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Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)
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Konkurrenzkampf und Prasserei: Absolutistische Repräsentation
von Macht
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Versailles in Schwaben: Ludwigsburg zur Zeit Carl Eugens
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Höfische Festkultur zur Zeit Carl Eugens
Am 23. Januar 1702 gründet Herzog Eberhard Ludwig den 'Herzoglich-Württembegischen
Orden von der Jagd'. Er verpflichtet seine Mitglieder außer zur
weidgerechten Jagd auch zu Tugend und Freundschaft. 'AMICITIAE VIRTUTISQUE
FOEDUS' (Ein Bund aus Freundschaft und Tugend) ist seine Devise.
Neben dem herzoglichen Stifter, der der Ordensherr ist, besteht der
Hubertusorden laut Statuzen aus dem Großkanzler und einer freien Anzahl von gefürsteten Personen, die insgesamt nicht mehr als 24 Mitglieder umfassen
sollten. Die Familienwappen der Ordensmitglieder werden im Ordenssaal
angebracht. In diesem Saal finden auch die Versammlungen der Ordensritter,
z. B. zu Ehren des Hl. Hubertus (am 3. November), und zur Aufnahme neuer
Mitglieder oder zur Regelung von irgendwelchen Ordensangelegenheiten statt.
Der Ordenssaal ist damals im Ersten Obergeschoss des Riesenbaus im
Ludwigsburger Schloss. (vgl.
Sting 2005, S.407)
Herzog Carl Eugen hat 1748 den Jagdorden bestätigt und seine Statuten
erneuert,
den Namen übernommen:
Herzoglich-Württembergischer Ritter-Orden von der Jagd.
Der Denkspruch ist: Vitutus Amicitiaeque Foedus, das ist ein Bund der
Tugend und der Freundschaft.
Ritter des Ordens können ... Ohne Unterschied Geistliche, Civil- und
Militärpersonen, auch von allen Drey in dem Heiligen Römischen Reiche
öffentlich eingeführte Religionen seyn ...
Die Vorrechte der Mitglieder sind u. a. ... daß die Ordens-Genossen der
Jagd-Uibung unter sich selbst, und derer anstellenden Jagd-Lustbarkeit des
Ordens-Herrens, wo sie bey demselben anwesend seynd, absonderlich derer
jährlich angestellenden Hauptfeyerlichkeiten. mit theilhaftig sein mögen.
Zeichen ist ein Schulterband mit Kreuz und auf dem Rock an der lincken Brust
ein gestickt silbernes Kreutz.
Wer an dieser Stelle schon einen Ordensstern hat, trägt das kleine
Ordens-Kreutz an einem rothen schmäleren Bande am Hals ...
Auch mag und sollte ein jeder, welcher in diesem Hohen und Edlen Orden zu
stehen die Ehre hat, zu dessen öffentlichm Zeugniß untern an seinem
Geschlechts-Wappen führen das Ordens-Kreutz, handend an der Ordens-Kette ...
Es hat auch ein jeder ... sein angebohrnes Stamm-Wappen mit lebhaften Farben
ausgestrichen, dem Ordens-Secretario einzuliefern, damit dieser es auf einem
von Eisenblech gemachten Schild nachmahlen und in den Ordens-Saal aufhängen
lassen ... könne.
Die Feierliche Versammlung des Irdens geschieht vornehmlich alle Jahre auf
den dritten November als dem Hubertustag ...
Stirbt ein Ritter, so sind seine Erben schuldig, dessen empfangenes Creutz
als das Ordens-Zeichen mit einer kurzen Nachricht des Tode an den
Ordens-Secretarius ... zurück zu schicken. ...
So geschehen in Unserer Residenzstadt
Ludwigsburg, den 3. November 1748
Carl H.Z.W."
(zit. n.
Sting 2005, S. 407)
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Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)
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Konkurrenzkampf und Prasserei: Absolutistische Repräsentation
von Macht
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Höfische Festkultur zur Zeit Carl Eugens
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
09.11.2023