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Studentenleben in der frühen Neuzeit (1350-1789)

Studierende und ihre Abschlüsse

 
GESCHICHTE
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Der erste Abschluss, den man an der Universität erreichen konnte, war das »Bakkalaureat, das man nach dem Absolvieren der ▪ Artistenfakultät nach einer Studiendauer von bis zu sechs Jahren erwarb.

Wer dort, wo es wie in einigen protestantischen Territorien des »Alten Reiches ein höheres Schulwesen mit einem »Gymnasium illustre gab, von denen später einige selbst zu richtigen Universitäten aufstiegen (wie z. B. Straßburg) das seminuniversitäre Programm dieser anspruchsvollsten unter den höheren Schulen durchlief, wurde schon gleich zur Bakkalaureatsprüfung zugelassen, die ansonsten die Artistenfakultät abschloss. (vgl. Konrad 2007 3. Kap. Neuzeit: Humanismus, Reformation und Barock)

Nach dem ▪ Bakkalaureat konnte man das Studium an den ▪ höheren Fakultäten, Jura, Medizin oder Theologie fortsetzen und seine Studien dann in bis zu zwölf weitern Jahren mit den akademischen Graden eines »Magisters oder »Doktors abschließen und krönen, was allerdings eine kostspielige Angelegenheit werden konnte. Wer einen Doktortitel haben wollte, musste nicht nur für die Promotionsgebühren kräftig in die Tasche greifen, sondern durfte sich auch danach nicht lumpen lassen und hatte alle an der Prüfung Beteiligten zu einem "Doktorschmaus" einzuladen. (vgl. ebd.)

Wer sein Studium aber nicht fortsetzen wollte oder nicht konnte, hat mit dem Bakkalaureat eine Qualifikation, die er zur Bewerbung als Hauslehrer vorlegen konnte und ihm auch gestattete, als Betreuer von Studienanfängern zu arbeiten oder sogar eine eigene Schule aufzumachen.

Wer den Magister machte oder sein Studium mit einer Promotion abschloss, blieb oft in den Diensten der Universität und damit akademischer Bürger und verpflichtete sich, Lehrveranstaltungen abzuhalten. Nicht selten bestritten sie ihren eigen Lebensunterhalt dabei aus Zahlungen von Studenten, die sie in ihrer familia scholarium (Magister- bz w Schülerfamilie) betreuten, oder mit Hilfe von Stipendien.

Ingesamt gesehen wurden hohe akademischen Abschlüsse und Grade allerdings nur von wenigen Studenten angestrebt, wohl auch weil den meisten von ihnen schlicht die finanziellen Mittel dazu fehlten.

Adelige Studenten mit eigenen ständischen Bildungsinteressen

Neben diesen Studenten aus zum Teil einfachen und mittleren bürgerlichen Verhältnissen gab es aber auch Studenten, die aus adeligen und sehr wohlhabenden Familien stammten.

Ihre Interessen an einem Studium waren auf die Dinge beschränkt, die mit ihrem sozialen Stand und den Interessen dieser politischen und sozialen Eliten zusammenhingen. Das waren vor allem Rechtsangelegenheiten und dementsprechend bevorzugten sie die Rechtswissenschaften, aber ohne das Ziel, einen akademischen Abschluss zu machen. Sie lebten sozial ihr eigenes Leben in den Universitätsstädten, reisten häufig mit ihrem eigenen Dienstpersonal an, quartierten sich gegen gutes Geld in Bürgerhäusern ein oder mieteten diese ganz und fanden oft alles vor, was ihre privilegierte Freizeitgestaltung ausmachte wie Fecht- und Reithallen, die ausschließlich dieser zahlungskräftigen Studentengruppe zur Verfügung gestellt wurden.

Da die Universitäten mit ihrem humanistischen Bildungsanspruch und Leistungsprinzip nicht dem entsprachen, was die Adeligen als die "Schlüsselqualifikationen" zur Vorbereitung auf ihr standesgemäßes Leben ansahen, wurden auch für eine gewisse Zeit lang sogenannte »Ritterakademien gegründet, die sich mehr an den Bildungsbedürfnissen dieser Gesellschaftsschicht orientierten.

"Neben den studia und exercitia standen Latein und moderne Sprachen auf dem Programm sowie militärische Übungen mit »Pike und »Muskete. Die Ritterakademien kamen aber nach wenigen Jahrzehnten wieder aus der Mode. Das Standardprogramm für einen jungen Adligen bestand weiter in einer vorbereitenden Ausbildung durch Hauslehrer, einem vergleichsweise kurzen Besuch einer Universität und einer nachfolgenden »Grand Tour, auf der andere Universitäten, befreundete Herrscherhöfe und bedeutende Städte besucht wurden, bei weitgehender Einbeziehung des Auslandes, vor allem der Niederlande, Frankreichs und Italiens. Ziel war die Heranbildung einer weltmännischen Weitläufigkeit. Bei diesen Aktivitäten standen den jungen Herren ein Hofmeister, mehrere Instruktoren und eine Schar Diener zur Verfügung." („Student“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. Januar 2022, 01:43)

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 25.02.2022

   
 

 
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