Dass es sich beim Sprechen um mehr als nur eine lautliche
Äußerung geht, sondern dass wir damit auch eine Handlung
vollziehen, also etwas darüber Hinausgehendes tun, spüren
wir in
unserer Alltagskommunikation meistens einfach intuitiv heraus.
Allerdings sind uns die (konstitutiven) Regeln nach denen wir
unsere Sprechhandlungen gestalten oder die Sprechakte anderer
verstehen, nicht als Verhaltensnormen (regulative Regeln)
bewusst, sondern wir folgen ihnen einfach – "weder bewusst noch
unbewusst" (Krämer
2001, S.58), wenn wir sprechen. Wie die Regeln bei
einem Schachspiel, "die das, was sie regulieren, überhaupt erst
hervorbringen" (ebd.)
Wenn wir dabei den kulturell und gesellschaftlichen
Gepflogenheiten folgen, die mit solchen Sprechhandlungen
verbunden sind, können sie von einem Sprecher so vollzogen
werden, dass die Person, an die sie gerichtet sind,
diese verstehen kann.
Für
größere Darstellung bitte an*klicken*tippen!
Allerdings kann es auch aus vielerlei Gründen
dazu kommen, dass das, was wir beim Sprechen tun, auch nicht so
klar ist, wie es sich Sprecher und Hörer eigentlich vorstellen.
Das kann schon daran liegen, dass die Kommunikation daran
scheitert, dass der Hörer/die Hörerin akustisch überhaupt nicht
mitbekommt, was an ihn adressiert wird, sei es weil er/sie zu
weit weg, der Äußerung nur genuschelt oder unter Einfluss von
Alkohol einfach nicht mehr "einordnen" kann, was man ihm/ihr
sagt. Die von Searle als grundlegend angesehene Bedingung für
eine glückende Kommunikation, dass das, worauf man als Sprecher hinauswill (▪
illokutionärer Akt), sich unter normalen sprecher- und
hörerseitigen Bedingungen ("normale Eingangs- und
Ausgangsbedingungen") wäre in einem solchen Fall nicht erfüllt.