Vier Phasen mit unterschiedlichen Sozialformen
Die Arbeit mit der Placemat-Methode erfolgt
in vier Phasen mit jeweils unterschiedlichen Sozialformen:
Gruppeneinteilung - bzw. Gruppenfindung, Einzelarbeit, Gruppenarbeit und
Plenumsarbeit. Bevor die Arbeit beginnt, muss die Gesamtgruppe in Dreier-, am besten
freilich Vierer-Gruppen eingeteilt werden. Die Gruppen können
entweder arbeitsgleich an der gleichen Fragestellung zu einem Thema
arbeiten, oder auch in arbeitsteiliger Form unterschiedliche Aspekte
eines Themas behandeln.
Die Zeitdauer der einzelnen Arbeitsphasen bemisst sich nach der
Schwierigkeit bzw. Komplexität der Fragestellung, sowie der Erfahrung der
Teilnehmer im Umgang mit der Methode.
1. Gruppenfindung und
Gruppeneinteilung
Vor der eigentlichen Arbeit mit dem Placemat steht die
Gruppenbildung. Diese ist je nach Größe der Gesamtgruppe und ihrer
jeweiligen Zusammensetzung zu gestalten.
So können auch im Hinblick auf
einen pädagogisch begleiteten Teambildungs- und Lernprozess dabei bestimmte
Vorgaben zur Zusammensetzung der Placemat-Teams gemacht werden.
Auch wenn in
herkömmlichen Methodenbeschreibungen der Gruppenfindungsphase meist wenig
eigenständiges Gewicht gegeben wird, ist doch festzuhalten, dass ohne Berücksichtigung
gruppendynamischer Gesichtspunkte, auch kollobarative Arbeitsformen, wie
sie das kooperative Lernen umsetzen will, nicht unbedingt zu ihrem Ziel
führen können.
Nach der Gruppeneinteilung setzen sich die Teammitglieder an die vier
Seiten eines freistehenden Tisches und positionieren ihr Placemat-Papier
(Mindestgröße DIN A 3, besser noch DIN A2) so in ihrer Mitte, dass jedes
Teammitglied in seinen auf dem Papier entweder noch zu markierenden oder den
schon vormarkierten Schreibbereich schreiben kann.
2. Einzelarbeit
In der Einzelarbeitsphase schreibt jedes Teammitglied im Rahmen einer
vorgegebenen Zeit seine Ideen, Vorstellungen und Gedanken, sein Vorwissen zu
einem Thema oder Antworten auf eine bestimmte Fragestellung in seinem
Schreibsektor auf dem Placemat nieder.
Dabei sind wie bei jedem anderen
kreativen Schreibprozess auch, nicht nur schriftsprachlich ausdrückbare
Ideen zulässig, sondern auch Skizzen, kleine Zeichnungen o. ä. Ebenso dürfen
natürlich auch offene Fragen, Einwände, Widersprüche o. ä. m. zu Papier
gebracht werden.
3. Gruppenarbeit
Die nachfolgende Gruppenarbeit dient dem Austausch der
Ergebnisse der Einzelarbeit mit den den anderen Gruppenmitgliedern. Diese
erfolgt in zwei Schritten:
-
Zunächst wird das Blatt insgesamt in Schritten so
gedreht, dass jedes Teammitglied eine gewisse Zeit lang, die Notizen
eines anderen Teammitglieds vor sich hat und dann lesen und ggf. mit
eigenen Ideen ergänzen kann.
-
Wenn das Schreibfeld zu seinem jeweiligen Verfasser
zurückgelangt ist, muss die Gruppe sich auf ein gemeinsames
Gruppenergebnis einigen. Dies könnte in einer beschränkten Anzahl von
Antworten auf die Fragestellung sein oder auch ein Ranking, mit dem sich
das Team auf die Gewichtung bestimmter Aspekte des Themas einigt. Das
Gruppenergebnis wird in das dafür in der Mitte des Placemat vorgesehene
Feld eingetragen. Wenn das Placemat später zur Präsentation des
Gruppenarbeitsergebnisses herangezogen werden soll, muss hierbei auf
Lesbarkeit und ansprechende Gestaltung geachtet werden.
4. Präsentation des Gruppenergebnisses im Plenum
In der Plenumsphase wird das Gruppenergebnis der
Gesamtgruppe vorgestellt. Dazu kann das Gruppenergebnis-Feld aus dem
Placemat des Teams auch herausgeschnitten werden.
So losgelöst, kann es auf
einer Stellwand positioniert und fiixiert werden, um es mit den auf gleiche
Weise präsentierten Ergebnissen der übrigen Placemat-Gruppe vergleichen oder
in Beziehung setzen zu können.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
14.12.2023
|