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Szenenschema und
Personenschema
stellen im Allgemeinen die beiden
Medienschemata
dar, über die Vorschulkinder zur kognitiven Orientierung bei der
Medienrezeption verfügen können (vgl.
Paus-Haase
1999, S.84) Mit drei Jahren können Kinder einfachen
Handlungen einer Figur im Fernsehen recht gut folgen, wenn sie von einer
Figur, die für sie attraktiv ist, "an die Hand genommen werden"
oder das Geschehen von einer Moderatorfigur erklärt wird. Ihr
Verständnis für Handlungsabläufe ist insgesamt aber noch nicht
ausgeprägt. Daher richten Kinder dieses Alters ihre Aufmerksamkeit
häufig auf einzelne, geradezu zufällig erscheinende Szenendetails oder
für den Handlungsverlauf eher nebensächliche Aspekte. Je kürzer und je
abgeschlossener kleinere Handlungsepisoden sind, desto leichter sind sie
natürlich verständlich. Kinder dieses Alters werden also überfordert,
"wenn in einem Medienprodukt die Zeitebene wechselt, wenn
verschiedene Handlungsstränge miteinander zu kombinieren sind oder wenn
die für das Verstehen von Zusammenhängen wichtigen Zwischenglieder
ausgespart bleiben." (Six,
U. u.a. 1998, S.98) Ab etwa dem sechsten Lebensjahr sind
die Kinder dann im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Differenzierung des
Personenschemas und dem
Erwerb eines ersten
Formatschemas
in der Lage "die zentralen Szenen und die grobe Handlungsstruktur zu
verstehen." (Paus-Haase
1999, S.84) Erst jetzt können sie also den "»roten Faden«
einer Geschichte" aufnehmen. (vgl.
Six,
U. u.a. 1998, S.98) Ungefähr vom siebten Lebensjahr an können sich
Kinder allmählich von der mehr oder weniger starken Fixierung auf
einzelne Szenen lösen und komplexere Szenenarrangements (Montage- und
Überblendtechniken) verstehen. (vgl.
Paus-Haase
1999, S.85)
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