Nach vielen Jahren, in denen die Aufklärung
über die Immunschwächekrankheit Aids stattgefunden hat, werden die
infizierten Personen immer noch zu Randgruppen abgestempelt bzw. wenig in
die Gesellschaft integriert. Häufig sind sogar Kinder, die im Prinzip
nichts für ihre Erkrankung können, Mittelpunkte unüberlegter
Aggressionen.
Eine Ursache ist dabei sicher im Desinteresse vieler Erwachsener
begründet. Solange man nicht selbst von der Krankheit betroffen ist, geht
sie einen auch nichts an. Werden diese Menschen dann mit der Krankheit
konfrontiert, z.B. in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, wissen sie
nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen können.
Als Folge dieser Interesselosigkeit entstehen natürlich auch Vorurteile.
Eines dieser Vorurteile ist die Angst, sich bei jeder Kleinigkeit beim
Umgang mit einer infizierten Person anzustecken. Häufig wird befürchtet,
dass das Virus schon beim gegenseitigen Kommunizieren seinen Wirt
wechselt.
Ein wenig anders verhält es sich bei Aggression unter Kindern selbst. Sie
wissen häufig in ihrer kindlichen Naivität gar nicht, was sie sagen,
aber wie sollten sie in diesem Fall auch, wenn nicht einmal die Eltern
Bescheid wissen. So beschimpfen sie sich im Kindergarten wahrscheinlich
nur mit dem, was sie von ihren Eltern gehört haben.
Die einfachste Lösung für diese Problematik ist sicherlich die getrennte
Unterbringung von "normalen" und erkrankten Kindern. So würden
keinerlei Sticheleien in Bezug auf diese Krankheit hervortreten. Diese
Maßnahme ist allerdings gesellschaftlich nicht zu vertreten.
Toll wäre es natürlich, wenn die Nicht-Betroffenen schon im Kindesalter
aufgeklärt würden. Denn so müssten sie erstens keine Angst vor den
infizierten Personen haben, und zweitens wüssten sie wahrscheinlich eher
was ihre Gemeinheiten bedeuten.
Damit die Kinder aufgeklärt sind, müssen aber erst einmal die Eltern
aufgeklärt werden. Diese können dann ihren Kindern ihr Wissen
weitervermitteln. Die Aufklärung der Eltern könnte z.B. in Form von
Gruppengesprächen in Kindergärten vor der Aufnahme erkrankter Kinder
erfolgen.
Abschließend kann gesagt werden, dass die Hauptursache für das
aggressive Verhalten gegenüber Aids-Kranken, in der geringen Aufklärung
begründet ist. Um die soziale Eingliederung der betroffenen Personen zu
gewährleisten, muss eine gründliche Aufklärung stattfinden.