Wer
ein Storyboard zu einer bestimmten Geschichte oder einem Teil davon
gestalten will, muss nicht perfekt zeichnen können. Es geht
schließlich nicht um die Qualität des bildhaften Ausdrucks, sondern
darum, wie eine literarische Vorlage in eine Abfolge von Filmbildern
zerlegt werden kann, die einen kohärenten Handlungsverlauf im Medium
Film umsetzen könnten. Das Storyboard ist dabei nur der grafische
Entwurf für die erst im Film selbst mit allen seinen Elementen zur
Anschauung kommende filmische Erzählung.
Was Schülerinnen und Schüler bei der Gestaltung von Storyboards
im Literaturunterricht lernen können, ist vielfältig. Dazu gehört,
dass sie lernen, eine Geschichte (filmisch) zu sehen. Als eine auf
Intermedialität gestützte ▪
Elaborationsstrategie
und ▪
Organisationsstrategie
kann das Arbeiten mit Storyboards als eine spezifische ▪
grafische
Darstellungsstrategie literarischer Texte eine wichtige Rolle
beim Lesen, Verstehen und Interpretieren
literarischer
Texte übernehmen.
"Storyboarding" in der Schule ist im Allgemeinen nicht mit einem
besondern ästhetischen Gestaltungsanspruch verbunden, den
Storyboards haben bei schulischen Film- bzw. Videoproduktionen und
bei der produktiven Textarbeit im Literaturunterricht gewöhnlich
keine illustrative Funktion, d. h. es kommt nicht darauf an, wie ein
bestimmtes Bild ästhetisch gestaltet ist. Auch wenn es zeichnerisch
begabte Schülerinnen und Schülern beim "Storyboarding" zu wirklich
beachtlichen Ergebnissen bringen können, reichen für die üblichen
schulischen Bedarfe ▪
einfache schematische
Storyboards vollkommen aus.