Wenn
der Erwachsene aus Prinzip immer wieder bestimmt, was das Kind zu tun
und zu lassen hat, auch gegen den Willen des Kindes "durchzieht", was er
sich vorgenommen hat, kann von einem echten Miteinander nicht die Rede
sein.
Bei so einem dirigistischen Verhalten des Erwachsenen,
findet die Zielperspektive wechselseitigen Verstehens keine Anwendung,
da die Meinung des Erwachsenen stets höher bewertet wird als die Meinung
des Kindes.
Das führt auch dazu, dass die Argumente des Kindes meist
nicht einmal gehört, geschweige denn für die Entscheidungsfindung
aufgegriffen werden.
Auf diese Weise und mit den Mitteln Kontrolle,
Liebesentzug und Verboten wird damit in schwerwiegender Weise die
bestehende und sich entwickelnde kindliche Autonomie eingeschränkt mit
der Folge, dass sich ein Kind selbst wenig zutraut und kaum lernen kann,
Verantwortung für sich und sein Verhalten und Tun zu übernehmen.
( vgl.
Tschöpe-Scheffler 2005,
S. 3f.).
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
18.04.2021