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Politische Beteiligung

Politisches Interesse


 fachbereich Politik
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Baustein: Fragen zur Selbsteinschätzung des eigenen politischen Interesses
Baustein: Politisch mitmischen?
Fragebogen zur Einschätzung verschiedener politischer Beteiligungshandlungen
Wovon hängt das politische Interesse des Einzelnen ab?

Ob sich jemand ▪ politisch beteiligt oder nicht, hat natürlich auch mit dem ▪ politischen Interesse des einzelnen zu tun. Allerdings muss sich jemand, der/die sich für Politik interessiert, noch nicht aktiv daran beteiligen wollen.

Und doch ist es bei vielen Menschen eine vergleichsweise dauerhafte Eigenschaft, mit der sie gegenüber politischen Ereignissen aufmerksam sind, Was in der Politik passiert, ist in ihren Augen auch für ihr eigenes Leben bedeutsam und aus diesem Grund bemühen sie sich auch zu verstehen, was politisch "läuft".

Dass nicht alle, die sich für Politik interessieren, dies in gleichem Umfang tun, macht auch klar, dass es dafür keinen verlässlichen Maßstab für den Grad der Involviertheit (Ich-Beteiligung) des einzelnen gibt und auch keine verlässlichen Rückschlüsse darüber, ob und in welchem Umfang es zu politischen Handlungen kommt, mit denen auf politische Entscheidungen Einfluss genommen werden soll.

  • Ob man politisch mitmacht oder nicht, hängt in hohem Maße auch davon ab, ob man sich in politischen Fragen kompetent fühlt oder nicht. Während dieses Kompetenzgefühl wahrscheinlich bei vielen Menschen, die sich heute gegen das sogenannte "politische Establishment" oder die "Altparteien" nicht besonders ausgeprägt war, hat sich dies bei ihnen unter dem Einfluss des Rechtspopulismus mit seinen platten Antworten auf komplexe politische und gesellschaftliche Fragen ganz offensichtlich verändert. Und das Internet mit seinen vielfältigen Möglichkeiten sich in bestimmte gesellschaftliche Debatten und Diskurse einzuklinken und dabei um die Meinungsführerschaft zu ringen, hat dieses Kompetenzgefühl sichtlich erweitert. Dabei sind es vor allem emotionale Faktoren, geschürt oder nicht geschürt von rechtspopulistischer Propaganda die vielen Menschen das nötige Kompetenzgefühl geben, zu allen politischen Fragen etwas und meist ziemlich Undifferenziertes artikulieren zu können.

  • Hinzukommen aber auch noch Erfahrungen  und Einschätzungen, die damit zusammenhängen, ob man überhaupt glaubt, mit seinem politischen Engagement irgendetwas bewirken zu können.

Ist man der Ansicht, dass das alles sowie so nichts "bringt", die Politik und die Politiker ("die da oben") ja doch machen, was sie wollen, dann wird die Bereitschaft zu politischem Engagement angesichts der vermuteten oder auf Erfahrung beruhenden geringen Responsivität des politischen Systems vergleichsweise gering ausfallen.

Je höher demnach das politische Kompetenzgefühl und das politische Responsivitätsgefühl des einzelnen ausgeprägt ist, desto eher und anhaltender wird man bereit sein, seinen Gefühlen im Sinne politischer Partizipation Taten folgen zu lassen.

Ein Meister, der diese Klaviatur perfekt in seinem Sinne spielen kann, ist der US-Präsident Donald Trump, der seinen Anhängerinnen und Anhängern stets das Gefühl zu vermitteln weiß, dass sie kompetent und ihre Vorstellungen politikwirksam und sichtbar in den Gesetzen und Verordnungen eines von ihnen, wie er sich selbst stets inszeniert, höchste Responsivität besitzt.

Politisches Interesse nach Typen

Fragt man die Menschen allgemein danach, ob sie sich für Politik interessieren, dann ist der Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und politischem Interesse besonders deutlich.

  • Je höher dieses ist, desto größer auch das Interesse an Politik. (vgl. Gaiser/de Rijke 2006, S.255f.)

  • Werden in der Fragestellung aber auf bestimmte Bereiche bezogene politische Interessen berücksichtigt, also z. B. nach dem Interesse an Ausländer-, Umwelt-, Familien- oder Bildungspolitik fallen diese Unterschiede kaum ins Gewicht. (vgl. Westle 2006, S.214)

Van Deth (2000, S.200) hat das unterschiedlich ausgeprägte politische Interesse von Bürgerinnen und Bürgern auf der Grundlage ihrer Neugier auf Politik und ihrer politischen Involviertheit (Ich-Beteiligung) zu vier verschiedenen Typen zusammengefasst.

Das Interesse von Jugendlichen an der Politik

Ob sich Jugendliche für Politik interessieren, hängt sehr stark davon ab, wie die Eltern oder auch die Geschwister mit Politik umgehen.

Mit 23 Jahren erreicht das Interesse gewöhnlich einen Höhepunkt. (vgl. Kuhn 2000, S.30) Neben dem politischen Interesse spielt aber auch die Frage eine entscheidende Rolle, ob man sich überhaupt für kompetent genug hält, um sich politisch engagieren zu können.

Häufig sagen Jugendliche, dass sie sich weder für Politik interessieren, noch hinreichend "Ahnung" davon haben. Nicht zuletzt aus diesem gering ausgeprägten politischen Kompetenzgefühl meiden sie politische Diskussionen, was natürlich den u. U. schon geringen Grad von Involvement gegenüber der Politik noch verstärkt.

Wer sich selbst nur eine geringe politische Kompetenz zuschreibt, wird sich so auch mit etwas komplizierteren politischen Fragen schwertun und es an der nötigen Differenzierung mangeln lassen, wenn einfache und populistische Antworten auf komplexe politische Fragen angeboten werden.

Außer dem politischen Kompetenzgefühl kommen aber noch Erfahrungen  und Einschätzungen zum Zuge, die damit zusammenhängen, ob man überhaupt glaubt, mit seinem politischen Engagement irgendetwas bewirken zu können.

Ist man der Ansicht, dass das alles sowie so nichts "bringt", die Politik und die Politiker ("die da oben") ja doch machen, was sie wollen, dann wird die Bereitschaft zu politischem Engagement angesichts der vermuteten oder auf Erfahrung beruhenden geringen Responsivität des politischen Systems vergleichsweise gering ausfallen.

Je höher demnach das politische Kompetenzgefühl und das politische Responsivitätsgefühl des einzelnen ausgeprägt ist, desto eher und anhaltender wird man bereit sein, seinen Gefühlen im Sinne politischer Partizipation Taten folgen zu lassen.

Für den Grad und die Art des politischen Interesses von Jugendlichen, ist darüber hinaus wichtig, wie sie ihre eigene, persönliche Zukunft und die Zukunft der Gesellschaft insgesamt sehen.

  • Noch im Jahr 2015 hat die Shell-Jugendstudie von 2015 hervorgehoben, dass sich die jungen Leute von 2015 die Zukunft eigentlich so wie die Gegenwart vorstellen. Dementsprechend sei der Gestaltungswille im Hinblick auf die eigene Zukunft eher gering ausgeprägt, zumal die Jugendlichen mehrheitlich das Gefühl hätten, "weder große Spielräume für die persönliche Lebensgestaltung noch für die Veränderung der Gesellschaft zu haben.“ (Quenzel u. a. 2015, S.377)

Trotzdem stellten die Forscher ein zunehmendes politisches Interesse bei den Jugendlichen fest. (vgl. S. 282) A

Allerdings schlage sich dieses politische Interesse, das "aus einer Zufriedenheit mit der gesellschaftlichen Entwicklung" erwachse, derzeit (noch) nicht in politischem Engagement, schon gar nicht bei den etablierten Parteien nieder, zeige sich aber darin, dass Jugendliche heutzutage ein stärkeres Bedürfnis danach hätten, sich bei politischen Fragen zu positionieren. (vgl. S.383)

  • Fünf Jahre später zeigt sich angesichts der wachsenden Probleme mit dem Klimawandel aber ein zum Teil anderes Bild.


Quelle: https://www.shell.de/ueber-uns/shell-jugendstudie/alle-schaubilder-und-grafiken.html
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 25.01.2020

     
 

 
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