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Franz Kafka: Der Prozess

Figurenkonstellation bei der Ersten Untersuchung

Visualisierung als Concept Map


Zur Analyse des Kapitels "Erste Untersuchung" in Franz Kafkas Roman "Der Prozess" haben Schülerinnen und Schüler eine Strukturskizze erstellt, die der nachfolgenden Concept Map zugrunde liegt. Bei ihrer Erstellung der Strukturskizze waren die Schülerinnen und Schüler dieser einteiligen Arbeitsanweisung gefolgt:

Die Darstellung der Schülerinnen und Schüler gruppiert vier Figuren des Kapitels um Josef K. und rückt damit Josef K. in den Mittelpunkt. Zwischen ihm und den anderen Figuren, aber auch zwischen den Figuren untereinander, werden die Beziehungen mit jeweils einem signifikanten Merkmal als Propositionen gekennzeichnet. Die Darstellung ist sehr übersichtlich, könnte aber durch Verwendung weiterer typografischer und grafischer Elemente (z.B. Farben, Schriftgrößen u. ä.) noch mehr Bedeutung tragen. Zudem ist die Rolle des Kollektivs der Männer, das den Saal überfüllt, nicht erfasst. In der Rezeption des Schaubildes zeigen sich die Mitschülerinnen und Mitschhüler, wenn Ihnen diese Schülerarbeit präsentiert wird, zunächst einmal sehr angetan, weil sie sehr übersichtlich wirkt, die Beziehung der ausgewählten Figuren im Rahmen des Concept Mapping mit mehr oder weniger aussagekräftigen Propositionen versieht. Das verschaffe, so betonen sie immer wieder, Übersicht in dem Durcheinander von Figuren. Die Aussagekraft der Propositionen bleibt dabei in der "Schaubildkritik" meist auf der Strecke. Wird den Schülerinnen und Schülern die Arbeit als Ergebnis eines Schülers vorgestellt, der nicht zur eigenen Lerngruppe zählt, ist zwar die Bereitschaft, Kritik darüber zu äußern, grundsätzlich höher. Dennoch trägt auch hier die oft nicht besonders gut entwickelte, unterrichtliche Feedbackkultur (→Was ein Feedback-Geber beachten sollte (Katalog 1) dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler, vielleicht um die Erwartungen an ihre eigene Leistung nicht zu sehr "hochzuschrauben", auch in einem solchen Fall, eher zaghaft mit Kritik herausrücken.
Im Mittelpunkt der Schaubildanalyse müsste stehen, ob alle wesentlichen Figuren, die im Kapitel "Erste Untersuchung" eine Rolle spielen überhaupt erfasst sind. Dann ist zu fragen, ob die Propositionen, die ihre Beziehung auszeichnen, das Wesentliche auf den Punkt bringen oder geändert werden müssten.
Grundsätzlich jedoch müsste auch die Schreib- bzw. Visualisierungsaufgabe präziser und für unterschiedliche Kompetenzniveaus gestellt werden. Dessen ungeachtet kann das vorstehenden Beispiel in unterschiedlicher Weise als "Negativfolie" für eine Überarbeitung dienen (→teachSamOER-Dokument). So könnten die Schülerinnen und Schüler aufgefordert werden, die vorstehende Darstellung mit einer eigenen→Concept Map zu überarbeiten und dabei die im Team oder Plenum geäußerten Überarbeitungsaspekte zu berücksichtigen.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 20.02.2014

     
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