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Bausteine: Theo Schmich, Die Kündigung

Verschiedene Schlussgestaltungen diskutieren

Produktive Textarbeit von SchülerInnen nach Lückentextpräsentation

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren Theo Schmich Geier [ ● Die Kündigung TextAspekte der Erzähltextanalyse Bausteine ] ... Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

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Als produktive Textarbeit haben Schülerinnen und Schüler den nachfolgend zitierten Schlussteil zu der ▪ Kurzgeschichte ▪»Die Kündigung« von ▪ Theo Schmich, der bei der Textpräsentation auf dem Arbeitsblatt weggelassen worden war (Lückentext), mit eigenen Varianten selbst gestaltet.

Der Originalschluss des Textes lautet:

"Ein paar Wochen später, an einem Sonntag, ertappte der Hausmeister der Firma den Mann. Er war in den Raum eingedrungen, in dem der Rechner aufgestellt war, und demolierte die Einrichtungen mit einem schweren Hammer.
"Wie gut wir daran taten, ihn zu entlassen", meinte der Personalchef; als er sich darüber mit dem früheren Vorgesetzten des Mannes unterhielt. "Sich wegen einer Kündigung so aufzuregen."

Beispiel 1:
Ein paar Wochen später entschloss sich der Mann aufzugeben, nachdem er sogar versucht hatte, das Ganze vor Gericht zu klären. Doch dieses stellte fest, dass Personalchef, Chef und Betriebsrat rechtlich korrekt gehandelt hatten, zumal die erforderliche Kündigungsfrist eingehalten worden war. Auch wenn seine Grundfrage, weshalb ausgerechnet er entlassen worden war, dabei unbeantwortet blieb, lernte er allmählich seine Entlassung zu akzeptieren. Er konnte schließlich nichts daran ändern … Er begann, sich bei anderen Firmen zu bewerben und nach zwei Monaten quälender Selbstzweifel bekam er endlich einen entsprechenden Anruf und eine Zusage, vorerst von einer Leihfirma zwar, aber immerhin hatte er jetzt wieder einen Arbeitsplatz und stand nicht mehr auf der Straße.

Beispiel 2:
Ein paar Wochen später, nachdem die Kündigungsfrist abgelaufen war, stand er arbeitslos auf der Straße. Er wusste nicht, wie er das Ganze seiner Familie beibringen sollte, ganz davon abgesehen, wie in Zukunft denn der Kühlschrank aufgefüllt werden konnte. Er ging jeden Morgen zur gewohnten Zeit aus dem Haus, damit nichts auffallen konnte. Und schon bald war er psychisch am Ende. Das ging sogar soweit, dass er im Park Pfandflaschen sammelte, um ein bisschen Geld zusammenzubekommen, schließlich konnte es nicht mehr lange dauern, bis die Bank sein Konto wegen Überziehung sperrte.

Beispiel 3:
Ein paar Wochen später merkte der Mann, dass er die Kündigung so einfach nicht akzeptieren konnte. Er wandte sich noch einmal an den Betriebsrat in der Hoffnung, ihn doch noch auf seine Seite ziehen zu können. Nach einem längeren Gespräch konnte er ihn doch noch überzeugen, sich mit den Arbeitern zusammen gegen die ausgesprochenen Kündigungen einzusetzen. Der Betriebsrat versprach, noch einmal mit dem Personalchef zu sprechen, um Mittel und Wege auszuloten, wie die Kündigungen zu vermeiden seien. Zumindest sollte den Betroffenen mitgeteilt werden, warum gerade sie zu den Gekündigten gehörten. Dem Mann war natürlich klar, dass gegen seine Kündigung wohl nichts zu machen war, aber dass sich der Betriebsrat nun für ihn und die anderen einsetzte, stimmte ihn zufrieden. Am Ende wurden die Kündigungen zwar von der Firmenleitung noch einmal überdacht, aber wegen notwendiger Personaleinsparungen dennoch aufrechterhalten. Immerhin: Man machte den Versuch, jedem gekündigten Arbeiter zu erklären, warum gerade er entlassen wurde. Außerdem sollten sie alle bei ihrer weiteren Jobsuche nach Kräften unterstützt werden.

Beispiel 4:
Ein paar Wochen später wurde er dann entlassen. Er akzeptierte sein Schicksal und ging auf Jobsuche. Aber wegen der schlechten Wirtschaftslage konnte er auch nach mehreren Wochen noch keinen Arbeitsplatz finden. So gab er die Suche einfach auf. In einer Kneipe, bei ein paar Bier, musste er über alles nachdenken. Er dachte an seine Frau, seine Familie, an sein Kind und daran, dass die Zahlung für die aufgenommene Hypothek demnächst fällig sein würde. Beim Überfall auf den kleinen Laden in einem anderen Stadtviertel am selben Abend ging dann leider nicht alles glatt, ein Streifenpolizist kam ihm in die Quere. Irgendwie ging seine Waffe los und verletzte den Polizisten schwer. Kurz danach war der Mann gefasst und vier Wochen später wegen seines bewaffneten Raubüberfalls verurteilt.

Beispiel 5:
Ein paar Wochen später akzeptierte er seinen Schicksalsschlag, mehr oder weniger. Er fand sogar neue Arbeit. Doch die ganze Sache ließ ihn auch weiter nicht kalt. Schon wieder, so hatte er gehört, standen weitere Entlassungen in seiner alten Firma zur Diskussion. Da dachte er an die noch immer arbeitslosen Kollegen, und die, denen schon bald das gleiche Schicksal drohen würde, dachte an die betroffenen Familien, die wahrscheinlich über lange Zeit nicht ein so großes Glück haben würde, wie er es bei seiner Jobsuche gehabt hatte. Nachdem er einen seiner Ex-Kollegen angerufen hatte, brachte er diesen und über diesen auch eine ganze Reihe anderer Kollegen dazu, bei kleinen, aber doch wichtigen Protestaktionen mitzumachen. Sie verfassten Flugblätter, setzten Inserate in verschiedene Zeitungen und bekamen bald mit, dass sich mit ihnen auch andere über diese Vorgänge entrüsteten. Als Reaktion darauf gab die Firmenleitung auf, die Entscheidung darüber, wer zu entlassen war, dem Computer zu überlassen. Ihre Arbeitsstellen bekamen die entlassenen Arbeiter allerdings nicht zurück.

Beispiel 6:
Ein paar Wochen später saß er noch immer ohne Arbeit da. Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg und konnte immer noch nicht fassen, dass er wegen eines Automaten entlassen worden war. Als er eines Tages mit dem Auto in Richtung seiner alten Firma, die er sich hin und wieder von außen ansah, unterwegs war, schleuderte ihm ein anderes Auto entgegen. Er selbst blieb bei dem Unfall unverletzt. Der andere aber lag blutend in seinem Wagen: Sein ehemaliger Chef. „Tja, so sind die Maschinen heute, nicht“, sagte er ihm ins Gesicht und machte kehrt. Dann hörte er den Verletzten wimmern: „Helfen Sie mir, bitte! Dann stelle ich Sie wieder ein.“ Für einen Moment zögerte der Mann, dann stellte er seine Bedingung. Ohne Widerrede sagte der Chef zu, den Personalautomaten abzuschaffen. Dann verständigte der Mann den Notarzt. Eine Woche später stand er wieder im Betrieb und bekam den Auftrag, den Automaten eigenhändig zu entsorgen.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 14.10.2020

 
   Arbeitsanregungen:
  1. Vergleichen Sie die Schlussgestaltungen miteinander.

  2. Welche Lösungsansätze für das Problem des Mannes werden gestaltet?

  3. Diskutieren Sie, welche der Schlussgestaltungen zum Text und seiner Intention passen. Begründen Sie Ihre Ansicht am Text der Kurzgeschichte. (▪ Textbezug)

 
 
 

 
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