Die nachfolgenden Auszüge stammen aus Schüleraufsätzen, die sich mit der
literarischen Charakteristik der Figur •
Mortimers befasst haben.
Dabei sind nicht alle Beispiele aus
Aufsätzen, die die literarische Charakteristik der Figur als Einzelthema
hatten. Die literarische Charakteristik konnte auch Teil einer
Szeneninterpretation sein (vgl.
Arbeitsanregung 1 zu Szene II,8)
Text 1:
Mortimer hat ein sehr naives und leichtgläubiges Verhalten, d. h. er würde
alles dafür tun, Maria zu befreien, egal was es für Folgen haben könnte.
Es würde sich sogar in den Tod stürzen. Schiller hat Mortimer für das
Drama erfunden, um die katholischen Ansichten der Außenwelt einzubeziehen.
In dem Stück verfolgt Mortimer nur ein wahres Ziel, Maria zu erobern. Er
macht das Drama spannender und verständnisvoller. Mortimer stammt aus
einer puritanischen Religion, durch die Reise nach Frankreich und Italien
ändern sich seine Gefühle. Er ließ sich von der französischen Pracht
beeinflussen und wechselte daher zum anderen Glauben über. Mortimer ist
sehr leichtgläubig, weil er sich nur von der äußeren Erscheinung der
Religion verführen lässt.
Text 2:
[...] In der 8. Szene des II. Aufzuges wirkt er eifrig, manchmal zu eifrig
und möchte die Befreiung schnell hinter sich bringen.
Text 3:
Sonst handelt er überlegt: unterstützt die katholischen Geistlichen, indem
er Maria retten will. Der Plan von ihm und seinen Komplizen ist
durchdacht. Mortimer schmeichelt sich bei Elisabeth ein und übernimmt
sogar den Auftrag, Maria zu töten.
Text 4:
In II,8 handelt er nur hastig auf Grund seiner (Z 1873) Gefühle für Maria
und der Eile, Leicester zuvorzukommen, weil er ja weiß, dass Leicester
Maria liebt. (Ende des Interpretationsaufsatzes)
Text 5:
Mortimer ist ein junger, schlanker Mann, der ein gepflegtes
Erscheinungsbild hat. Er erweckt einen sympathischen Eindruck. Er ist sehr
sprachgewandt und höflich, kann aber auch sehr dominieren, wenn er
irgendetwas durchsetzen will. Er ist ein adeliger Junggeselle, der in
einer solchen Umgebung aufgewachsen ist und sich in der Gunst der Königin
Elisabeth befindet. Er passt in die Gesellschaft des Adels einwandfrei
hinein. Er versteht es, seine Gefühle im richtigen Moment zu zeigen oder
zu verstecken, außerdem versucht er keine Schwäche zu zeigen, da diese
ausgenutzt und gegen ihn verwendet werden könnte. Sein Geist wurde durch
die Erziehung in Rom stark geprägt, was sicherlich auch mit seinem
Übertritt zum Katholizismus zu tun hat. Er ist klug und listig, aber auf
Grund seines Alters noch unerfahren, Sein Traum ist es, Maria zur Frau zu
haben.
Text 6:
Mortimer setzt sich gerne für Menschen, die ihm wichtig sind, ein und
versucht dann alles für sie zu tun. Er ist ein fürsorglicher Mensch, auf
den man sich verlassen kann. Er spielt nicht so ein falsches Spielchen wie
Leicester, sondern ist ehrlich. Er ist rebellisch und versucht, sein Ding
durchzusetzen. Und wenn er das nicht schafft, ist er von sich selber so
enttäuscht, dass das schwere Konsequenzen hat, wie der Selbstmord zeigt.
▪
Strukturen
dramatischer Texte
▪
Figurengestaltung
▪
Kontrast-
und Korrespondenzbeziehungen der Figuren
▪
Figurenkonstellation
▪
Überblick
▪
Möglichkeiten
zur Visualisierung von Figurenkonstellationen
▪
Konfiguration
▪
Figurenkonzeption
▪
Figurencharakterisierung
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023