eine Geschmacksfrage, weil man keine allgemein gültigen Grenzen ziehen kann.

Gegenthese
und Gegenargumentation:

"Diskriminierung ist keine Geschmacksfrage. Wie einfach das nachzuweisen ist, kann man sehen, wenn man in abfällige Aussagen oder unterwürfige, sich prostituierende Posen auf Frauenwerbebildern anstelle der Frauen andere Bevölkerungsgruppen einsetzt: In Deutschland wäre es z.B. unmöglich, Werbung mit witzigen antisemitischen Sprüchen und/ oder Abbildungen zu verkaufen — obwohl der Aufmerksamkeitswert kein geringer sein dürfte, im Gegenteil. … Genauso wenig würde es als Geschmacksfrage bezeichnet werden, wenn Behinderte in der Werbung veralbert würden oder alte Leute. Und das, obwohl entsprechende negative Vorurteile und Geringschätzung gegenüber diesen Gruppen nachweisbar in der Bevölkerung vorhanden sind."

(Christiane Schmerl, Frauenfeindliche Werbung, Berlin: Elefantenpress 1981, S.170)
 

These 2

Werbung ist nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Sie bringt nur das, was das Publikum denkt und will. Dementsprechend stellt sie keinen Vorreiter bei der Wertevermittlung dar.

Gegenthese
und Gegenargumentation

"Werbung mit Bildern, egal, ob in Zeitungen, Fernsehen, Plakatsäulen oder Illustrierten ist einer der ganz mächtigen Sozialisationsfaktoren. Natürlich ist sie nicht der einzige Einflussfaktor. Sie ist jedoch ungeheuer einflussreich, weil

  • die Menschen ‘Augentiere’ sind.

  • Menschen durch Bilder lernen (Kinder und Erwachsene),

  • diese Werbebilder überall, in großer Anzahl, unübersehbar jeden begleiten, verfolgen.

Die durch Werbung ausgeübte soziale Einflussnahme geht (...)   unbewusst in Richtung jener Vor-Bilder, die sie vorzeigt. Dass diese Bilder vom schönen, reichen und leichten Leben und den darin vorkommenden ‘Typen’ Auswirkungen auf unsere Vorstellungen und Ideale haben, lässt sich überhaupt nicht bezweifeln. (...)

Die gezeigten Frauentypen (auch Männertypen und vieles andere mehr) entsprechen keineswegs der Wirklichkeit(...). Frauen bestehen nicht nur oder hauptsächlich aus diesen propagierten Saubermuttis, Vamps, herzigen Dummchen, Hausdrachen etc. Dies sind auch nicht die Ideale der Männer und Frauen, wie man aus Befragungen weiß — noch nicht. So scheint Werbung bestenfalls ein Spiegel der Phantasie der ‘Creativen’, und denen fällt offensichtlich schon lange nichts Neues mehr ein als die uralten Vorurteile gegenüber Frauen im neuen Gewand des Vierfarbendrucks."

(Christiane Schmerl, Frauenfeindliche Werbung, Berlin: Elefantenpress 1981, S.170)

 

    
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