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Die nachfolgenden
Auszüge stammen aus Interpretationsaufsätzen verschiedener SchülerInnen
zu der ▪
Kurzgeschichte ▪»Die
Kündigung« von
▪
Theo Schmich.
Die meisten von ihnen
weisen mehr oder weniger große Mängel bei der Gestaltung des
Aussagekerns oder der Inhaltswiedergabe auf.
-
Der Mitarbeiter kommt mit
der unerwarteten Situation nicht klar und versucht, den Grund für seine
Kündigung beim Vorgesetzten, Personalchef und Betriebsrat
herauszufinden. Der Personalchef erklärt ihm, dass an allem nur ein
Computer schuld sei. Daraufhin geht der Mann zu seinem Chef und erfährt
von ihm im Grunde das Gleiche. Enttäuscht, aber noch mit einem kleinen
Funken Hoffnung, sucht er zuletzt Hilfe beim Betriebsrat. Als der auch
nichts anderes zu sagen hat, ist der Mann fertig.
-
Es beschäftigt ihn, warum
er eigentlich gekündigt wurde und er ist verständlicherweise wütend über
diesen Vorfall. Er macht sich plötzlich Gedanken über Dinge, über die er
sich früher keine gemacht hätte. „Wie sieht die Zukunft aus?“, ist eine
der Fragen, die er sich stellt. Keine Arbeit, kein Geld, sein ganzes
Leben wurde innerhalb eines Gespräches mit dem Personalchef
umgekrempelt. [...]
-
Alle drei wälzen alles
auf den Rechner ab, sie wollen gar keine Gründe für die Entlassung
finden und sind völlig uninteressiert. Es ist ihnen egal, warum der
Rechner gerade ihn ausgesucht hat, weil es schon richtig sei. Ein
Rechner konnte sich ja nicht irren. Keiner der drei gab ihm also eine
Antwort auf seine Fragen und sie schoben die Schuld für die Kündigung
auf den Rechner.
-
Der Personalchef muss dem
Mann die schlechte Nachricht mitteilen. Ihm scheint es nicht großartig
viel auszumachen. Er will dem Mann nur etwas Trost spenden, aber eine
richtige Begründung kann er ihm auch nicht geben. Zum Schluss erregt er
noch ein bisschen Mitleid. Es tue im ja so leid, dass er jemanden
entlassen müsse. Dann schickt er ihn aus dem Büro.
Der Chef schiebt die Schuld auch nur auf den PC und tut noch blöd. Es
tue ihm ja so leid, gibt er zu verstehen, grinst aber dabei noch
zynisch.
Der Betriebsrat will ihm auch nicht so richtig helfen und verteidigt die
Entlassung damit, dass der Computer schon alles richtig gemacht habe.
Insgesamt kümmert es die Vorgesetzten wenig, sonst könnten sie ihm seine
Fehler sagen. Aber das wäre wahrscheinlich zuviel zusätzliche Arbeit.
Sie lästern auch noch, wie schlecht es doch sei, sich so über eine
Entlassung aufzuregen und freuen sich über die Wahl des PC. Sie
versetzen sich gar nicht erst in die Lage des gekündigten Mannes und
denken, sie hätten wohl ihre eigene Anstellung ewig. Sie denken nicht
daran, dass auch sie froh darüber wären im Falle ihrer eigenen
Kündigung, die Gründe zu erfahren.
-
Ich finde es
schwachsinnig, dass der Mann zum Schluss dann doch noch dem Computer die
Schuld gegeben hat und deshalb die Wut an ihm ausgelassen hat. (Es
spricht für sich, dass er sich dann auch noch hat erwischen lassen.) Die
Daten hat der Computer auch nur von einem Vorgesetzten. Deshalb ist es
auch schwach, dass die Chefs zu feige sind, dem Mann seine Schwächen
offen zu sagen. Davon hätte er wesentlich mehr gehabt und es wäre
vielleicht gar nicht zu diesem Ende gekommen. Es war aber auch gut, dass
er seine Wut nicht an den Chefs selbst ausgelassen hat.
-
Dadurch dass der
Elektronenrechner aussucht, wer den Betrieb verlassen muss, kann man
niemandem die Schuld geben. Die Maschine hätte genauso gut jemanden
anderen aussuchen können. Nun war es eben dieser Mann.
Ich finde, der Betriebsrat, der Chef und der Personalchef haben sich
richtig verhalten. Was hätten sie auch tun sollen? Schließlich hat die
Maschine ausgesucht.
Bei dem Mann hingegen, finde ich, dass er übertrieben reagiert hat. Wenn
man entlassen wird und sogar noch von einer elektronischen Maschine,
muss man nicht bis zum Betriebsrat gehen, um herauszufinden, dass das
bestimmt nur ein Irrtum ist. Spätestens beim Chef hätte er es sich
eingestehen sollen.
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
14.10.2020
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