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Interpretationsaussagen auf ihren Textbezug und ihre Plausibilität
überprüfen
Die nachfolgende Sammlung stellt Interpretationsaussagen zu ▪
Wolfgang
Borcherts
Kurzgeschichte
▪ "An
diesem Dienstag" zusammen, die sich in ähnlicher Art und Weise
in verschiedenen Interpretationen aus dem Internet wiederfinden.
Weil sie aus dem Zusammenhang gerissen und gleichzeitig überarbeitet
worden sind, nennen wir sie hier "Interpretationssplitter".
Wer sie hinsichtlich ihres Textbezugs und ihrer
Plausibilität beurteilen kann, weiß damit nicht nur solche
"Angebote" besser einzuschätzen, er/sie kann dadurch auch wichtige
Hilfen für das eigene Schreiben gewinnen.
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Im Kern geht es
bei dieser Kurzgeschichte um den Gegensatz von Front und Heimat.
Während an der weit entfernten Front gelitten und Blut vergossen
und verzweifelt die Frage nach dem Sinn des Ganzen gefragt wird,
haben die Menschen davon in der Heimat keine Ahnung.
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Weil die
Lehrerin den Schülern mit ihren Übungssätzen weismacht, dass
Krieg gar nicht so schlimm ist, haben die Kinder natürlich auch
vom Krieg keine Vorstellung und werfen sogar Brot weg. Die
Soldaten an der Front wären froh, sie könnten es essen. Zitat:
»Auf dem Schulhof fraßen die Nebelkrähen das weggeworfene Brot.«
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Der Major will,
dass Ehlers den roten Schal abnimmt, da die Farbe Rot für ihn
für den Kommunismus steht und der Offizier keinen solchen
Individualismus in der Truppe dulden will.
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Auch das Buch,
das Hansen und Severinchen Hauptmann Hesse an die Front schicken
wollen ist keine gute Idee, da dieser ja gar nicht mehr bei
Bewusstsein ist. Zudem sind Bücher eh nicht als Geschenk
geeignet, weil man sie ja dann noch in seinem Gepäck
herumschleppen muss und Schlaf an der Front ja ohnehin
Mangelware ist. Wahrscheinlich war Hansen schon im Ersten
Weltkrieg, weil er sagt, er kenne das alles.
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Hauptmann
Hesse, dem im Seuchenlazarett die Haare kurzgeschoren wurden,
lacht über die Russen, weil sie kahlköpfig seien, und fühlt sich
damit als etwas Besseres.
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Der Unterarzt
im Seuchenlazarett von Smolensk ist offenbar sehr gefühlvoll,
das wird an seinem Gang deutlich, von dem es heißt, er gehe so
krumm, als trüge er ganz Russland durch den Saal. Es scheint,
als opfert er sich selbst für die Opfer des Krieges auf, wenn er
täglich immer wieder von Bett zu Bett geht, tage- und
nächtelang.
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Borchert will
wohl mit seiner Geschichte sagen: "Schaut her, wie viele
unnötige und unsinnige Kriegshandlugen in einem fremden Land
passieren, wo kein Deutscher was zu suchen hat, Ein Land, das
zum Friedhof vieler deutscher Soldaten wurde, nur wegen eurem
Hitler."
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023
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