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Unterrichtliche Lernmodelle

Überblick

Kompetenzorientierter Unterricht

 
DIDAKTIK
● Glossar
Überblick Allgemeine Didaktik und Methodik Überblick Kompetenzorientierter Unterricht Überblick Kompetenzbegriff  [ Unterrichtliche Lernmodelle Überblick ◄ ▪ Verlaufsmodell in sechs StufenVerlaufsmodell in acht Stufen ] Aufgabenkultur  ▪ Aspekte der Lehrerrolle   Fachdidaktiken Spezielle Didaktiken
 

Es gibt unterschiedlich differenzierte Modelle für den Verlauf des ▪ kompetenzorientierten Unterrichts. Gemeinsam ist dabei allen, dass sie entsprechend des geforderten ▪ Perspektivenwechsels der kompetenzorientierten Didaktik das subjektorientierte Können der Schülerinnen und Schüler ins Zentrum stellen und zugleich bemüht sind, eigenverantwortliche Lernprozesse in ▪ anforderungsreichen Situationen zu ermöglichen. (vgl. Wespi/Senn Keller 2014, S.60)

Erkenntnisorientierung im kompetenz- und subjektorientierten Unterricht

Ein Lernmodell für unterrichtliche Lernprozesse hat Norbert Landwehr (2008) mit seinem Konzept des erkenntnisorientierten Unterrichts entwickelt, das für den kompetenzorientierten Unterricht deshalb interessant ist, weil es viele Aspekte berücksichtigt, die sich in das Konzept des kompetenzorientierten Unterrichts integrieren lassen. (vgl. Wespi/Senn Keller 2014, S.62f.)

Dazu gehört vor allem, dass die Schülerinnen und Schüler neben der Auseinandersetzung mit Inhalten auch dabei unterstützt werden, "Problemlösestrategien aufzubauen, wie sie die tägliche Lebensbewältigung erfordert." (ebd.) Die von Landwehr vorgeschlagenen sieben Schritte werden von Wespi/Senn Keller (2014, S.62f.) in modifizierter Form auf die vier Schritte reduziert, die sich auf die konkrete Gestaltung des Unterrichts beziehen. Hier werden sie mit weiteren Ausführungen.

 

Unterrichtsschritt

Aspekte des Unterrichtsschritts

1

Eine geeignete Form der Problemkonfrontation wählen, um das Vorwissen zu aktivieren

bedeutsame und ergiebige, den beabsichtigten Erkenntnisprozess unterstützende Problemstellung finden

erkenntnisleitende Problemstellung, die, weil das eigene Vorwissen nicht ausreicht, einen Suchprozess auslöst

Wahl eines motivierenden methodischen Arrangements, das einen kognitiven Konflikt (»kognitive Dissonanz) provoziert, was bedeutet, dass unsere bis dahin erworbenen Kenntnisse und Muster nicht ausreichen, um etwas kognitiv zu verarbeiten; kann persönliche Betroffenheit auslösen, Neugierde für die Lösungsfindung wecken, aber auch Fremdheitserfahrungen evozieren, bei denen sich das Fremde in die eigenen Schemata des Denkens und Fühlens nicht so ohne weiteres einfügen lässt

Methodische Varianten im Rahmen vielfältiger Kontexte u. a.

  • Konfrontation mit kontroversen Auffassungen

  • praktische Aufgabestellungen

  • Aufgreifen eines aktuellen Ereignisses

  • provokative Informationen

  • Fallschilderungen

  • Entscheidungssituationen

  • Dilemmasituationen

2

Die Lernenden aktiv in die Lösungssuche einbeziehen, um Begründungen zur Beantwortung der Problemstellung zu finden und zu verstehen

Erarbeitung von Begründungen, die zur Beantwortung der Problemstellung und damit auch zur Überprüfung des subjektiven Vorwissens beitragen

möglichst selbständige Erarbeitung von Antworten durch die Schülerinnen und Schüler

Lehrperson kann Schüler*innen in dieser Phase als ▪ Lernberater*in mit ▪ Scaffolds zur Planung, zur Anregung von Lernprozessen oder zur Ausführung von bestimmten Lernhandlungen bzw.  geeigneten Vorgehensweisen und Hilfsmitteln unterstützen und dazu z. B. eine Vorauswahl von Internetseiten treffen, eine Sammlung von unsortierten oder vorstrukturierten Informationsmaterialien anbieten) und den Lernenden eigenes Strukturieren der Lösungssuche, auch arbeitsteilig, ermöglichen.

Möglichst ergiebige Problemstellungen, die in verschiedene Richtungen nach Antworten suchen und Lösungswege beschreiten lassen oder eben verschiedene Aspekte zur Beantwortung beitragen.

Auswertung der gefundenen Antworten mit dem Ziel, das Verständnis der gefundenen Antworten durch die Schüler*innen zu sichern

3

Ein Arrangement für die Lösungsevaluation suchen, um die gefundenen Begründungen in Verbindung mit der Problemstellung und dem eigenen Vorwissen zu bringen

Überprüfung der gefundenen Antworten, wie und inwiefern sie zur Beantwortung der Problemstellung beitragen

Begründungsaspekt sollte in der Evaluationsphase im Mittelpunkt stehen (Landwehr 2008)

Ausdrücklicher Rückbezug auf die im ersten Schritt bei der Problemkonfrontation eingebrachten Erstantworten der Schüler*innen

Die Lernenden

  • sollen verstehen, weshalb eine bestimmte Antwort zur Problemstellung passt oder nicht passt oder inwiefern von verschiedenen richtigen Antworten, die eine oder andere bedeutsamer für die Lösung ist.

  • sind aufgefordert, ihr Vorwissen mit den gefundenen Antworten in Verbindung zu bringen. Sie sollen verstehen und begründen können, weshalb ihr Vorwissen nach wie vor seine Gültigkeit hat oder inwiefern dieses weshalb nicht mehr stimmt und weshalb die gefundene Antwort besser passt. Hier wird deutlich, was mit der aktiven Auseinandersetzung mit dem Vorwissen gemeint ist.

4

Möglichkeiten zur Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse schaffen, um zur Sicherung resp. zum Transfer der Erkenntnisse beizutragen

Sicherung, Vertiefung und Festigung der erarbeiteten Erkenntnisse und Verdeutlichung ihrer relevanten Anwendungsbereiche  (Landwehr 2008).

Möglichst variantenreiche Überprüfung, ob die Lernenden das Gelernte auf neue Situationen, auf andere Bereiche und Situationen übertragen können.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 12.07.2024

 
 

 
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