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Bausteine: Argumentationsmodell von Toulmin

Substantielle Argumentation

Karl-Heinz Göttert

 
FAChbereich Deutsch
Glossar RhetorikGeschichteBegriff und TheorieRhetorische Mittel Argumentieren Didaktische und methodische AspekteÜberblick
Vernunftorientierte Argumentation Definitionen und Lexikoneinträge Mündliches und schriftliches Argumentieren Partnerorientierung Geltungsansprüche Argumentationsmodelle Überblick Inhaltlich-rhetorische Ansätze Formen: Einfache und erweiterte Form der Argumentation [ Argumentationsmodell von Stephen Toulmin Überblick Formal-logische Argumente im Analyseschema  Grundstruktur der Argumentation Argumentationsschema Geltungsanspruch einer Argumentation Stützung der Schlussregel  Beispiel im Argumentationsschema Bausteine ] Modell  der kritischen Argumentation Formal-logische Ansätze Bausteine Typen von Argumentationen Argumentationsstrategien Analyse von Alltagsargumentationen Probleme beim ArgumentierenTextordnungsmuster Häufig gestellte Fragen Bausteine DiskutierenRede Kommunikationspsychologie Zuhören Feedback ▪ Kommunikationspsychologische Modelle Operatoren im Fach Deutsch
  

Substantielle Argumentation
"Statt jedoch von den verschiedenen konkreten Argumentationstechniken auszugehen, interessiert sich Toulmin von vornherein für das, was allem Argumentieren zugrunde liegt: für das Schema (im englischen Original das layout) des Argumentierens. Allerdings und darin liegt wieder die Anknüpfung an die Rhetorik – ist dieses allem Argumentieren Gemeinsame bezogen auf die Tatsache, dass es so etwas wie die "richtige" Argumentation nicht geben kann. Richtigkeit im Sinne von formaler Ableitbarkeit ist das falsche Ideal; stattdessen gehe es um substantiell Ergiebiges. Substantielle, d. h. inhaltlich gefüllte Argumentationen – das ist die immer wiederkehrende These – sind nicht einfach logisch schwache Argumentationen, sondern sie zeichnen sich durch etwas aus, was die noch so „wahren“ analytischen Argumentationen niemals erreichen: sie erzeugen neues Wissen. […]

Entscheidend ist aber nun, dass Toulmin diese Ideen an das alte Vorbild des Argumentierens anschließt: an den Syllogismus. Zwar ist der traditionelle Syllogismus das Instrumentarium formalen Argumentierens, aber nur dadurch, dass die ihn ihm dargestellten Schlussverfahren zu einfach angewendet werden. Toulmin setzt deshalb an die Stelle des alten Dreierschema von 1. und 2. Prämissen sowie Conclusio ein erweitertes Schema, in dem die Tatsache der Erfahrungsgebundenheit unserer Prämissen und der (normalerweise lediglich erreichbaren) Wahrscheinlichkeit unserer Ergebnisse berücksichtigt werden können. […] Der traditionelle Syllogismus leidet (aus der Sicht Toulmins) letztlich an der Verallgemeinerung, die mit der ersten Prämisse immer behauptet werden muss. Verallgemeinerung aber ist der Tod für die Gewinnung von neuem Wissen, weil man dann immer in einem abgeschlossenen Universum des unveränderlich „Wahren“ lebt. Deshalb muss gerade diese Verallgemeinerung gesprengt werden. Dies geschieht dadurch, dass die allgemeine Prämisse als in unserer konkreten Erfahrungswelt fundiert und mit ihr veränderbar ausgewiesen wird. Konkrete Argumentationen mögen dann durchaus im Dreiertakt des Syllogismus verlaufen – man muss sich nur immer bewusst sein, dass dieser Dreiertakt nur unter der Voraussetzung einer für den Augenblick als allgemein betrachteten Prämisse zustande kommt.

(aus: Goettert, Karl-Heinz 1978  S.14, gekürzt)

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 19.12.2023

   
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