Ja, da muss man sich schon einmal
Gedanken darüber machen. Da redet in einer Geschichte einfach jemand dauernd
in der Ich-Form, sagt unter Umständen nicht einmal genau, wie er heißt, und
dann soll man das Ganze in der Inhaltsangabe wiedergeben!
Die
Ich-Erzählperspektive kann
bei der
Inhaltsangabe natürlich
nicht beibehalten werden, so viel steht zunächst einmal fest. Denn dann
fielen ja zwei verschiedene Ichs zusammen. Das Ich dessen, der die
Inhaltsangabe verfasst, und das Ich, das in der Erzählung vorkommt.
Um
das zu vermeiden, muss man die so genannte Personenverschiebung
anwenden.
Das bedeutet in einem solchen Fall - einer Erzählung mit einem
Ich-Erzähler also - dass alle Verben, die im Originaltext mit der
finiten Verbform
(Konjugationsform) in der ersten Person gebildet worden sind, bei der
Inhaltsangabe nun mit der 3. Person verbunden werden. Dies sieht z. B. wie
folgt aus:
Originaltext |
Inhaltsangabe |
"Ich dachte lange darüber nach,
ob ich..." |
"Der Erzähler macht sich längere
Zeit Gedanken darüber, ob er..." Achtung! Es muss hier stets "Erzähler" und nicht "Autor" heißen, da beide
Begriffe etwas ganz anderes bedeuten.
Der Autor ist nämlich der
sprachliche Schöpfer des Gesamtwerkes, während der Erzähler im
Allgemeinen eine vom Autor geschaffene Figur bzw. Instanz ist, die die
eigentliche Geschichte aus ihrer Perspektive und dem davon abhängigen
Wissen über das Ganze erzählte Geschehen erzählt. |
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
31.01.2023