Im Rahmen Ihrer Untersuchungen an der Fachhochschule Köln hat
Sigrid
Tschöpe-Scheffler (2003b) herausgearbeitet,
dass Strukturen und Verbindlichkeiten eine der insgesamt
▪ fünf Säulen
(▪
Liebe,
▪
Achtung,
▪
Kooperation,
▪
Struktur,
▪ Förderung) einer die
kindliche Entwicklung fördernden,
guten Erziehung sind. (vgl.
Tschöpe-Scheffler 2005).
Negative Folgen für das Kind bei wenig Struktur: Chaos und
Beliebigkeit
Wenn
in der Erziehung keine Regeln, Verbindlichkeiten und Rituale zum Einsatz
kommen, werden dem Kind wichtige Hilfen zur Orientierung und zur
Gewinnung von Handlungssicherheit genommen.
Dies ist z. B. dann der
Fall, wenn ein Erwachsener dem Kind sich dem Kind gegenüber unsicher und
in seinem Verhalten inkonsequent zeigt.
Gründe für ein solches Verhalten
des Erwachsenen können dabei unterschiedlicher Natur sein.
-
Mal sind es Ohnmachtsgefühle, doch nichts ausrichten zu können, mal fühlt man sich
einfach überfordert.
-
In vielen Fällen sind entweder Nichtstun oder aber
ein übermäßig permissiver Laisser-faire-Stil, der nahezu alles zulässt,
die Folge.Zugleich aber, und das macht die Sache für ein Kind besonders
kompliziert, zeigt sich derselbe Erwachsene wieder fordernd und
bestimmend.
"Er gibt keine klare Orientierung, weder
durch sich als Person noch durch eine geregelte Alltagsstruktur. Grenzen
werden beliebig gesetzt und wieder verschoben, auf ihrer Einhaltung wird
nicht bestanden. Die emotionale Haltung des Erwachsenen ist
widersprüchlich, einmal sucht er Nähe und Kontakt und zieht das Kind an
sich, dann wieder verhält er sich abweisend und unnahbar. Sein Verhalten
ist für das Kind undurchsichtig. (Tschöpe-Scheffler 2005,
S.4)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
18.04.2021
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